RV11

  1. Der klassische Frontalunterricht geht davon aus, dass die Lehrperson stets im Fokus des Unterrichtes steht. Jedem Schüler wird gleich intensiv der Stoff übermittelt, wobei man generell keine Ausnahmen macht und sollte es der Fall sein, dass Einzelne nicht mitkommen, müssen sie eigenständig den Unterrichtsinhalt nacharbeiten. Sollte aber dann eine Art der Individualisierung folgen, wo man sich als Lehrender auf die einzelnen Fähigkeiten der Individuen eingeht, steht nicht mehr die Lehrperson im Mittelpunk, sondern der individuell abgestimmte Lernstoff für die SuS. Dadurch hat die lehrende Person vielmehr die Aufgabe zu unterstützen und kann offensive Pläne für die Hilfe der Schwächen der SuS zu gestalten.
  2. Es ist offensichtlich, dass diese Art des Unterrichtes sehr viel umfangreicher und komplizierter durchzuführen ist. Als Lehrender muss man sich der Herausforderung stellen, ca 25 SuS genaustens zu analysieren und in gewisser Hinsicht zu kennen. Man kann also nicht sagen, ob die Zeit dazu bleibt, sich so intensiv mit den Stärken und Schwächen der Schüler zu beschäftigen, da auch die Arbeitszeit letztendlich begrenzt ist und es könnte passieren, dass das Analysieren länger dauert als das Lehren und Lernen selbst. Dazu braucht man die Kooperation der SuS, was wiederum schwierig werden könnte, da man als Kind eventuell mehr Aufwand betreiben muss, um seine Leistung zu erbringen, weil sie nunmal individuell betreut werden.
  3. Können Lehrer, die sich selbst vom Charakter voneinander unterscheiden, tatsächlich individuelle Schüler in der Hinsicht gleichermmaßen korrekt einschätzen?
    Außerdem muss man auch die Lehrer fragen, ob sie sich einer solchen Verantwortung auch stellen können, denn für solch einen Unterricht ist Menschenkenntnis ein wichtiges Merkmal, das jedoch nicht jeder besitzt.