Chemie – Kein Fach für alle? Gesellschaftskritische Ansätze aus der Chemiedidaktik

Formulieren Sie basierend auf den Vorlesungsinhalten drei Thesen, die für Sie (!) einen modernen naturwissenschaftlichen Unterricht für alle ausmachen. Orientieren Sie sich gerne an den Grundannahmen von STL (Scientific and Technological Literacy for All), setzen Sie jedoch eigene Schwerpunkte.

These 1: Der praktische Teil des Unterrichts sollte eine genau so großer Bestandteil des Chemie-Unterrichts sein, wie der theoretische Teil. Es sollte eine ausgewogene Erfahrung in der Praxis und Theorie für die Schüler vorliegen. Gerade weil Chemie bezogene Aktivitäten, das Wissen verankern (Rüschenpöhler & Markic, 2020).

These 2: Der naturwissenschaftliche Unterricht sollte auch eng mit der Digitalisierung arbeiten, denn so haben die Kinder auch gute Möglichkeiten von zuhause aus an ihren Schwächen zu arbeiten. Ebenfalls können sie nach Interessen arbeiten und ihr Wissen erweitern. 

These 3: Der Naturwissenschaftliche Unterricht ist oft gleich aufgebaut, meistens bekommt nur ein Arbeitsblatt vorgelegt und bespricht es anschließend am Ende. Deshalb finde ich das die Gruppenarbeit gefördert werden sollte. Damit weckt man die Interesse der Schüler und erhöht die Beteiligung individueller Schüler im Unterricht.  

Reflektieren Sie auf Basis der Vorlesungsinhalte und des Grundlagentextes, inwieweit chemisches Wissen im Speziellen und naturwissenschaftliches Wissen im Allgemeinen aus Ihrer Sicht als Teil des Allgemeinwissens (im Sinne einer „Scientific Literacy for All“) angesehen werden kann. Beziehen Sie hier auch ihre eigenen Erfahrungen aus dem schulischen Chemieunterricht/Ihrem Alltag ein.

Ich denke schon, dass naturwissenschatfliches Wissen, im spezifischen chemisches Wissen als Teil des Allgemeinwissens gesehen werden kann. Es fördert eine gewisse Sicherheit mit Hauschemikalien, Lebensmittelangaben und der Auswahl umweltfreundlicher Produkte. Außerdem hilft es beim verstehen von Gesundheitsinformationen und Nutzung technischer Geräte, welche alle tief in unseren Alltag eingebunden sind. Außerdem hilft es bei Themen wie den Klimawandel größeres Verständnis zu haben und der Klimawandel betrifft uns alle. Also ja ich denke, dass naturwissenschaftliches Wissen essentiell für kritisches Denken und gesellschaftliche Teilhabe ist und dass das Problem der empfundenen Irrelevanz und geringe Motivation bekämpft werden muss, weil es ein wichtiger Bestandteil unseres Wissens sein sollte (z.B. Osborne, 2003; Holbrook & Rannikmae, 2007; Hofstein, Eilks & Bybee, 2011).

Chemie gilt als eines der unbeliebtesten Schulfächer. Benennen Sie Stichpunktartig Maßnahmen, die Ihrer Meinung nach die Lernmotivation von Kindern und Jugendlichen aller Schulformen (!) für das Fach Chemie steigern könnten

-Als erstes die Digitalisierung, die den Schülern erlaubt von zuhause individuell an ihren Interessen zu arbeiten und ihr Wissen zu erweitern 

-Die Förderung der Gruppenarbeiten für ein erhöhtes Interesse und eine erhöhte Beteiligung am Unterricht.

-Größere Einplanung von praktischer Erfahrung, wie zum Beispiel Experimenten

-Ausflüge in denen man Forschungsinstitute besuchen kann und von Workshops lernt

Literaturverzeichnis:

Rüschenpöhler, Lilith/Silvija Markic (2020): Secondary school students’ acquisition of science capital in the field of chemistry, in: Chemistry Education. Research And Practice, Bd. 21, Nr. 1, S. 220–236.

Osborne, J. (2003): Learning and teaching about the nature of science. In: Aspects of Teaching Secondary Science (S. 229-237). Routledge.


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