„Doppelte Heterogenität“

1.) In der Vorlesung vom 17.04.18 erläuterte Herr Prof. Andreas Klee uns den Ausdruck „doppelte Heterogenität“, die u.a. in den sozialwissenschaftlichen Fächern wie z.B. Politik und Geschichte von großer Bedeutung sind. Hierfür führte er ein Experiment mit uns Studierenden durch. Er bat uns das Wort „Tisch“ und dann das Wort „Demokratie“ zu definieren. Es stellte sich schnell heraus, dass „Tisch“ viel einfacher und schneller für uns Studierende zu definieren lässt als „Demokratie“. Dies liegt daran, dass „Tisch“ ein strukturierter und „Demokratie“ ein unstrukturierter Begriff ist. Bei unstrukturierten Begriffen ist es schwer eine einheitliche Definition anzugeben, weil jeder eine andere Vorstellung von ihnen hat, da jedes Individuum unterschiedliche Erfahrungen sammelt und somit auch unterschiedliche Perspektiven auf den selben Begriff aufweist.  Dieses Experiment führte Herr Prof. Andreas Klee mit uns durch, um zu verdeutlichen, dass jeder einzelne Schüler eine individuelle Auffassung von unstrukturierten Begriffen haben wird. In meinem Fach Religionswissenschaften ist die „doppelte Heterogenität“ von enormer Bedeutung, da viele unstrukturierte Begriffe und Ausdrücke zentrale Aspekte des Unterrichtsinhaltes darstellen. Gott, Glaube und Gemeinschaft sind alles unstrukturierte Begriffe und werden sicherlich unterschiedlich von SuS definiert. Zudem ist zu beachten, dass innerhalb einer Schulklasse SuS erstens nicht alle der selben Konfession oder gar keiner angehören und zweitens die Inhalte und Werte der jeweiligen Religion innerhalb der Familie Zuhause unterschiedlich vermittelt werden. Dies sind nur zwei Faktoren, die die Denkstruktur der SuS beeinflussen. Wenn nun im Unterricht von einem Letztgültigen gesprochen wird, ist es wichtig die Vorstellungen der SuS zu sammeln und zu sehen an welchen Punkten sich diese überschneiden und differenzieren. Als LehrerInnen ist es wichtig alle Anschauungsweisen zu respektieren und die eigene nicht mit in den Unterricht einfließen zu lassen.

 

2.) Folgende drei Methoden könnten der Erhebung der Vorstellungen von SuS beitragen. Im Allgemeinen sollte innerhalb der Schullaufbahn versucht werden, den SuS Offenheit gegenüber andere Ansichtsweisen beizubringen. Dies erweitert den eigenen Horizont, fördert die MitschülerInnen darin ihre eigene Meinung frei zu entfalten und vermindert Streit. Desweiteren sind Gruppenarbeiten eine Methode, die Diskussionen zwischen den SuS ankurbeln und das Eingehen auf Meinungsunterschiede ermöglichen. Auch kann ein Brainstorming an der Tafel die verschiedenen Gedanken festhalten, gruppieren und differenzieren.

 

3.) Folgende Beobachtungsaufgaben:

  1. Nach Unterschieden suchen, ob sich LerherInnen im Kollegium anders ausdrücken, als wie im Klassenunterricht und ob sich eine Umstellung automatisiert hat.
  2. Schauen, wie und wann die LehrerInne merken, dass die SuS den Arbeitsauftrag nicht verstanden haben und wie sie sich korrigieren.

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