Umgang mit Heterogenität in der Schule

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Abschlussreflexion

Filed under: Allgemein — Elif Sara at 8:25 pm on Dienstag, Juli 23, 2019  Tagged

Aufgabe 1: Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Einer der wichtigsten Erkenntnisse meiner Meinung nach war, dass uns Studierende klar gemacht wurde, dass eine Heterogenität in den Schulen herrscht und diese eine Herausforderung für die Lehrkräfte darstellt. Die Schülerinnen und Schüler (SuS) unterscheiden sich in jeglichen Kompetenzen und persönlichen Aspekten wie zum Beispiel Kultur, Migration oder aber auch sowas wie Lerngeschwindigkeiten und Lernerfolge. Die Lehrkräfte müssen somit jede*n SuS versuchen gleich zu behandeln und nicht jemanden vernachzulässigen. Außerdem muss die Lehrkraft den Lehrplan und den zu behandelnden Unterrichtsstoff je nach Leistung und Geschwindigkeit der SuS in einer gesamten Masse gut beobachten, bewerten und sich daran orientieren, wie viel sie dann im Unterricht des Lehrplans anwenden, damit alle SuS mitkommen.

Beispielsweise in meinem Fach Englisch muss die Lehrkraft darauf achten, dass alle SuS mitkommen im Unterricht. Da es eine Sprache ist, wird natürlich auch im Unterricht auf einer anderen Sprache gesprochen und somit muss ein Gleichgewicht herrschen zwischen den Leistungsstarken und Leistungsschwachen SuS. Die Lehrkraft könnte eventuell geringe Vokabeln aufgeben zum üben, damit im Nachhinein in der Klassengemeinschaft ein Unterricht geführt werden kann, sodass alle SuS die Sprache und den Inhalt verstehen.

Kulturelle Unterschiede treten ebenfalls innerhalb der Klasse auf, somit auch verschiedene Religionen. In meinem zweiten Fach Religion muss ich während des Unterrichts meiner Meinung nach meine persönlichen Werte etwas zurückziehen und objektiver sein, damit SuS die beispielsweise nicht – Muslim sind sich nicht ausgegrenzt oder weniger geschätzt fühlen, da ich Muslima bin. Natürlich kann ich als Lehrkraft dazu stehen, was ich bin und somit im Unterricht zeigen, dass jeder etwas Besonderes ist.

Auch hier erkennt man die Heterogenität nicht nur zwischen SuS sondern auch zwischen Schüler*in und Lehrkraft. Ich kann diese Heterogenität zu meinem Nutzen ziehen im Unterricht und den SuS kreative Aufgabenstellungen geben, wie zum Beispiel eine kleine Diskussionsrunde, was „Gott“ für sie ist in ihrer jeweiligen Religionszugehörigkeit. Es können auch nicht – Gläubige am Unterricht teilnehmen und dann wäre es interessant zu sehen, wie jede*r einzelne SuS sich zu dieser Thematik äußert.

In der zweiten Vorlesung setzten wir uns mit der nationalen Orientierung des Bildungssystem auseinander. Dabei wurde uns Studierende klar gemacht, dass es einen gezielten Lernstoff gibt zu der jeweiligen Region. Das heißt, dass in Deutschland beispielsweise die Fächer auf Deutsch unterrichtet werden und nicht in irgend einer anderen Sprache (ausgeschlossen von Fremdsprachen) und das Themen wie zum Beispiel im Politikunterricht hauptsächlich um die Politik in Deutschland handeln oder aber auch dass im Musikunterricht deutsche Musiker vorkommen.

Auch in meinem Fach Religion, was ich zurzeit studiere, liegt der Fokus auf dem Christentum, da die Mehrzahl der Popularität in Deutschland dem Christentum angehören. Auch wenn ich Muslima bin muss ich dem Lehrplan später in der Schule folgen und kann dem nicht abweichen. Natürlich kommen auch andere Religionen im Unterricht vor, da sie alle einen Zusammenhang haben. Jedoch können sich im Nachhinein, wenn zu oft über das Christentum gesprochen wird, einige SuS ausgegrenzt fühlen. Da aber das Fach Religion kein Pflichtfach ist, können sich SuS davon abmelden und ein Ersatzfach besuchen.

Als eine erziehungswissenschaftliche Erkenntnis gilt einmal die Homogenisierung, die nur eine Idealvorstellung ist. Die Lehrkräfte müssen sich bewusst sein, dass immer eine Heterogenität herrscht und herrschen wird und müssen versuchen damit umzugehen. Außerdem ist eine weitere erziehungswissenschaftliche Erkenntnis, dass die Lehrkräfte das Unterrichtsmaterial den SuS anpassen müssen, da nicht jede*r SuS denselben Lerntempo hat.

 

Aufgabe 3: Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Mich hat am meisten die Frage „Meint Inklusion wirklich alle?!“ interessiert. Da ich selbst noch keine Erfahrungen mit diesem Thema habe, würde ich gerne noch mehr Theoretische Aspekte in den Seminaren dazu erfahren. Gerne würde ich auch ein freiwilliges Praktikum dazu machen an den Schulen, wo die Inklusion stattfindet. Es wäre mal schön zu sehen, wie die SuS miteinander umgehen und wie der Unterricht läuft. Auch ist die Rolle der Lehrkraft interessant zu beobachten, denn ich denke, dass eine noch größere Heterogenität in Klassen mit Inklusion herrscht und dass die Herausforderung für die Lehrkräfte somit ebenfalls verstärkt ist.

Eine Weiterer Grund weshalb mich diese Frage interessiert, ist, weil ich wissen möchte, ob die SuS mit einer Behinderung einen höheren Lernerfolg haben, wenn sie in einer „normalen“ Klasse an einem „normalen“ Unterricht teilnehmen. Denn wenn beispielsweise SuS die Sprachfehler aufweisen in einer Klasse sind, die nur Sprachfehler haben, so lernen sie nicht das richtige voneinander, sondern das falsche.

Ein weiterer Punkt, den mein Interesse geweckt hat, war das Thema (Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule –ein Blick auf Strukturen und Konzepte. In dieser Vorlesung wurde uns gezeigt, dass eine große Masse von SuS in den Schulen einen Migrationshintergrund haben. In den Schulen wird jedoch ein Unterricht geführt, wobei die Deutsche Kultur im Vorschein ist. Dies nennt man auch die nationale Orientierung des Bildungssystems.

Ich als werdende Lehrerin möchte somit mehr zur Chancengleichheit und Gerechtigkeit in meinem Unterricht einführen und weitere Methoden dazu erlernen an weiteren Vertiefungsseminaren. Meiner Meinung nach ist es nämlich ein aktuelles und wichtiges Thema, da eine starke Pluralität in unserer heutigen Zeit herrscht und man nicht nur an der deutschen Kultur an den Schulen festhalten kann.

 

Aufgabe 4: Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Als eine Problematik ist schlicht und einfach der Umgang mit Heterogenität. Man muss den Unterricht anpassen und individualisieren und für ein Gleichgewicht sorgen. Ich denke, dass in den ersten Jahren des Lehrerberufes die Herausforderung am stärksten ist und man die praktischen Anteile mit Erfahrungen und mit der Zeit erlernt. An der Universität kann man sich vorbereiten mit vielen theoretischen Aspekten. Außerdem kann man sich durch Praktika einen Einblick in den Schulen verschaffen und einige Verhaltensmuster an Lehrkräften beobachten.

Es gibt keinen perfekten Unterricht. Somit muss die Lehrkraft auch spontan sein, denn es kann auch dazu kommen, dass der Unterricht in eine ganz andere Richtung geht als geplant, sei es aufgrund von Diskussionen innerhalb der Klasse oder anderes.

Meiner Meinung nach muss man sich auch in der eigenen Freizeit sich mit dem Thema Schule befassen. Bis jetzt habe ich in der Vorlesung kleine Einblicke bekommen und Informationen, die jedoch nicht genügen. Beispielsweise kann ich mich in der interkulturellen Bildung weiterbilden und somit lernen, wie ich am besten Konflikte innerhalb der Schule lösen kann und eine Grundlage dafür habe.  Außerdem sollte man kein Geschlecht bevorzugen und einen gendersensiblen Unterricht führen, um alle Interessen der SuS zu füllen, damit sich niemand ausgegrenzt fühlt. Als Lehrkraft muss man somit offen gegenüber allem sein und auch objektiv in einigen Situationen.

Als ein weiteres Problem sehe ich die Inklusion. Die Schulen brauchen beispielsweise mehr Personalien (Pädagogen, Betreuer etc.) für die SuS, die inkludiert werden. Wenn dies nicht gewährleistet ist, muss ich als werdende Lehrerin mir viel Wissen über erziehungswissenschaftliche Aspekte aneignen und erlernen, denn ich kann mich vorstellen, dass es sehr schwierig ist eine Klasse zu leiten, wo es SuS gibt, die inkludiert werden sollen. Die Lehrkräfte müssen ganz anders vorgehen in so einer Klasse. Die Materialien müssen abgestimmt werden für jede*n SuS. Dann könnte man verschiedene Methoden anwenden und gucken, welche Methode am meisten oder am wenigsten Erfolg hat. Wenn die Lehrkräfte an einigen Stellen Probleme haben und nicht mehr weiterkommen, können neben den Sozialpädagogen auch die Eltern der jeweiligen SuS zur Hilfe beistehen.

Für mich ist es jedoch wichtig, dass die SuS mit einer Behinderung Die Chance bekommen mit alltäglichen Situationen umzugehen und auch den Umgang innerhalb der Klasse zu erlernen. Die SuS mit einer Behinderung haben dabei die Möglichkeit um beispielsweise auch ihre Ängste zu überwinden, wenn welche vorliegen, da sie merken, dass sie von der Gesellschaft akzeptiert werden.



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