1. Erläutern Sie bitte die unterschiedlichen Strategien zum Umgang mit Heterogenität (Differenzierung, Individualisierung, Personalisierung, Unterstützung sowie kooperatives Lernen) mittels digitaler Medien anhand von konkreten digitalen Beispielen wie z.B. Apps, Programme oder andere digitale Lern– oder Übungsangebote in einem ihrer Fächer. Welche Potentiale erkennen Sie in der Nutzung kommunikativer KI (Bsp. Khanmigo in der Vorlesung, ChatGPT, KI–Tools von fobizz https://tools.fobizz.com/gallery?query=&model%5B%5D=Collection; siehe auch den beigefügten Text von Holmes 2023)? Was kann die Software ggf. nicht leisten?
Es gibt unterschiedliche Strategien zum Umgang mit Heterogenität in den Schulen und im Unterricht mittels digitaler Medien. „Lernen ist ein hoch individueller und konstruktiver Vorgang. Fertigkeiten und Fähigkeiten können nicht vermittelt werden, sondern werden vom Lerner aktiv erworben. Jeder Lerner konstruiert unter Berücksichtigung seiner persönlichen Voraussetzungen und Möglichkeiten auch sein Wissen selbst. Insofern ist Lernen nur dann erfolgreich, wenn der Lernende es selbst organisiert und sich für das eigene Lernen verantwortlich fühlt.“ (Kuty 2009, S. 62). Zur aktuellen Zeit existieren zahlreiche Lernformate für SuS zum Beispiel „Studydrive“ oder „Sofatutor“. Diese genannten Plattformen sind für alle Jahrgänge von 1. Bis 13. geeignet. SuS haben dort die Möglichkeit differenziert und individuell nach Themeneinheiten und Schulfächern zu recherchieren, können sich Lernvideos anschauen und sie haben zugriff auf zahlreiche Übungsmaterialien. Jedoch ist hierbei zu beachten, dass nicht jede Familie seinem Kind diesen Zugriff ermöglichen kann, da zum Teil keine oder wenig gute Internetverbindung möglich ist oder auch einige Lernformate kostenpflichtig sind. […] der Zugang zum Internet in der Bevölkerung ist ungleich verteilt, es bestehen signifikante Unterschiede in der Art und Weise der Nutzung, die Internetnutzung in einen sozialen Kontext ist eingebettet und mit bestehenden sozialen Praktiken verknüpft (vgl. Verständig, Klein & Iske 2016, S. 50).
2. In dem beigefügten Text von Verständig et al zum Zero–Level–Divide wird neben selbstproduzierter „Filterblasen“ der für die Nutzenden nicht transparente Einfluß von Algorithmen auf die Verfasstheit des individuellen Medienangebotes diskutiert. Bezogen auf den Einsatz kommunikativer KI wie z.B. ChatGPT insbesondere im Kontext von individualisierten Lernprozessen diskutieren Sie bitte die folgenden Fragen: Welche negativen Effekte in Bezug auf Bildungszugang könnten sowohl Filterblasen als auch der Zero–Level–Divide haben? Wie kann Schule dem entgegenwirken?
Angesichts aktueller Transformationen wird deutlich, dass über Spaltungen hinsichtlich des Zugangs (‚first-level digital divide‘) und hinsichtlich der Nutzungsweisen (‚second-level digital divide‘) neue Arten von Spaltungen zu beobachten sind, die im Folgenden als zero-level digital divide bezeichnet werden (vgl. Iske, Klein & Verständig 2016, S.52). Davon können SuS benachteiligt sein. Der zero-level digital divide beruht auf der zu Grunde liegenden Architektur des Internets und bezieht sich auf infrastrukturell-technologische Spaltungen sowie daraus resultierende Ungleichheiten. (vgl. Iske, Klein & Verständig 2016, S.52). Damit sind die sogenannte entstehenden „Filterblasen“ gemeint. Jeder SuS bildet sich bei der Nutzung einer Suchmaschine eine individuelle „Blase“. Dies kann zu einer Differenzierung zwischen den SuS führen, da sie gegebenenfalls unterschiedliche Internetquellen erscheinen bekommen. Die Filterblase ist abhängig von ihrem bestehenden Wissen und Kenntnissen. Die Senatorin für Schule und Bildung in Bremen setzte vor drei Jahren Ipads für alle SuS zur Verfügung, dies ermöglicht einem Schüler den Zugriff auf digitale Medien, die sie als Lern- und Übungsmaterial nutzen können. Auch sollte in den Schulen ein freier Internetzugang möglich sein. Ergänzend dazu könnte und sollten Lehrkräfte digitale Medien im Unterricht nutzen, damit die SuS davon profitieren können und eine individuelle Benachteiligung eines Schülers sollte aufgrund fehlender Ressourcen verhindert werden.
3. In dem angefügten Text von Wolf & Kulgemeyer werden verschiedene Szenarien des Einsatzes von Erklärvideos im Unterricht dargestellt. Bitte beschäftigen Sie sich in dieser Aufgabe mit dem Szenario 2.3 „Lernen durch Erklären mit Videos“ im Text.
a. Welche didaktischen Potentiale sehen sie für den Umgang mit heterogenen Klassen?
b. Bitte suchen sie auf YouTube, TikTok oder Instagram dazu zwei oder mehrere Video–Beispiele zu einem konkreten Unterrichtsthema aus einem ihrer Fächer (Mathe, Geschichte, Musik) mit möglichst diversem Autor: innen bzw. Protagonist: innen heraus.
Bitte kommentieren Sie, welche Impulse deren Vielfältigkeit für einen Unterricht in heterogenen Klassen bieten. Dazu können Sie sich auch auf den angefügten Text von Honkomp–Wilkens & Wolf beziehen.
a.) Erklärvideos sind meist eine sehr gute Lernmethode für die SuS. Zugriff auf diese haben sie auf verschiedenen Plattformen und Webseiten im Internet. Aber nicht nur Inhalts- und Erklärexpert*innen wie die Lehrkräfte können, Erklär- Videos oder Varianten wie z. B. die Dokumentation von Experimenten erstellen. Das eigene Erstellen von Erklärvideos durch Schüler*innen kann unabhängig von den Re- zipienten als eine vertiefende Lernstrategie verstanden werden (Wolf & Kulgemeyer 2021, S. 478)
b.) Geographie: Auf Studyflix.de kann man Erklärvideos, die leicht zu verstehen sind, als Lernmittel benutzen. Ein konkretes Beispiel für das Fach Geographie wäre das Erklärvideo über die „Albedo“, URL: https://studyflix.de/erdkunde/albedo-5698
Kunst-Medien-Ästhetische Bildung: Für den Unterrichtsfach Kuns-Medien-Ästh. Bildung gibt es zahlreiche Videos auf Youtube.de. Dies kommt auf die dementsprechende Suche an. Ein Beispiel-Video auf Youtube wäre der Steckbrief des berühmten Künstlers Vincent Van Gogh, URL: https://youtu.be/SxPsaxfopU8
Literaturverzeichnis:
Kuty, M. (2009). Innere Differenzierung und Individualisierung. In: Praxis Fremdsprachenunterricht, 2009, 3
Verständig, Dan; Klein, Alexandra; Iske, Stefan (2016). Zero-Level Divide: Neues Netz und neue Ungleichheiten.
Wolf, Karsten D.; Kulgemeyer, Christoph (2021). Lehren und Lernen mit Erklärvideos im Fachunterricht. In G. Brägger & H. – G. Rolff (Hrsg.), Handbuch Lernen mit digitalen Medien (1.Auflage). Beltz.
Schreibe einen Kommentar