RV05 – Prof. Nicole Marx und Christian Gill: Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht

 

  • Welche Besonderheiten weist der Erwerbs Kontext Seiteneinstieg auf und inwieweit orientiert sich die Bremer Konzeption der schulischen und sprachlichen Integration neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler daran?

 

Seiteneinsteiger nennt man SuS, die ihre Schullaufbahn außerhalb von Deutschland und dessen Schulsystem begonnen haben. Man Unterscheidet weiter zwischen SuS mit begrenzter oder unterbrochener schulischer Bildung und SuS ohne brüchige Schullaufbahn. Diese unterliegen trotz minimaler bis keiner Deutschkenntnisse, der Schulpflicht des jeweiligen Bundeslandes. In Bremen sind alle Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus, von der Schulpflicht betroffen. Um eine bessere Eingliederung in den Unterricht der Seiteneinsteiger zu erreichen, gibt es unterschiedliche Systeme von Vorkursen. Das Bremer Schulgesetz sieht drei Arten von Vorkursen vor.

Es gibt allgemeine Vorkurse für die Primarstufe, Sek. I und Sek. II. Gesondert kommen dazu Alphabetisierungskurse für SuS die in ihrer zuerst gelernten Sprache nicht alphabetisiert worden sind und Abschlussorientierte Klassen für zugewanderte SuS der 9./10. Klasse.

 

  • Diskutieren Sie Ihre Praxiserfahrungen mit der Sprachförderung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern vor bzw. nach dem vollständigen Übergang in den Regelunterricht. Gehen Sie dabei insbesondere auf binnendifferenzierende Maßnahmen ein.

 

Ich kenne eine Schülerin ohne unterbrochener Schullaufbahn aus meiner eigenen Schulzeit, die zuerst ein halbes Jahr in einer Vorklasse war um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und dann während der 7. Klasse zu uns in die Klasse kam. Ich habe sie zu diesem Thema kurz befragt. Sie hatte die größten Probleme mit der Wortfindung, denn sie hat in der Vorklasse nur die elementarsten Sachen wie simpler Satzbau, Artikelwahl etc. gelernt. Neben dem Deutschunterricht war ihre größte Lernhilfe die Interaktion in der Klasse. Denn keiner sprach ihre Muttersprache, so war sie mehr oder weniger “gezwungen” Deutsch zu sprechen und zu lernen. Ich habe sie auch gefragt, ob sich nach der ihrer Zeit in der Vorklasse noch weitere Sprachkurse besucht hätte, was sie verneint.

 

  • Suchen Sie eine Unterrichtsaufgabe (das Fach können Sie frei auswählen), die als Ersatz- bzw. Erweiterungsaufgabe besonders für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler im Regelunterricht entwickelt wurde. Vergleichen Sie diese Aufgabe mit der „regulären“, also der, die für andere Schülerinnen und Schüler eingesetzt wird. Welche Unterschiede finden Sie? Was halten Sie für hilfreich, was für problematisch?

 

Eine konkrete Aufgabe spezielle für Seiteneinsteiger konnte ich nicht finden, sondern eher Konzepte. Diese schlagen vor, dass man den Text durch Bilder ersetzt, welche man mit den jeweiligen deutschen Wörtern kennzeichnet. Diese Methode funktioniert meines Erachtens gut für Unterrichtsfächern die sich leicht visualisieren lassen wie z.B. Biologie; aber hat ihre Probleme mit Unterrichtsfächern, die sich nicht sehr leicht visualisieren lassen, wie Volkswirtschaftslehre.

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