RV07 – Dr. Eileen Schwarzenberg: „Meint Inklusive wirklich alle?“

1.) Zu Beginn der Vorlesung stellt Frau Dr. Eileen Schwarzenberg eine Grafik vor, die angibt, wie sich der sonderpädagogischer Förderbedarf in Deutschland aufteilt. Es wird festgehalten, dass etwa 40,7%  SuS beim Lernen beeinträchtigt sind (häufig mehr Jungen, u.a. mit Migrationshintergrund). Weitere 16,4 %  SuS sind geistig beeinträchtigt und etwa 14,5% der SuS werden durch ihre emotionale und soziale Entwicklung beeinträchtigt.

Es gibt 2 relevante Modelle der Behinderung. Einmal das medizinische und einmal das soziale Modell.

Das medizinische Modell von Behinderung meint die Schädigung (persönliche Merkmale), Beeinträchtigung einer Person.

Das soziale Modell von Behinderung beschreibt die Barrieren aus der Umwelt und die Partizipationsbeeinträchtigung einer Person.

Diese Modelle sind auch unter anderem mit dem englischen Namen Impairment und Disability bekannt.

Impairment ist die funktionale Einschränkung einer Person aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Schädigung, was gleich einer Beeinträchtigung ist.

Disabilitiy hingegen ist der Verlust oder die Beschränkung von Möglichkeiten am Leben teilzunehmen aufgrund räumlicher und sozialer Barrieren, was eine Behinderung ist.

Bei der Inklusion ist zu beachten, dass die Menschen unterschiedliche Hintergründe und Lebensbedingungen mitbringen. An dieser Stelle ist die Intersektionalität sehr wichtig. Sie beschreibt die  Wechselwirkung oder das Zusammenspiel der Differenzdimensionen.

 

Bei der Inklusiven Pädagogik sollte zu beachten sein, dass sie nicht für eine naive Befürwortung von Heterogenität gehalten werden sollte, sondern das kritisch-reflektierende Nachdenken über Gleichheit, Differenz und Heterogenität und dem gesellschaftlichen Umgang anregen sollte. Sie fragt nach: Inklusion und Exklusion auf unterschiedlichen Ebenen, Partizipation und soziale Zugehörigkeit, Entfaltung von Potenzialen (achievement) und förderlichen Lern- und Entwicklungsumgebungen.

 

2.) An meiner Schule bin ich leider mit keinem Modell der Behinderung in Kontakt gekommen. Ich kann aber annehmen, dass die Räumlichkeiten nicht gegeben waren, da sogar ich in der Übergangsphase von der 10. in die 11. (E-Phase) mit meiner Klasse in einem Raum unterrichtet wurde, der viel zu klein war. Wir haben knapp in den Raum gepasst und oft wurde es auch stickig, denn unser Unterrichtsraum war eigentlich ein Raum für Gruppentreffen. Jedoch hatten wir einen Aufzug für SuS mit einer Gehbeeinträchtigung. Ich selber vertrete die Auffassung, dass Inklusion stattfinden kann, wenn die Rahmbedingungen stimmen und die Schule unter anderem auch finanziell unterstützt wird. Spezielle pädagogische Fachkräfte sollten für SuS mit Beeinträchtigungen vorhanden sein, da es sonst eine Überforderung für die „Regellehrkraft“ wäre und auch weil somit die individuelle Förderung besser unterstützt werden kann. Desweiteren befürworte ich die Inklusion, da ich denke, dass die SuS mit und ohne Beeinträchtigung wertvolle Erfahrungen wie z.B. den Umgang mit anderen, sich „anders“ verhaltenden SuS sammeln können.

 

3.) Beobachtungsfragen: Unterstützt die räumliche Umgebung Inklusion? Gibt es in der Klasse SuS mit Beeinträchtigungen? Wie geht die Lehrkraft mit ihnen um? Gibt es pädagogische oder fachliche Unterstützung? Wie ist der Austausch unter den SuS?