Das sich die Frage nach Inklusion überhaupt stellt, zeigt die falschen Ansätze des Schulssystems auf. Dieses ist darauf ausgelegt, einen bestimmten Lernstoff in einer bestimmten Zeit durchzunehmen. Dieser Ansatz fordert Selektion und somit auch die Existenz von Sonder- bzw. Förderschulen geradezu heraus.
Die Inklusion ist deshalb so wichtig, weil die Schüler auf das Leben in der Gesellschaft außerhalb der Schule vorbereitet werden sollen. Menschen mit Behinderungen sind Teil unserer Gesellschaft, durch Inklusion kann dies auf der einen Seite den ”Behinderten” selbst vermittelt werden und auf der anderen Seite können so mögliche Berührungsängste von ”nicht-behinderten” Schülern abgebaut werden. In unserem Schulsystem ist die Inklusion mit Schwierigkeiten verbunden, weil man auf der einen seite ”normale” Unterricht gewährleistet muss und andererseits auf die speziellen Bedürfnisse von beeinträchtigten Schülern eingehen muss. Diese Probleme zu lösen, kann man von einer Lehrkraft kaum verlangen. Eine Lösung wäre, eine spezial ausgebildete Lehrkraft, was meist an den Finanzen der Schulen scheitert. In unserem bestehenden System ist Inklusion denke ich grundsätzlich nicht unmöglich, hier muss man allerdings den Einzelfall betrachten. Es sollte auf jeden Fall gewährleistet sein, dass in angemessener Weise auf die Bedürfnisse des ”beinträchtigten Schülers” eingegangen werden kann. Hierzu sei abschließend gesagt, dass man eine gute Gesellschaft daran erkennen kann, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht.
Wie du zurecht schon sagst, ist Inklusion im regulären Unterricht kaum zu ermöglichen. Eine weiterer Ansatz zur Lösung des Problems wär eine/n Erzieher/in oder Pädagoge in jeder Klasse, um eine zusätzliche Betreuung einiger Schüler zu gewährleisten. Wie du aber auch schon zu bedenken gegeben hast sind die Finanzen an denen solche Pläne recht wahrscheinlich scheitern.
Aber wie auch du, bin ich der Meinung, dass daran gearbeitet werden muss, damit auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden kann. Diese Problematik sollte nicht in den Hintergrund geraten.
Hey,
ich denke, dass gerade der Punkt, dass Schüler auf das Leben in der Gesellschaft außerhalb der Schule vorbereitet werden sollten, den du angesprochen hast, von besonderer Bedeutung ist. Die Vorteile, die man aus der Inklusion von beeinträchtigten Schülern ziehen kann, betreffen nicht nur diese selbst, sondern auch die übrigen Schüler, die den Umgang mit diesen Menschen schon früh erlernen. Eine solche Reform unseres derzeitigen Schulsystems wäre sicherlich mit erhöhten Kosten verbunden, die durch die individuellere Förderung entstehen würden, jedoch wäre es ein großer Schritt in eine tolerantere und sozialere Gesellschaft.
Genau wie du sehe ich im Schulsystem einen starken Nachholbedarf, was soziales Verhalten gegenüber der gesamten Gesellschaft betrifft. Zumindest, wenn man ein bestimmtes Idealbild betrachtet, in dem sich alle Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, aber gleichen Chancen verwirklichen können. Und hier kommt es meiner Meinung nach zu einem Knackpunkt: Natürlich, eine „gute Gesellschaft“ kümmert sich um die Schwächsten, aber in welchem Maße dies möglich ist, muss man dann sehen. Denn auch wie du schon angesprochen hast, ist die Durchsetzung eines solchen Vorhabens immer ein Problem. Idealerweise bräuchte man eben diese speziell ausgebildeten Lehrkräfte, was meiner Meinung nach aber nicht unbedingt utopisch ist. Denn allein schon diese Ringvorlesung macht doch diesen ersten Schritt in diese Richtung. Wir werden darauf vorbereitet, dass es diese Heterogenität gibt, was meiner Meinung nach zwar schön und gut ist, aber leider immer noch nicht ausreichend. Angesichts der Situation in den Klassenräumen frage ich mich da echt, ob die Menschen der deutschen Unis überhaupt seit 10 Jahren mal in einer deutschen Schule waren.
Moin,
ich finde deinen Beitrag sehr treffend und gut verständlich. Genau wie du bin ich der Meinung, dass es möglich ist diese Probleme bezüglich der Inklusion zu lösen. Natürlich sind diese Schwierigkeiten nicht leicht zu lösen, da es auch meistens mit den finanziellen Mitteln einer Schule verbunden ist.
Hier kann ich ein Beispiel aus eigener Erfahrung erwähnen, meine Nichte ist ein Albino und besucht eine reguläre Schule. Aus ihren Erzählungen kann ich feststellen, das sie dort glücklich ist und überhaupt nicht daran denkt die Schule zu wechseln um es dort vielleicht einfacher zu haben. Die Geräte, die sie braucht um dem Unterricht überhaupt folgen zu können wurden ihr zur Verfügung gestellt und im Klassenraum von der zuständigen Institution angebracht. Was ich mit diesem Beispiel deutlich machen möchte ist, dass es durchaus möglich ist Inklusion zu schaffen.