Heterogenität, eine herausforderung für die homogenität

 

 

1.) Bitte begründen Sie unter Rückgriff auf die Ausführungen in der Präsentation, warum Heterogenität im schulischen Kontext häufig als ´Herausforderung´, die bewältigt werden muss, wahrgenommen wird?

Heterogenität wird heutzutage im schulischen Kontext als Herausforderung angesehen, da die Heterogenität an sich überwiegend mit negativen Aspekten assoziert wird. Es scheitert schon an der Beschreibung des Begriffes „Heterogenität“. Meist wird der Begriff sehr negativ beschrieben, obwohl es nur für Ungleichartigkeit steht. Das etwas „ungleich“, „verschieden“ ist heißt nicht, dass es eine Herausforderung ist. Jeder Mensch ist ungleich im Vergleich zu anderen Menschen. Jedoch möchte man permanent in schulischen Veranstaltungen eine Homogenität schaffen und sich damit lediglich Herausforderungen sparen, statt auf Förderung und Gleichberechtigung zu setzen. Dabei sollte man beachten, dass bei einer Gleichberechtigung aller Schüler, noch lange keine Chancengleichheit geschaffen ist. Die Herausforderung bleibt. Aber nicht weil die „ungleichen“ Schüler vorhanden sind, sondern, da das Schulsystem nicht anpassungsfähig  ist. Es herrscht ein straffer Zeitplan und jede weitere Problematik, wird als unerwünschte Verzögerung wahrgenommen. Zunächst muss man sich dessen bewusst werden als Lehrkraft, um sich weiter zu entwickeln. Erst durch die Erkenntnis der Lehrkraft und des Schulsystem, kann die richtige Förderung stattfinden. Zudem herrscht die Gefahr, dass sich dieser Grundgedanke radikalisiert.

 

2.) Was ist damit gemeint, wenn von dem ´Konstruktionscharakter´ von Heterogenität die Rede ist? Bitte erklären Sie das in eigenen Worten.

Heterogenität wird mit einem Konstruktionscharakter zusammengebracht. Viele Begriffe werden als Ideale vorgestellt und in der Gesellschaft so weit wie möglich umgesetzt, denn man möchte zum „Ideal“ angehören. Niemand möchte die Quelle für das Problem sein. Und schon an diesem Beispiel lässt sich die Konstruktion erahnen. Ideale, Begriffe wie Heterogenität und Homogenität sind Konstrukte, die eine Gesellschaft formen. Nur die Homogenität sorgt für das friedliche, problemlose Zusammenleben, während die Heterogenität für ein Problem sorgt. Den Konstruktionscharakter der Begriffe erkennt man vor allem daran, wenn Personen diese beschreiben. Auch wenn die Begriffe vorher nicht wirklich bekannt sind, wird Heterogenität mit negativen Aspekten assoziiert und Homogenität mit positiven. Die Begriffe sind heute noch im Chemieunterricht präsent. Dabei scheinen viele die Begrifflichkeit auf die soziale Ebene falsch zu übertragen. Durch fehlerhafte Herleitungen und Übertragungen erzielt man ein falsches Bild der Realität. Dabei wird die wahrhafte Herausforderung übertönt. Als Lehrer sollte man seine Vorbildfunktion ergreifen und mit wichtigen Aussagen, die Schüler belehren.

 

3a) Welche Erfahrungen/Beobachtungen mit dem Umgang von Lehrer*innen mit verschiedenen Dimensionen von Heterogenität (AGG + soziale Schicht) haben Sie in ihrer Schulzeit gemacht? Bitte beschreiben Sie ein aus Ihrer Perspektive besonders positives oder auch negatives Beispiel.

Der unterschiedliche Umgang mit Heterogenität war auch in meiner Schulzeit sehr präsent. Sehr oft reichte für einige Schüler die Bearbeitungszeit für ihre Aufgaben nicht aus. Dies wurde ignoriert. Des Weiteren hatte es Auswirkungen auf die mündliche Beteiligung der Schüler, und führte zu einer schlechten Note. Jedoch gab es auch sehr oft Lehrer, die sich um diese Schüler gesondert kümmerten. Sie gingen zu ihnen, und versuchten ihnen den Inhalt der Stunde nochmal auf eine andere Art und Weise zu erklären. Meistens wurde ihnen ein Förderunterricht empfohlen, der langfristige Erfolge versprach.