- Nennen Sie drei zentrale Aspekte, die für eine gendersensible Gestaltung des Mathematik-Unterrichts von Bedeutung sind und erläutern diese kurz. Wählen Sie eines Ihrer Unterrichtsfächer, das nicht Mathematik ist. Inwiefern sind diese Aspekte auch Ihrem Fach relevant?
Der Matheunterricht, sowie auch die anderen Schulfächer sollten gendersensible gestaltet werden. Dies sollte von den Lehrkräften in Acht genommen werden. „Ein bedeutender Aspekt bei der Gestaltung eines gendersensiblen Mathematikunterrichts ist die Auswahl der Themen und Aufgaben“ (Jungwirth 2012, S. 17). In erster Linie sollten bei der Unterrichtsgestaltung und Aufgabenstellungen Erfahrungen und Vorlieben der Schüler/innen berücksichtigt werden. Des weiteren sollten genderneutrale Kontexte im Unterricht behandelt werden, wie Medizin oder Wirtschafstwissenschaften, statt historisch klassische Kontexte, wie Physik oder Technik. Außerdem ist bei der Vorbereitung von gendersensiblem Lehren und Lernen von Mathematik das Vorsehen von Lernformen, die bei Mädchen und Jungen unterschiedlichen Bedürfnissen beim Mathematiklernen entgegenkommen, zu beachten (vgl. Jungwirth 2012, S.17-18). Diese benannten Aspekte sollten sicherlich auch in den anderen Schulfächern beachtet und umgesetzt werden. Sowie Mathematik überwiegend Jungen anspricht, sprechen andere Schulfächer wie Pädagogik oder Biologie Mädchen an. Ein Beispiel dafür wäre meine eigene Erfahrung im Abitur. Ich selber war im Abitur im Matheprofil und die 15-köpfige Klasse bestand nur aus drei Mädchen mit mir zusammen, der Rest waren Jungen. Hingegen zu dem war es in dem Pädagogikprofil genau andersrum, Jungen waren dort deutlich eine Minderheit.
- Erinnern Sie sich an eine Unterrichtsstunde, die Sie vorbereitet oder beobachtet haben. Inwiefern spielte eine gendersensible Gestaltung bei der Vorbereitung eine Rolle? Würden Sie es heute wieder so machen? Was würden Sie ggf. ändern?
Bereits konnte ich als angehende Lehrkraft noch keine Erfahrungen beim Vorbereiten oder beim Beobachten einer Unterrichtsstunde sammeln. Doch wenn ich mich zurück an meiner Schulzeit erinnere, fallen mir einige wichtige Aspekte ein, die in Bedeutung sind. Einerseits der Geschichtsunterricht, dort wurden überwiegend oder fast nur männliche Persönlichkeiten im Unterricht behandelt. Allerdings sollten hierbei globale Tatsachen und die weltlich ausgeprägte Rolle des Männlichen beachtet werden und kritisch hinterfragt werden, ob die Lehrkraft für den männlich „besetzten“ Unterricht verantwortlich ist. Andererseits war es zum Beispiel bei mir im Deutschunterricht im Abitur anders, dort behandelten wir im Unterricht wichtige Frauenrollen der deutschen Geschichte, wie zum Beispiel die Widerstandskämpferin Sophie Scholl, aber auch Frauen, die sich für die Frauenrechte einsetzten, waren sehr beliebte Unterrichtsinhalte im Deutschunterricht. In der Zukunft könnte sich dies ändern. „Da alle Dimensionen des Genderkompetenz-Modells zusammenhängen, ist andererseits im positiven Sinn davon auszugehen, dass Veränderungen in einem Bereich auch Veränderungen in einem anderen Bereich nach sich ziehen“ (Budde et. al. 2010, S. 28).
- Wählen Sie ein Schulbuch Ihrer Wahl zu einem Ihrer Fächer und analysieren einen Abschnitt hinsichtlich gendersensibler Gestaltung. Gehen Sie dabei auf die Verwendung von Darstellungen/Fotos sowie die sprachliche Gestaltung ein. Machen Sie ähnliche Entdeckungen wie Parise (2021)?
In Schulbüchern werden zunächst „typische“ Frauen- und Männerrollen widerspiegelt. Diese waren in meiner Schulzeit vor Allem in den Englisch Workbooks zur jeweiliger Jahrgangsstufe vom Cornelsen Verlag geprägt, so in meiner Erinnerung. Es waren typische Vater- und Mutterrollen in Dialogen aufgezeichnet oder auch die Gesprächsthemen zwischen Mädchen und den zwischen den Jungen waren typisch an das Geschlecht angepasst.
Literaturverzeichnis:
Jungwirth, H. (2012). Genderkompetenz im Mathematikunterricht. Fachdidaktische Anregungen für Lehrerinnen und Lehrer. IMST Gender_Diversitäten Netzwerk, Institut für Unterrichtsentwicklung, Klagenfurt.
Budde, J., & Venth, A. (2010). Genderkompetenz für lebenslanges Lernen: Bildungsprozesse geschlechterorientiert gestalten. W. Bertelsmann Verlag.
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