Die Kette von meinem Fahrrad knackt und knackt und knackt. Ruhe, die Speiche dreht sich. Dann wieder ein Rattern. Die Schaltung ist eingefroren, die Bremse eiskalt. Auf dem Sattel taut der Frost unter dem Stoff meiner Hose. Ich lasse mein Tempo auslaufen, komme zum Stehen, erst einen Fuß auf dem Boden, dann beide. Schwarze Chucks auf glitzernd-grauem Asphalt. Hier ist niemand. Nur ich in dieser Dunkelheit. Über mir tausend Sterne und es werden mit jeder Sekunde mehr und sie scheinen so nah zu sein und so behütend. Den Mond kann ich nicht sehen, bloß zwei stählerne Laternen, dunkel und verziert, am Rand der Brücke. Und überall Bäume. Sie sind riesig und majestätisch und ihre kahlen Zweige ragen bis in den Himmel hinauf. Es ist ruhig hier. Lediglich in meinem Kopf schwingen noch die letzten Sequenzen nach, begleitet von einem angenehmen Fließen. Ich bin nicht auf dem Heimweg. Ich bin in Gedanken, unterwegs, bin hier. Unter diesem Sternenhimmel und den rahmenden Baumwipfeln. Ich bin dazwischen und darunter und mittendrin und außenvor und heute Abend finde ich das schön, denn dass ich bei mir immer und sowieso bin, dessen bin ich mir gerade so richtig bewusst.