In der Schule befinden sich viele verschiedene Menschen. Diese können sich im Geschlecht, Aussehen, Herkunft, Sprache, Leistung, Religion und vielem mehr unterscheiden. Jeder Mensch ist dadurch individuell und einzigartig.

Doch was bedeutet eine heterogene Masse für die Bildungsinstitution „Schule“?

Zunächst soll die Vielfalt jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin anerkannt werden. Die Schulkinder, mit ihren unterschiedlichen Hintergründen, leben und lernen in einer Klasse viele Jahre gemeinsam. Dies heißt für die Unterrichtskonzeption, die verschiedenen Lernvoraussetzung und Erfahrungen zu berücksichtigen.

Häufig ist es ein kaum zu bewältigender Spagat für die Lehrer und Lehrerinnen die Heterogenität zu fördern und dabei jedes Kind gleich zu behandeln.

Meist wird Homogenisierung dazu verwendet die vielfältige Gruppe nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu „ordnen“. Dabei wird „Homogenität“ als bewusste und unbewusste Idealvorstellung von jedem selbst im Geist konstruiert werden („Wir-Gruppenbildung“ vs. „Bündnisbildungen“, Bauriedl1985, S. 135).

Das heißt, jeder Mensch hat ein soziales Konstrukt, wobei er von seinen eigenen Maßstäben ausgeht. Die eigenen Maßstäbe sind die Normalitätserwartungen. Jenes was davon abweicht schließt die erwartende Person aus und konstruiert damit Heterogenität.

Umgangssprachlich entspricht es dem „Schubladendenken“. Die Schubladen sind Stereotypen wie zum Beispiel „der Störenfried“, „der Musterschüler“, „der Klassenclown“, „die Schüchterne“, und so weiter. Jedem wird mindestens eine Bezeichnung einfallen, die aus einem gesellschaftlichen Bereich bekannt ist. Natürlich sollen diesen Stereotypen besonderes im Bildungsbereich vermieden werden, denn sie sind die Basis für Diskriminierung und Vorurteile.

Eigene Erfahrung

Zu Letzt passierte solch eine stereotypische Einteilung und anfängliche Gruppenbildung in meinem letzten Praktikum. Die Klassenlehrerin kannte die Kinder selbst erst solang wie ich, etwa 3 Wochen. Ziemlich schnell kristallisierte sich ein Schüler heraus, der schon im Anfangsunterricht lesen konnte. Die Klassenlehrerin sagte oft, dass sie sich auf diesen Schüler verlassen könnte und seine Stütze wäre.

 

Dieser Schüler war somit der „Rettungsanker“ dieser Lehrerin.

Mit dieser Einordnung vereinfachen es sich Lehrer und Lehrerinnen die einzelnen Schüler und Schülerinnen zu merken und zu charakterisieren. Gleichzeitig und dies möchte ich besonders hervorheben, wird der Blickwinkel der Lehrkraft eingeschränkt. Der Lehrkraft werden Veränderungen in Bezug auf die einzelnen Kinder durch die Stereotypen weniger auffallen.

 

Somit wäre für das kommende Praktikum eine spannende Beobachtungsaufgabe zum Spannungsfeld von Heterogenität und Homogenität in der Schule:

„Wie kann die stereotypische Einordnung eines Schulkindes vermieden werden?“

 


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