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Holocaust-Denkmal Berlin

© Noppasin / Shutterstock

Die Wahl meines Themas für diesen Blog zum Thema Gedenkstätten fiel mir nicht leicht. Ich wollte versuchen, einen Ort zu finden, den man ohne Bedenken auch schon in der Grundschule besuchen kann.

Ich möchte gerne über das Holocaust Denkmal/Mahnmal in Berlin schreiben, da ich zu diesem Denkmal immer wieder Fotos von lächelnden und glücklich erscheinenden Menschen in und vor diesem Denkmal sehe. Meines Erachtens nach ist dieses Denkmal jedoch kein Anlass für Porträts mit lächelnden Personen, da dieses an die bis zu sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust erinnern soll. Aus diesem Grund habe ich mich für dieses Denkmal entschieden, da ich der Meinung bin, dass man die Kinder und Menschen für dieses Thema und dieses Denkmal sensibilisieren sollte. Die Idee für dieses Holocaust Denkmal, oder wie man es auch nennt, das „Stelenfeld“ entstand 1987/1988 und ist 2005 letztendlich als „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ südlich vom Brandenburger Tor entstanden. Hintergrund für das Denkmal war, dass man den Opfern ein Mahnmal in dem Land geben wollte, welches gleichzeitig auch der „Tatort“ der ganzen Geschehnisse war. Das Stelenfeld ist rund 19.000 Quadratmeter groß und besteht aus 2.711 verschieden hohen Betonstelen.

© visitberlin

Das Denkmal ist rund um die Uhr geöffnet und von jeder Seite aus betretbar. Weiterführend zum Denkmal wurde ein „Ort der Informationen“ erstellt, welcher sich unterirdisch in der südöstlichen Ecke des Stelenfeldes befindet. Diese Ausstellung soll Aufklärung zu dem Hintergrund des Denkmals und somit zu der Verfolgung und Ermordung der Juden geben. Die wichtigste Rolle spielt in dieser Ausstellung der „Raum der Namen“, in dem all die Namen der Holocaust Opfer und ihre Geschichten dokumentiert sind. Dieser Raum ist gerade daher von so großer Bedeutung, da die Nazis damals die Opfer besonders damit erniedrigen wollten, dass sie ihnen ihre Identität und somit auch ihre Individualität nahmen. Im Gegensatz zu dem Stelenfeld ist der Ort der Informationen nur zu bestimmten Uhrzeiten geöffnet. Der Eintritt zu dieser Ausstellung ist kostenlos. Auch Führungen werden für das Denkmal und die Ausstellung angeboten, weswegen sich das Denkmal meines Erachtens nach auch gut für einen Ausflug mit Schulklassen eignet.

© VerA – Verband der Ausstellungsgestalter e.V.

Zu der Barrierefreiheit des Denkmals lässt sich sagen, dass es im Stelenfeld gekennzeichnete Pfade gibt, die für Rollstuhlfahrer geeignet sind und der Ort der Informationen auch über einen Aufzug zu erreichen ist. So ist es eigentlich jedem Mensch möglich, an der Ausstellung und an einer Erkundung des Denkmals teilzunehmen.

In Bezug auf das Holocaust Denkmal als außerschulischen Lernort ist dieser laut Baar und Schönknecht (2018) einem sekundärem Lernort zuzuordnen, da man bei diesem das Wissen aus dem Unterricht erweitern oder auch verfestigen und veranschaulichen kann, jedoch die Bildung an diesem Ort nicht das primäre Ziel ist. Zudem handelt es sich bei diesem Ort um ein schulkomplementäres Lernangebot da man, wie schon bereits erwähnt, das im Unterricht vermittelte Wissen bei einem Besuch dieses Denkmals weiter vertiefen kann. Da die Ausstellung viele Informationen zu dem Thema Holocaust und NS-Zeit bietet und auch eine Führung von einer Fachperson möglich ist, würde ich laut Baar und Schönknecht das Denkmal einem Lernort mit Bildungsauftrag zuordnen, da es hierbei schon um einen Ort geht, der die Menschen über die Geschehnisse damals aufklären und somit auch bilden soll.

Wie bereits zu Anfang erwähnt, halte ich dieses Denkmal als eher weniger geeignet für Kinder aus der Grundschule. Jedoch ist ein Besuch mit einer Grundschulklasse nicht auszuschließen, wenn bereits vorher im Unterricht langsam an das Thema herangeführt wurde. Nach dem Besuch des Denkmals könnten die neu gewonnenen Eindrücke nochmal intensiv mit der Klasse im Gruppengespräch verarbeitet werden. Hierfür ist es notwendig, dass die Lehrkraft sich im Vorhinein sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt, sich Gedanken macht und/oder sich gut informiert, wie man dieses mit der Klasse behandeln kann, ohne die Kinder zu überfordern oder zu stark zu belasten. Da ich jedoch auch bei meinen Recherchen im Internet nicht viel zu dem Thema der Gedenkstätten in Bezug auf die Grundschule finden konnte, vertrete ich weiterhin die Meinung, dass dieses Thema und der Besuch des Holocaust Denkmals eher für ältere Schulklassen geeignet oder zumutbar ist.

Baar, R. & Schönknecht, G. (2018). Außerschulische Lernorte: didaktische und methodische Grundlagen. Weinheim: Julius Beltz.

Förderkreis – Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.. Verfügbar unter: https://www.holocaust-denkmal-berlin.de/das-denkmal/die-entstehung-des-denkmals

Berlin.de, Holocaust-Mahnmal. Verfügbar unter: https://www.berlin.de/sehenswuerdigkeiten/3560249-3558930-holocaust-mahnmal.html

Eine Antwort auf „Holocaust-Denkmal Berlin“

Liebe Alessia,

vielen Dank für deinen Beitrag! Es hat Spaß gemacht ihn zu lesen. Du konntest du alle relevanten Aspekte gut zusammenfassen. Ich habe auch bereits mehrere Menschen gesehen, die sich vor dem Denkmal hinstellen und lächelnde Fotos schießen und kann dir hierbei nur zustimmen, dass es im Grunde kein Ort der Freude ist. Allerdings vermute ich, dass diese Menschen die Bedeutung und das Symbol des Denkmals nicht kennen, weshalb es als sehr sinnvoll erscheint, einen Schulbesuch dorthin zu planen. Man sollte definitiv wie du schon erwähnt hast, Kinder und Jugendliche darüber informieren und sie dementsprechend sensibilisieren. Ich war positiv überrascht, dass es eine Ausstellung zum Denkmal gibt, da mir dies vorher nicht bewusst war.

Ich kann mir vorstellen, dass der ganze Themenbereich „Holocaust“ mit jüngeren SchülerInnen schon schwieriger ist. Ich weiß auch nicht wie sinnvoll ein Besuch wäre, da es einen auch emotional bewegt, daher stimme ich dir vollkommen zu, dass es eher für ältere SchülerInnen geeignet ist. Als außerschulischen Lernort eignet es sich definitiv, welche deine Bezüge zur Literatur aufweisen.

Liebe Grüße
Zehra

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