Gute Inklusion und Guter Unterricht kann und sollte miteinander vereinbar sein

Gute Inklusion sollte eigentlich ein Bestandteil von Gutem Unterricht sein. Schließlich ist das Weiterkommen aller SuS von oberster Priorität. Es sollte zumindest als Ziel angestrebt werden. Zudem ist es entscheidend, den Unterricht an verschiedene Lerntypen und Lernstyle anzupassen. Dies ist ein sehr wichtiger und unerlässlicher Baustein für eine gute Inklusion.

Dies beinhaltet auch die Aktivierung von bisher Gelerntem, denn hierauf kann man aufbauen. Ansonsten wäre Letzteres sowohl an der eigenen als auch an der vorherigen Schule der SuS verlorengegangene Zeit. Dies kann man bewerkstelligen, in dem man die Inklusion der Kinder innerhalb des Unterrichts betreibt, z.B. dadurch, dass SuS reden bzw. Aktivitäten durchführen müssen. Lehrer sollten innerhalb der Unterrichtszeit weniger Zeit zum Sprechen haben. Sibylle Reinhardt („Politikdidaktik: Praxishandbuch für Sekundarstufe 1 und 2“) argumentierte, dass man bereits am Ende der Unterrichtsstunde vor dem eigentlichen Thema durch Fragen SuS dazu bringt, ihr Vorwissen dem Lehrer auf Papier mitzuteilen, damit dieser sich dann auf die nächste Schulstunde vorbereitet. Dies würde auch helfen, die Lebensrealität der einzelnen SuS miteinzubringen.

Des Weiteren werden gute Inklusion und gute Gruppenarbeit auch durch ein „Mentoring“  gefördert, d.h. wenn SuS sich gegenseitig helfen. SuS, die z.B. in einem Fach besser als andere sind, können den schwächeren SuS in einem Fach helfen. Denn wenn die leistungsstärkeren SuS den leistungsschwächeren SuS helfen, fördert dies die Zusammenarbeit und etwas selber zu erklären, hilft dabei, es sich selbst besser klar zu machen. Damit haben leistungsstärkere SuS wieder neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben bzw. ausgebaut, während die leistungsschwächeren SuS auch davon profitieren können. Zudem könnte innerhalb einer Gruppe jede/r SuS eine Sonderaufgabe übernehmen, z.B. Aufgabenteilung je nach Stärken.

Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

Sprachliche Heterogenität ist sowohl Herausforderung als auch Chance. Allerdings wird es in erster Linie eine Herausforderung, an der sowohl Lehrkräfte als auch SchülerInnen (SuS) entweder wachsen oder scheitern können, abhängig von der inneren Einstellung. Es ist notwendig, aufeinander einzugehen. Bei Aufgabenstellungen ist es wichtig, keine zu langen und komplizierten Sätze zu schreiben. SuS sollen keine Buchstaben- und Satzakrobatik entschlüsseln, sondern klar erkennen können, worum es geht und was man von ihnen will. Dies betrifft übrigens vor allem die übertriebene  Benutzung von Nebensätzen. Allerdings sollten Lehrkräfte auch bei Definitionen aufpassen. Deshalb ist es essentiell, SuS zu fragen, wie sie die Frage bzw. das Thema verstanden haben, vor allem bei Assoziationen. Oberbegriffe sollten klar und einfach erklärt werden und nicht benutzt werden, um schlau zu klingen. Zudem sollten Lehrkräfte hierfür das Vorwissen von SuS testen und sich dessen bedienen bzw. dieses aktivieren. Der Lehrkörper muss deswegen den Unterricht addressatengerecht gestalten. Dafür finde ich auch einige Dinge wie Wörterlisten, visuelle Assoziationen und Analogien zum Alltag sehr hilfreich.