Zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität in der Schule gibt es verschiedene theoretische Vergleichsmodele. Im folgenden Blogbeitrag setze ich mich mit meinen eigenen Erfahrungen zu diesem Thema auseinander und werde versuchen, meine Erfahrungen den jeweiligen Vergleichsmodellen zuzuordnen.

 

In meinem O-Praktikum war ich an einer Schule, die sich in einem sozial schwachen Gebiet befand. Im Anfangsunterricht gab es zwei Kinder die größere Schwächen in der deutschen Sprache hatten als ihre Klassenkameraden. Beide Kinder wurden jedes Mal im Deutschunterricht aus ihrer Ursprungsklasse herausgenommen und hatten in der sogenannten „Schmetterlingsgruppe“ Deutschunterricht. Der Förderkurs „Schmetterlingsgruppe“ diente der Sprachförderung. In dieser Gruppe waren etwa zehn Kinder mit meistens zwei Lehrerinnen. Ich würde diese Form von Sonderkursen der Ausländerpädagogik zuordnen. Der Gedanke hinter dieser Pädagogik ist es alle Kinder auf einen ungefähr gleichen Stand zu bringen und zumindest die zu dem Zeitpunkt stark gespaltene Leistungsschere zu verengen bzw. zu homogenisieren. In einer separaten und kleineren Klasse ist dies für die Lehrenden einfacher und für die Schüler und Schülerinnen intensiver. In diesem Fall war die Lehrerin auch eine Logopädin, die sich mit den Schwächen der Kinder auskannte und ihnen zielgerichtet helfen konnte. Für den Deutschunterricht die Klasse zu wechseln schien beide Kinder nicht zu stören. Dennoch ist das regelmäßige Verlassen der Klasse von den beiden Kindern für die Mitschüler ungewöhnlich. Um Missverständnissen entgegenzuwirken sollte eine Lehrkraft den Mitschülern den Grund für das Verlassen der Schüler erklären. Dabei kann der Umgang mit Heterogenität beigebracht bzw. gefördert werden.  Ohne eine Erklärung der Lehrkraft kann es zu einer Ausgrenzung der beiden förderbedürftigen Kinder innerhalb des Klassenverbands kommen.

Zum Vergleichsmodell „interkulturellen Pädagogik“ kann ich als Praxisbeispiel den sogenannten „Muttertreff“ nennen. Der „Muttertreff“ ist eine Beziehungsarbeit zwischen Lehrkräften und Eltern. An der Schule, in der ich mein O-Praktikum absolviert habe, waren viele Eltern, die es nicht kennen mit der Institution Schule zusammenzuarbeiten. In dem Muttertreff können sich die Eltern der Schüler und Schülerinnen mit einer Lehrkraft an einen festgelegten Tag in der Woche treffen. In dieser gemeinsamen Zeit wird u. a. Essen aus verschiedenen Ländern gebacken oder gekocht, Deutsch gelernt, über die verschiedenen Kulturen gesprochen und der Schulgarten gemacht. Außerdem können die Eltern Fragen zur Schule stellen. Die Arbeit ist sowohl für die Einrichtung „Schule“ als auch das Elternhaus wichtig, besonders die Schulkinder sind häufig stolz auf ihre Eltern, dass sie sich an dem Schulleben beteiligen.

Für kommende Praktika könnte ich mir zur „Ausländerpädagogik“ die Beobachtungsfrage vorstellen: „Wie wirkt sich das Fehlen durch den Besuch in Förderkurse von einzelnen Schulkindern auf die Klassengemeinschaft aus?“.


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