RV11 – Prof. Dr. Till Sebastian Idel: Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

 

  • Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese Perspektive eröffnet hat, zusammen.

In der letzten Ringvorlesung haben  wir uns mit dem Thema ,,Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität“ beschäftigt. Dabei hat Prof. Till Sebastian Idel zwei unterschiedliche Gestaltungsweisen von Unterricht vorgestellt, den klassischen Frontalunterricht und den Individualunterricht. Der Frontalunterricht ist die standard Unterrichtsform an den meisten Schulen. Dabei steht der Lehrer vor der Klasse und vermittelt den Unterrichtsstoff. Beim Individualunterricht wechselt der Lehrer von der referierenden Rolle vor der Klasse,  zu einer mobilen unterstützenden Rolle innerhalb des Klassenraums. Die Aufgabenstellung ist individuell wähl- und gestaltbar. Die SuS können einzeln oder in Gruppen arbeiten.

  • Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche – auch kritische Sichtweise – auf die mit Individualisierung verbundenen Herausforderungen und Probleme für die Reflexion des Umgangs mit Leistungs-Heterogenität im Unterricht?

Meiner Meinung nach schafft es die  individualisierte Form des Lehrens, dass die Lehrenden eine bessere Möglichkeit haben mit gesonderten Hilfestellungen auf Bedürfnisse einzelner SuS genauer eingehen zu können. Problematisch bei dieser Form des Unterrichts ist wohl, dass ab einer bestimmten Klassengröße, die Kapazität eines einzelnen Lehrers auf Dauer übersteigt. Ein Lösungsansatz dazu wäre den Individualunterricht nur in einem Teil der Unterrichtsstunden zu nutzen. Dies ähnelt leicht dem Konzept, welches ich aus meiner Zeit an einer Gesamtschule kenne. Wir hatten gesonderte Unterrichtsstunden in dem wir unsere Aufgaben des Wochenplans bearbeiten konnten. Für die Lösung der  Aufgaben gab es recht grobe Richtlinien, was den Lösungsansatz individueller gestaltete. Unsere Lehrer gaben in dieser Unterrichtsstunde auch gesondert Hilfestellung.

  • Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in Praktika entwickelt werden.

In meinem Orientierungspraktikum möchte ich beobachten ob Lehrer von dem klassischen Unterrichtsschema des Frontalunterrichts abweichen und eine individuelle Form des Unterrichts wählen. Zusätzlich dazu wäre es interessant zusehen, ob Leher Teile der beiden Unterrichtsform zusammen benutzen und in welchem Ausmaß, wenn dies der Fall ist.

2 Gedanken zu „RV11 – Prof. Dr. Till Sebastian Idel: Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität“

  1. Hallo William,

    sehr gut an Deinem Beitrag gefällt mir zunächst, dass Du die Fragen bzw. Aufgaben nochmal aufführst.
    Ich sehe sowohl an Frontal- als auch an Individualunterricht negative Seiten. Aus meiner Erfahrung gab es zum Beispiel bei Individualeinheiten ständig das Problem, dass die Lehrkraft sich zwar intensiv mit einigen SuS beschäftigen konnte, andererseits warteten die anderen dann teils vergeblich auf Hilfe und mussten ihr Problem dann entweder noch direkt im Anschluss an den Unterricht klären oder wurden von der Lehrkraft abgewiesen mit der Aussage, sie sollen das in der nächsten Stunde nochmal ansprechen. Frontalunterricht birgt immer die Gefahr, dass es Schüler*innen gibt, die sich einfach nicht trauen am Unterrichtsgespräch teilzunehmen, weil sie z.B. denken, dass sie von den anderen ausgelacht werden könnten oder etwas falsches sagen. Das wirkt sich dann natürlich negativ auf die Mitarbeit aus. Deine Idee, für Individualunterricht einen bestimmte Stundenanzahl einzuplanen finde ich sehr gut.
    Deine Beobachtungsaufgabe würde ich auch so annehmen und, insofern sich die Gelegenheit bietet, auch mal eine Stunde beobachten, wie die SuS eine Individualeinheit annehmen. Also ob sie wirklich arbeiten oder lieber am Handy hängen, solange die Lehrkraft sie nicht betreut.

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