In diesem Blogbeitrag werde ich aus meiner persönlichen Erfahrung aus meiner Schulzeit schreiben. Herr Prof. Dr. Frank J. Müller sprach im Zuge seiner Präsentation drei Kategorien des Ressourcen-Etikettierung-Dilemmas an.
Kategorie 1: Schülerin mit Förderbedarf – Wahrnehmung + Entwicklung
Kategorie 2: Schülerin mit Förderbedarf – Lernen
Kategorie 3: Schülerin mit Förderbedarf – Emotional-soziale Entwicklung
Schülerinnen mit diesen Kategorien fanden sich in meiner Klasse wieder. Mitschüler mit Typ 1 und Typ 2 wurden Kategorisch als „Idioten“ abgestempelt. In der Regel galten diese Kinder als eher verhaltensauffällige Schüler. Mit ihnen ging man zurückblickend – leider – keine engeren Beziehungen ein, da das „Risiko“ von anderen Mitschülern ebenfalls abgestempelt bzw. aufgezogen zu werden gegenwärtig war.
Schülerinnen des Typ 2 wurden als faul und Störenfriede wahrgenommen. Sie verhielten sich ebenfalls Auffällig (Laut, lenkten Mitschüler vom Lernen ab), waren jedoch im Vergleich zu anderen Typen anerkannte Mitschüler und galten sogar als „Cool“.
Das Ressourcen-Etikettierungs-Dilemma traf bei allen Typen ein. Das heißt die Schülerinnen mit Förderbedarf wurden pauschal kategorisiert. Typ 1 und 2 wurde die Integrierung in den normalen Schulalltag, seitens der Schüler, verweigert. Im Zuge der nicht-Integrierung leisteten die Lehrkräfte schlechte bis keine Arbeit und/oder hatten keine Möglichkeiten hierzu. Die Lehrerinnen bemühten sich nicht, diesen Schülern den Zugang zu den „normalen“ Schülerinnen zu ermöglichen. Beispielsweise indem man den Versuch unternahm, die Gründe für deren Verhalten zu erläutern. Rückblickend konnte man jedes Kind diesen Kategorien zuweisen. Der Fehler war, nicht zu hinterfragen wo die Schwächen herkamen. Ein Mitschüler mit Förderbedarf Typ 3 hatte zwei spastische Geschwister, eine nicht integrierte Mutter und einen Vater, der kriminell war. Diese Umstände verstärkten womöglich seinen Förderbedarf. Eine weitere Schülerin aus Typ 3, hatte deutsche – jedoch getrenntlebende – Eltern sowie einen älteren Bruder, der Abitur machte. Von außen betrachtet, führte sie ein schönes Leben und wurde finanziell von Gut von ihren Eltern unterstützt. Trotz diesen erfüllten Grundbedürfnissen, bezeichnete sie sich selber als „Emo“ und kapselte sich von anderen Mitschülern ab.
Anhand dieser Beispiele möchte ich die Aussage von Müller unterstützen. Das Ergebnis zeigt, dass die Schüler mit den jeweiligen Förderbedürfnissen nicht als „Idioten oder Cool“ abgestempelt werden können und sollten. Die Lehrkräfte könnten/sollten sich bemühen in einem intensiven Austausch mit den Eltern, die Probleme der Kinder zu Erörtern um sie dahingehend bestmöglich zu fördern.
Daher auf meiner Schule vermehrt Kinder mit Migrationshintergrund aus sozialschwächeren Familien gingen, kann leider kein repräsentativer Vergleich zwischen den Ethnien und den wirtschaftlichen Hintergrund der Schüler mit Förderbedürfnissen gezogen werden.