RV 13

Benennen Sie die für sie bedeutungsvollsten Inhalte, die sie zum Umgang mit Heterogenität in der Schule aus der Ringvorlesung mitgenommen haben, und reflektieren sie, welche Bedeutung diese Inhalte für ihr nächstes Praktikum haben könnten.

Nachdem die Vorlesungen nun zu Ende sind, bleiben mir gleich mehrere Gedanken im Kopf hängen. Zunächst einmal ist es wichtig jeden SuS als Individuum zu betrachten. Jeder SuS hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Im Idealfall sollte es stets darum gehen das Maximum der SuS rauszuholen. Typische Klassifizierungen von Kindern, also Schubladendenken und Verallgemeinerungen sind ein ständiges übel, dass es gilt zu beseitigen. Vor allem der Umgang mit heterogenen Gruppen birgt Vor- und Nachteile. So ist es von Vorteil, dass der oder die einzelne SuS durch die Heterogenität voneinander lernt, indem sie durch die Anpassung gegenseitige Unterstützungen erhält. Dieser Punkt kann jedoch zum Nachteil werden, falls die Gruppen sich gegenseitig beim Lernen behindern. Da braucht man als Lehrkraft viel Geduld, Zeit und vor allem Selbstreflexion um die Situation zu meistern.

Ein weiterer Vorteil von heterogenen Gruppen ist die Chance von diesen zu Profitieren. Viele Kinder gewinnen durch eben diese Heterogenität viel an Kulturellen und „echtes“- Leben Erfahrungen, da hier die Persönlichkeitsbildung stark angekurbelt wird.

Ich möchte in dem Praktikum mein theoretisches Wissen mit den neuen praktischen Erfahrungswerten vergleichen. Die Analyse zwischen gelerntes und gelebten wird wahrscheinlich für viele meiner Kommilitonen der ausschlaggebende Punkt werden, wenn es um die Entscheidung geht: Ja, der Lehrberuf passt zu mir. Oder eben: Nein, ich habe mir das doch anders vorgestellt.

Hinzufügen möchte ich, dass wir viele Methoden gelernt haben. Die Frage, die ich mir stelle ist, wie viel davon tatsächlich angewendet werden kann und welche Gruppe welche Methoden besser annimmt oder sogar gar nicht. Ich bin sehr darauf gespannt mitzuerleben, wie die SuS in den verschiedenen Jahrgängen auf aufkommende Reibungen reagieren und vor allem, wie die Lehrkräfte mit diesen Situationen umgehen.

Vorlesung 12

Die aktuelle Ringvorlesung thematisierte die integrierte Frühförderung von Mathematik und Sprache. Das vorgestellte Förderkonzept lässt sich wahrscheinlich gut in das schulische Konzept umsetzten, da das spielerische Lernen gerade am Anfang der Schullaufbahn Methoden verspricht, die den Übergang von der Kita in die Schule für SuS leichter gestalten können.

Die schlagartige Umstellung von Kita in die Grundschule kann durchaus bei vielen Kindern eine überfordernde Wirkung haben. Diesbezüglich sollte der Übergang bzw. die Umstellung am Anfang spielerisch gestaltet werden. Hinzufügend sollten die Lehrmaterialien der Lerngruppe angepasst werden, da die unterschiedlichen Lernfortschritte der SuS eventuell nicht aufeinander abgestimmt sind. Eine Möglichkeit wäre es, Erstlesebücher durch Bilderbücher zu Ersätzen und/oder zu ergänzen.

Sprache ist ein wichtiges Gut, und sollte auf jeden Fall gesondert gefördert werden. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich Leider bestätigen, dass der Anfangsunterricht in Mathematik keine Probleme darstellte. Als wir begannen Sachaufgaben zu bearbeiten fiel es mir Schwer den Link zu meinen Mitschülern aufrecht zu erhalten, da ich die Aufgabenstellung nur teilweise verstand.

Diesbezüglich empfinde ich es als sehr interessant zu beobachten, ob und in welcher Form sprach förderliche Arbeitsmaterialien im Unterricht angeboten und genutzt werden. Außerdem möchte ich meinen Schwerpunkt dieser Beobachtungen auf Kinder mit Migrationshintergrund legen. Zudem möchte ich herausfinden ob und inwiefern Bildungssprache im Unterricht behandelt wird.

Vorlesung 11

Ein Hauptthema der elften Vorlesung behandelte das Thema: Umgang der Leistungsheterogenität in Schulklassen. Dazu wurden zwei Typen von Unterrichtsformen aufgezeigt. Der erste Typus ist der Frontalunterricht, der zweite ist die individualisierte Form des Unterrichts.

Der Frontalunterricht basiert auf eine Lehrkraft, die sich im (fast) ständigen Monolog befindet. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass jeder SuS den selben Unterrichtsstoff vermittelt bekommt und dieselbe Zeit zum Verarbeiten. Jedoch funktioniert bzw. zeigt diese Form des Unterrichts nur Erfolge, wenn sich alle SuS auf demselben Lernniveau befindet. Ansonsten führt diese Methode dazu, dass …

  • … einige der SuS den Anschluss verlieren könnten, bedingt durch Leistungsschwäche (Unterrichtstempo)
  •  sich eher leistungsstärkere SuS unterfordert fühlen und/oder zu wenig Wissen -gemäß ihren Standards- vermittelt bekommen und durchaus anfangen könnten den Unterricht -aufgrund von Langeweile- zu stören.

Ich persönliche empfinde die zweite Methode, also die individualisierte Unterrichtsform, als die bessere. Denn hier erhält jeder SuS die Gelegenheit Individuell gefördert zu werden. Dementsprechend müssen Lehrkräfte bereit sein, das Niveau des Unterrichts den SuS anzupassen. Diese Förderung würde wahrscheinlich den höchstmöglichen Outcome der SuS bewirken.

Jedoch denke ich auch, dass diese „bessere“ Unterrichtsform kaum umzusetzen ist, da mehr Lehrpersonal mit besseren Qualifikationen (Lehrmethoden) eingestellt und ausgebildet werden müsste. Dazu kommt, dass ganz speziell in Bremen dieses Unterfangen schwer von der Politik genehmigt bzw. ermöglicht werden kann.

Genderspezifische Rollenzuteilungen

These – Mädchen und Frauen sind die besseren Fremdsprachenlerner. Die Dozenten stellte die These auf das Frauen und Mädchen die besseren Fremdsprachenlerner sind. Im Umkehrschluss bedeutet diese Aussage, dass Männer und Jungs die schlechteren sind.

Ein Grund könnte sein, dass historisch gesehen das lernen einer Fremdsprache verweiblicht wurde, dieses Phänomen nannte sie „feminization of language learning“. Selbige Zuschreibung finden wir im Bereich der Physik (etc.) für Männer. Geschlechterspezifische Untersuchungen fanden heraus, dass hinsichtlich der Leistung und Motivation das Interesse der Geschlechter seit den 90er Jahren vermischen.

Roviró nutze in ihrer Vorlesung die Studie DESI (Deutsch Englisch Schülerleistungen International) aus dem Jahr 2007. Diese Studie zeigte eine signifikante Differenz zwischen den schriftlichen Kompetenzen auf. Fakt ist, dass in Deutschland vermehrt weibliche Lernende Sprachen erlernen (bis hin zur Uni). Bedeutet dieser Fakt, dass Frauen besser und Männer schlechter im erlernen von Fremdsprachen sind?!

Zu recht stellte die Dozenten die Frage, ob es an der Motivation, am Interesse oder an Institutionellen Vorgaben liegt. Jedoch konnten hier keine eindeutigen genderspezifischen Motivationsprofile festgestellt werden. Ein möglicher Vorschlag den man umsetzen könnte wäre, dass die Lehrkräfte die SuS und sich selber dazu animieren kritisch die Eigenen Gendervorstellungen zu reflektieren. Diesen Ansatz müsste man frühzeitig (schon im Kindergarten) einbringen, da schon in den ersten Lebensjahren der Kinder „falsche“ Werte vermittelt werden können. Hierbei verweise ich auf die Vorlesung aus der vorherigen Woche bei Dr. Fantini. Leider erkenne ich genau diese „Symptome“ Kulturübergreifend in allen Altersklassen wieder. Außerdem erscheint es für mich äußerst wichtig zu sein, dass ein Gleichgewicht an weiblichen als auch männlichen Lehrkräften und/oder Erzieherinnen an Kindergärten, Grundschulen sowie Oberschulen herrschen bzw. angestrebt werden muss. So könnten sich die Jungen (womöglich) besser mit ihren Genderspezifischen Rollen identifizieren.

Blogbericht zur Vorlesung 9

In der heutigen Veranstaltung wurde über Gender diskutiert. Ein vertiefendes Thema war die Inszenierungsstudie. Hierfür wurden uns einige Fotos von Personen mit verschiedenen Eigenschaften gezeigt. Dr. Fantini stellte fest, dass vermehrt jüngere Frauen dazu neigen, selbstdarstellende Fotos in Form vom Selfies und Porträts zu Veröffentlichen. In meinem Blog werde ich ausschließlich auf weibliche Personen eingehen. Des Weiteren werde ich mich auf zwei folgenden Stereotypen beziehen.

  • Gestylte
  • Hintergrund hervorhebende

Die Frage die Dr. Fantini sich selbst und uns stellte war, welche Absichten beim hochladen eines Fotos beabsichtigt werden und welche Aussage man damit treffen möchte? Die herangezogenen Bilder, bezog Fantini aus dem Universitätseigenen Portal – Stud.ip. Im Gegensatz dazu, werde ich die Sozialien Medien als Referenz nutzen, um mithilfe der Fragen zur Inszenierungsanalyse nach Pavis die Motive der Fotos zu erörtern. Ähnlich wie Fantini nutzt Pavis Fragen, um gezielt (auch) selbstreflektierend zu hinterfragen, welche Aussage man treffen möchte, indem man Fotos hochlädt.

Frage 1 von 2: Können ästhetische Prinzipien festgestellt werden? (Pavis, 1988) (Im Bezug auf Style – optische Schönheit)

Viele kennen es, „das perfekte Selfie“. Es gibt hunderte Theorien zum perfekten Selfie, jedoch müssen oft dutzende Selfies geschossen werden, um das letztendliche Bild hochzuladen. Die Wahrnehmung der Partizipierten ist oft verzerrt und führt nicht selten zu psychischen Erkrankungen, laut Psychiater Dr. David Vael. Aufgrund der stetig steigenden Beliebtheit der Selbstporträts, leiden 2/3 seiner Patienten unter Störung der Wahrnehmung des eigenen Leibes (Mieke, 2015).

Frage 2 von 2: Können ästhetische Prinzipien festgestellt werden? (Pavis, 1988) (In Bezug auf Style – Hintergrund hervorhebend)

Ein Beispiel für obszöne Selfies liefert eine Szene aus Italien. Ein Mann schoss ein Selfie von sich und einer verletzten Frau, die zwischen zwei Wagons an einem Zugbahnhof fiel (dpa, 2018).

Hierbei handelt es sich um zwei negativ Beispiele, in denen die Personen versuchen, das perfekte Bild für ihre Online-Freunde zu schießen. Hieran kann man deutlich erkennen, dass Menschen durchaus dazu neigen, ästhetische Prinzipien auf Selbstporträts zu erfüllen.

Verwendete Quellen:

dpa, 2018. Mann macht Selfie mit schwerverletzter Frau

Mieke, S., 2015. Selfies als Krankheitsbild: Der Zwang zur Selbstdarstellung.

Pavis, 1988. Fragen zur Inszenierungsanalyse.

 

 

BAUMHET Ringvorlesung 8

In diesem Blogbeitrag werde ich aus meiner persönlichen Erfahrung aus meiner Schulzeit schreiben. Herr Prof. Dr. Frank J. Müller sprach im Zuge seiner Präsentation drei Kategorien des Ressourcen-Etikettierung-Dilemmas an.

Kategorie 1: Schülerin mit Förderbedarf – Wahrnehmung + Entwicklung

Kategorie 2: Schülerin mit Förderbedarf – Lernen

Kategorie 3: Schülerin mit Förderbedarf – Emotional-soziale Entwicklung

Schülerinnen mit diesen Kategorien fanden sich in meiner Klasse wieder. Mitschüler mit Typ 1 und Typ 2 wurden Kategorisch als „Idioten“ abgestempelt. In der Regel galten diese Kinder als eher verhaltensauffällige Schüler. Mit ihnen ging man zurückblickend – leider –  keine engeren Beziehungen ein, da das „Risiko“ von anderen Mitschülern ebenfalls abgestempelt bzw. aufgezogen zu werden gegenwärtig war.

Schülerinnen des Typ 2 wurden als faul und Störenfriede wahrgenommen. Sie verhielten sich ebenfalls Auffällig (Laut, lenkten Mitschüler vom Lernen ab), waren jedoch im Vergleich zu anderen Typen anerkannte Mitschüler und galten sogar als „Cool“.

Das Ressourcen-Etikettierungs-Dilemma traf bei allen Typen ein. Das heißt die Schülerinnen mit Förderbedarf wurden pauschal kategorisiert. Typ 1 und 2 wurde die Integrierung in den normalen Schulalltag, seitens der Schüler, verweigert. Im Zuge der nicht-Integrierung leisteten die Lehrkräfte schlechte bis keine Arbeit und/oder hatten keine Möglichkeiten hierzu. Die Lehrerinnen bemühten sich nicht, diesen Schülern den Zugang zu den „normalen“ Schülerinnen zu ermöglichen. Beispielsweise indem man den Versuch unternahm, die Gründe für deren Verhalten zu erläutern. Rückblickend konnte man jedes Kind diesen Kategorien zuweisen. Der Fehler war, nicht zu hinterfragen wo die Schwächen herkamen. Ein Mitschüler mit Förderbedarf Typ 3 hatte zwei spastische Geschwister, eine nicht integrierte Mutter und einen Vater, der kriminell war. Diese Umstände verstärkten womöglich seinen Förderbedarf. Eine weitere Schülerin aus Typ 3, hatte deutsche – jedoch getrenntlebende – Eltern sowie einen älteren Bruder, der Abitur machte. Von außen betrachtet, führte sie ein schönes Leben und wurde finanziell von Gut von ihren Eltern unterstützt. Trotz diesen erfüllten Grundbedürfnissen, bezeichnete sie sich selber als „Emo“ und kapselte sich von anderen Mitschülern ab.

Anhand dieser Beispiele möchte ich die Aussage von Müller unterstützen. Das Ergebnis zeigt, dass die Schüler mit den jeweiligen Förderbedürfnissen nicht als „Idioten oder Cool“ abgestempelt werden können und sollten. Die Lehrkräfte könnten/sollten sich bemühen in einem intensiven Austausch mit den Eltern, die Probleme der Kinder zu Erörtern um sie dahingehend bestmöglich zu fördern.

Daher auf meiner Schule vermehrt Kinder mit Migrationshintergrund aus sozialschwächeren Familien gingen, kann leider kein repräsentativer Vergleich zwischen den Ethnien und den wirtschaftlichen Hintergrund der Schüler mit Förderbedürfnissen gezogen werden.