Bedeutungsvolle Inhalte der Ringvorlesung für das Praktikum

Diese Vorlesungsreihe hat eigentlich mehrere bedeutungsvolle Inhalte hervorgebracht. Es war richtig und wichtig, die verschiedenen Fachdidaktikbereiche und deren Perspektiven zu hören. Jeder hatte seine Berechtigung, wenn auch einige für mich besser oder interessanter als andere waren. Natürlich waren mir mehrere Punkte der Heterogenität schon vorher bekannt, allerdings gab es immer mal wieder Punkte, die mir so noch nicht so bewusst waren oder dort prägnanter erklärt wurden. Zum Beispiel war es interessant, zu sehen, wie wichtig die politischen und religiösen Überzeugungen von Lehrern auch in anderen Fächern außerhalb des Politikfaches sind, und ebenso die Selektion bzw. Filterung der SuS in dieser Hinsicht. Deswegen sollten Lehrer SuS diesbezüglich auch mehr entgegen kommen anstatt zu verurteilen. Lehrer könnten zum Beispiel deren Überzeugungen mehr (und neutraler) in den Unterricht einbinden. Wichtig ist dabei, einen öffentlichen Raum für eine gesunde Diskussionskultur zu entwickeln, wo sich SuS nicht einfach abnabeln und in Grüppchen zerfallen, sondern lernen, andere Meinungen und Definitionen „auszuhalten“. Damit stimme ich mit Andreas Klee 100% überein, auch wenn es sicherlich eine Herausforderung ist.

Zudem ist die Persönlichkeitsförderung wichtig. Das geht oft am besten über Reflektion, wobei dies natürlich auch für Lehrer gilt. Wenn man als Lehrer dies vorlebt und auch von SuS fordert, kann die Vielfalt sich als großer Gewinn herausstellen und die beidseitige Akzeptanz der Vielfalt zeigt auch Respekt, der einem oft (wenn auch nicht immer) wieder entgegenkommt. Schließlich ist Respekt meistens beidseitig und abhängig von beidseitigem Verständnis für die Situation der Mitmenschen. Das gilt für das Verständnis aller Teilaspekte bzw. Identitäten von SuS, egal ob Geschlecht, Religion, Nationalität, Altersgruppe, Generation etc. Und wie ich auch aus der Ringvorlesung gesehen habe, führt dieses Verständnis und Respekt gegenüber dem Individuum auch dazu, dass man deren Lerntypen akzeptiert und den Unterricht daraufhin ausrichtet. Dasselbe gilt natürlich auch, wenn SuS das Thema nicht verstehen, wenn Lehrer sich einer für die SuS zu komplizierten und abstrakten Sprache bedienen. Genauso sollten – wie von uns Studenten von der Ringvorlesung zu Recht gefordert- auch Lehrer mehr praxisbezogene Beispiele in den Unterricht einbringen. Das gilt natürlich auch für zu viel Text auf einer Folie, wie in der Ringvorlesung bemängelt.

Letztlich sollte auch noch auf die Einrichtung von Klassenzimmern und der Schule überhaupt mehr Wert gelegt werden. Dies ist nicht nur eine Sache der Finanzierung von Schulen, auch wenn der neoliberale Kostendruck Heterogenität natürlich negativ beeinträchtigt. Meiner Meinung nach sind alle diese Punkte wichtig für das Praktikum.

Gute Inklusion und Guter Unterricht kann und sollte miteinander vereinbar sein

Gute Inklusion sollte eigentlich ein Bestandteil von Gutem Unterricht sein. Schließlich ist das Weiterkommen aller SuS von oberster Priorität. Es sollte zumindest als Ziel angestrebt werden. Zudem ist es entscheidend, den Unterricht an verschiedene Lerntypen und Lernstyle anzupassen. Dies ist ein sehr wichtiger und unerlässlicher Baustein für eine gute Inklusion.

Dies beinhaltet auch die Aktivierung von bisher Gelerntem, denn hierauf kann man aufbauen. Ansonsten wäre Letzteres sowohl an der eigenen als auch an der vorherigen Schule der SuS verlorengegangene Zeit. Dies kann man bewerkstelligen, in dem man die Inklusion der Kinder innerhalb des Unterrichts betreibt, z.B. dadurch, dass SuS reden bzw. Aktivitäten durchführen müssen. Lehrer sollten innerhalb der Unterrichtszeit weniger Zeit zum Sprechen haben. Sibylle Reinhardt („Politikdidaktik: Praxishandbuch für Sekundarstufe 1 und 2“) argumentierte, dass man bereits am Ende der Unterrichtsstunde vor dem eigentlichen Thema durch Fragen SuS dazu bringt, ihr Vorwissen dem Lehrer auf Papier mitzuteilen, damit dieser sich dann auf die nächste Schulstunde vorbereitet. Dies würde auch helfen, die Lebensrealität der einzelnen SuS miteinzubringen.

Des Weiteren werden gute Inklusion und gute Gruppenarbeit auch durch ein „Mentoring“  gefördert, d.h. wenn SuS sich gegenseitig helfen. SuS, die z.B. in einem Fach besser als andere sind, können den schwächeren SuS in einem Fach helfen. Denn wenn die leistungsstärkeren SuS den leistungsschwächeren SuS helfen, fördert dies die Zusammenarbeit und etwas selber zu erklären, hilft dabei, es sich selbst besser klar zu machen. Damit haben leistungsstärkere SuS wieder neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben bzw. ausgebaut, während die leistungsschwächeren SuS auch davon profitieren können. Zudem könnte innerhalb einer Gruppe jede/r SuS eine Sonderaufgabe übernehmen, z.B. Aufgabenteilung je nach Stärken.

Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

Sprachliche Heterogenität ist sowohl Herausforderung als auch Chance. Allerdings wird es in erster Linie eine Herausforderung, an der sowohl Lehrkräfte als auch SchülerInnen (SuS) entweder wachsen oder scheitern können, abhängig von der inneren Einstellung. Es ist notwendig, aufeinander einzugehen. Bei Aufgabenstellungen ist es wichtig, keine zu langen und komplizierten Sätze zu schreiben. SuS sollen keine Buchstaben- und Satzakrobatik entschlüsseln, sondern klar erkennen können, worum es geht und was man von ihnen will. Dies betrifft übrigens vor allem die übertriebene  Benutzung von Nebensätzen. Allerdings sollten Lehrkräfte auch bei Definitionen aufpassen. Deshalb ist es essentiell, SuS zu fragen, wie sie die Frage bzw. das Thema verstanden haben, vor allem bei Assoziationen. Oberbegriffe sollten klar und einfach erklärt werden und nicht benutzt werden, um schlau zu klingen. Zudem sollten Lehrkräfte hierfür das Vorwissen von SuS testen und sich dessen bedienen bzw. dieses aktivieren. Der Lehrkörper muss deswegen den Unterricht addressatengerecht gestalten. Dafür finde ich auch einige Dinge wie Wörterlisten, visuelle Assoziationen und Analogien zum Alltag sehr hilfreich.

Heterogenität in der Schule

Ringvorlesung: Rv03

Medien, Schwierigkeitsgrad, Methoden

  1. Die innere Differenzierung ist eine gute Methode, um die Heterogenität als solche zu gewährleisten und zu fördern. Nachdem die Lehrer herausgefunden haben, welcher Lerntyp am besten zu individuellen Schülern passen, wenn sie – je nachdem, ob sie besser in Gruppen oder individuell lernen- in Gruppen oder individueller Arbeit eingeteilt. SuS könnten in Paare zusammen arbeiten, wo das Lernniveau ähnlich ist, aber ein(e) SchülerIN besser als der/die andere ist. Damit helfen sich stärkere und schwächere, sogar für diejenige bzw. denjenigen, der/die stärker ist, da man erst einmal etwas auf Englisch erklären können muss und zugleich übt. Damit kann man sich gegenseitig verbessern. Alle Gruppen sollten denselben Schwierigkeitsgrad haben. Einige SuS könnten Familienbäume nur beschreiben, andere die Beziehungen versuchen, auf Englisch zu erklären; einige beantworten nur kurz Fragen über Länder, andere unterhalten sich über Länder, z.B. wo man gerne hinmöchte, was es dort zu entdecken gibt, etc. SuS können dabei auch nach Lerntypen eingeteilt werden, die zusammen arbeiten an einem Projekt, die auf ihre Lerntypen als Methoden zugeschnitten sind. Auch die Einteilung nach sozialem und kulturellem Hintergrund kann erfolgen, wenn Gruppen ihre eigene Kultur beschreiben, vor allem in Bezug auf die eigene Person bzw. Identität. Bedürfnisse können auch nach Lifestyle beschrieben werden, wo SuS ähnliche haben. Es ist richtig und wichtig, in dieser Hinsicht zu experimentieren, da sowohl jede/r individuelle SchülerIn als auch jede Klasse anders ist. Jede Gruppe bzw. Individuum trägt am Ende der Schulstunde oder Anfang der nächsten Schulklasse das Erarbeitete vor. Außerdem sollten die SuS ihre Reflektion über ihre Lernerfahrung austauschen, z.B. während der Präsentation oder Diskussion nach der Präsentation. Sowohl bei der Präsentation als auch Diskussion und der Vorbereitung in den Gruppen können SuS die Medien wählen, die ihnen am hilfreichsten erscheinen, und die am besten ihre Lerntypen und Kompetenzen fördern.