Die kleinen Dinge des Lebens

Im Gegensatz zu meinem Beitrag „Ärgernisse des alltäglichen Lebens“, kommen hier ein paar Beispiele für Kleinigkeiten, die mich im Alltag froh machen.

  • ein frisch bezogenen Bett
  • einem ist weder zu kalt noch zu warm
  • einen Sitzplatz im Bus/Zug bekommen
  • gute Internetverbindung
  • kaltgestellte Getränke
  • gutes Outfit = guter Tag
  • Dates
  • mit der Familie zusammen essen
  • frische Wäsche aus dem Trockner
  • Lob für die eigene Arbeit
  • Sonnenschein im Winter
  • wenig Menschen im Rewe
  • pünktlicher Bus / Zug
  • leckeres selbstgekochtes Essen  

 

drei Gedichte über die Liebe

Bald ist Valentinstag, deshalb kommen hier drei Gedichte zum Thema Liebe, verfasst von mir selbst. 

 

freunde die sich lieben 

und ich scherze mit dir
über die Liebe
über die jungen Leute
dabei denk ich an dich
an die liebe
wir reden über freunde
die sich lieben
aber was sind wir
freunde die sich lieben? 

seelenverwandte

du und ich
3 Uhr nachts
zwei seelen in einander 
ich dachte immer liebe sei schmerz 
sei laut, sei schwer
ich spüre keinen schmerz
kein leid, keine sorge
und du küsst mir die stirn 
alles was ich fühle
ist zugehörigkeit 
du und ich 
3 Uhr nachts
zwei Seelen in einander 

 

junge liebe

manchmal 
da denk ich
du und ich
da ist etwas
aber dann 
sehe ich euch
sehe wie du sie anschaust
sehe wie ihr harmoniert
ich fühle mich dumm
wie konnte ich jemals denken
wir beide
da ist etwas
wenn ihr das habt
was ich will
junge liebe

 

Malin R. 

 

 

Bucketlist Semesterferien

  • nach Berlin verreisen
  • Content für den Podcast produzieren
  • anfangen kurdisch zu lernen
  • den letzten Monat und den Launch von Chai reflektieren
  • zu Abla nach Halle fahren
  • Schlaf nachholen
  • Platten für den Plattenspieler kaufen
  • neue Outfits zusammenstellen
  • meine Uhr kaufen
  • Zeit mit Freunden verbringen
  • ins Planetarium
  • Dates mit Can
  • arbeiten bei NEXT
  • Abende mit baba und anne verbringen
  • mit dem Sport anfangen
  • viel spazieren und die Anfänge vom Frühling genießen
  • das neue Buch anfangen
  • Kerzen selber machen
  • Handy und Ipad leeren und Speicherplatz leeren
  • langweilen und die Ruhe genießen

Note to myself:

Nichts tun, lange schlafen, in die Natur, selfcare <3

 

In’s and Out’s

In’s

  • ehrlich sein
  • Bücher lesen
  • korean skincare
  • ein Spaziergang am Tag
  • AfD haten
  • Kerzen
  • Goldschmuck
  • gesunde Haare
  • emphathisch sein
  • über Gefühle sprechen
  • Pflanzen im Zimmer
  • Journal führen
  • gute Noten
  • ins Ausland reisen
  • aufmerksam zuhören
  • die eigene Meinung vertreten
  • boundries setzen
  • lachen
  • sich für andere freuen
  • sich selber stolz machen
  • bewusste Me-time
  • basic tops mit coolen Hosen
  • mini bags
  • arbeiten und kreativ sein

Out’s

  • lästern
  • Nichtsgönner
  • Rassisten
  • übermäßiger Konsum
  • Stress
  • Narzissten
  • Umweltverschmutzung
  • nicht an sich selber denken
  • gemein zu sich selber sein
  • hohe Bildschirmzeit

Ärgernisse das alltäglichen Lebens

Jeder kennt sie, diese Kleinigkeiten, die einem einfach den Alltag erschweren. In den vergangenen Monaten habe ich alles aufgeschrieben, was mich im Alltag geärgert hat.

  • Medikamentenbeipackzettel wieder einpacken
  • Frischhaltefolie abreißen
  • offene Schnürsenkel
  • in schönen Momenten zur Toilette gehen zu müssen
  • zu wenig Platz im Kühlschrank
  • beim einräumen der Spülmaschine in Essensreste fassen
  • Stromausfall
  • schlechtes WLAN / reduziertes Datenvolumen
  • stinkende Menschen in näherer Umgebung
  • Müll und Altglas
  • Staubsaugerkabel geht während des Staubsaugens aus der Steckdose
  • Haustürschlüssel vergessen
  • Eis aus dem Gefrierfach ist zu doll gefroren
  • Musikbox ist genau dann leer, wenn man Musik hören möchte
  • Klamotten falsch herum anziehen
  • laute Nachbarn
  • Papiertüte vom Rewe reißt auf dem Nachhauseweg
  • knapp den Bus verpassen
  • sich Blasen laufen
  • das Kleidungsstück was man anziehen wollte ist in der Wäsche
  • Kopfschmerzen
  • es friert und man hat seine Handschuhe vergessen
  • das Bad ist besetzt wenn man es eilig hat
  • Handwerker im Haus (Wasser abgestellt etc.)
  • Zugausfälle/ -verspätungen

 

Malin R.

Schulweg

Uni-Weg klingt komisch, find ich. Zu sehr nach Karriere und Berufsplänen. Das meine ich nicht. Ich meine die Strecke von meinem Zimmer bis in den Seminarraum. Diese 30 Minuten, in denen ich von meiner privatesten Privatsphäre zum öffentlichen, geschäftigen Campusgeschehen wechsle.

Das beste daran ist der Teil, der durch den Bürgerpark geht. Bin ich früh morgens unterwegs, sind die Wasserflächen noch am Schlafen. Zugedeckt von einer Eisschicht, von Nebelschwaden oder von samtigem Dunst. Manchmal, wenn der Himmel wolkenlos ist, glitzert auch schon erstes Licht auf manchen Stellen der Wasserwege. Dann ist es über den Bäumen hellblau und rosa und gelb und ein bisschen orange. An anderen Tagen hat der Himmel eine Farbe, die ich nicht benennen kann. Irgendwie die von Schatten, aber in der Intensität von durchlässigen Vorhängen, ganz klar andeutend, dass dahinter etwas helleres ist. Dem Gras kann man ansehen, wie feucht und kühl und frisch es ist. Irgendwo darin steht meistens der Reiher. Einmal habe ich auch schon gesehen, wie er sich über die Baumwipfel erhoben und durch den ruhigen Morgenhimmel gegleitet ist. Zu dieser Zeit sind wenig Leute unterwegs. Dann ist es ruhig und ich nehme für den Teil oft die Musik aus meinen Ohren, um der Stille zuzuhören. Da ist ein kurzes Rattern meines Fahrrads bei der gepflasterten Brücke, das der anderen Räder und über alledem ein sanftes Rauschen. Ein Rauschen von Wind und von Bäumen und von Autos auf der Straße in der Ferne.

Zu späteren Zeiten sind es vor allem die Anwesenden, die die Durchfahrt zu einem Genuss machen. Da sind ausgelassen quatschende Spazierende, lebhafte Kinder und Hunde, sehr viele und sehr süße Hunde. Den Menschen, die jetzt unterwegs sind, ist anzusehen, dass sie sich Zeit oder Auszeit genommen haben. Ihre Gesichter wirken meist ruhig, offen und entspannt. Andere bewegen ihre Körper rennend, hüpfend oder im Gleichschritt gehend. Alle sind unterwegs und ich habe keine Ahnung, wohin, wie lange oder wieso. Aber gerade sind sie hier und das ist irgendwie schön. Sie tragen dazu bei, dass hier eine Atmosphäre von Ruhe und Genuss und Pause stattfindet, die sich bei mir automatisch ausbreitet, sobald ich auf die Fahrradsttraße einbiege. Und am allermeisten tut das jeden Morgen aufs Neue die Natur, die strahlt oder leuchtet, flimmert oder brodelt, beruhigt oder trägt oder all das zugleich.

alles wird

Ich sitze in dem großen grauen Schaukelstuhl am Fenster, die Beine im Schneidersitz und darauf mein iPad. Gerade bin ich fertig mit dem Text für‘s Seminar morgen geworden. Meine Augen sind noch etwas müde, der Kaffee wirkt dem aber gut entgegen. Gestern Abend war länger, als ich gedacht hätte, und umso schöner. Draußen schneit und regnet es im Wechsel und aus dem Wohnzimmer höre ich die Stimmen von meinem Mitbewohner und seiner Freundin. Dazu kommen Beats aus meinem iPad, mit Texten über das Lieben und den Frühling und über Städte. An meiner Wand hängen seit zwei Tagen ein paar Poster, eine Uhr, ein Bullaugenspiegel und eine Fotografie aus dem Urlaub mit Janne und Anja vor vier Jahren. Mein Handy ist mittlerweile aufgeladen und auf dem Sperrbildschirm sind ein paar Mitteilungen zu sehen. Ich hab noch ein paar Dinge für die Uni zu erledigen, möchte dann eine Maschine Wäsche anschmeißen, meine Haare waschen, Sport machen und heute Abend wirklich mal pünktlich zur Chorprobe sein.

Vor fünfzehn Wochen kannte ich nichts von dieser Situation. Der Sessel gehörte noch der Frau aus diesem weißen Reihenhäuschen, die ihn eigentlich zum Stillen gekauft, aber dafür dann doch nie wirklich genutzt hatte, und die sich endlich zwei Katzen geholt hatte. Die Menschen, mit denen ich den Abend gestern verbracht und so genossen habe, waren an anderen Orten und ich hätte kaum etwas mit ihnen assoziiert, wäre ich ihnen irgendwo begegnet. In dieser Wohnung wohnte eine andere Konstellation von Leuten, in anderer Beziehung zueinander stehend. Und die Wand hatte eine andere Farbe, ein graublau, behangen mit anderen Bildern, und es waren andere Gedanken in diesem Zimmer. Die Person, bei deren Nachrichten ganz viel in mir passiert, war vor fünfzehn Wochen noch nie in meinem Kopf gewesen und die Mitteilungen auf meinem Handy hatten einen anderen Inhalt. Das Lied, das ich auf Dauerschleife höre und mit diesem Abend vor ein paar Wochen verbinde, war damals noch unveröffentlicht, vielleicht noch nicht einmal geschrieben. Ich hätte nicht gewusst, wie ich zur Chorprobe komme, welche Orte sich gut zum Joggen eignen oder wo die Kaffeebohnen sind.

Bei so vielem habe ich mich damals gefragt, wie es wohl wird und jetzt sitze ich hier und schaukle und so viel davon ist irgendwie geworden. Hat sich verändert und entwickelt und eingerichtet. Und genauso geht es weiter – wie sieht all das und noch viel mehr in weiteren fünfzehn Wochen aus, oder in drei, ja, nur schon nach der Probe heute Abend? Das Leben ist wirklich wirklich spannend und ich bin mittendrin und meine Güte ist das spannend.

Zuhause ?

Es ist ein Freitagabend. Mal wieder sitze ich im Zug. Neben mir meine Handtasche und ein nur halb gefüllter Koffer, vielleicht will ich ja noch etwas von Zuhause mitnehmen.

Während der Zugfahrt, die sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlt, kommen mir einige Gedanken in den Kopf. Ich fahre nun beinahe jeden Freitag in die Heimat und genauso jeden Sonntag oder Montag zurück nach Bremen, ich packe meine Sachen, überlege was ich wohl brauchen könnte, habe ich auch nichts Wichtiges vergessen?
Ich scherzte schon häufiger darüber, dass der RE1 zu meinem dritten Zuhause geworden ist, so oft wie ich mich hier aufhalte. Zuhause. Ein komischer Begriff. Im ersten Moment würde ich ganz klar sagen, mein Zuhause, das ist mein Elternhaus. In der Kleinstadt in der ich aufgewachsen bin, wo ich beinahe jeden in meinem Alter kenne. Hier wohnen die Menschen die mich mein Leben lang schon begleiten, meine Eltern, mein Bruder, meine Großeltern, meine Freunde die mit mir schon in die gleiche Grundschulklasse gingen. Aber halt, das ist doch gar nicht wahr. Auch einige meiner Freunde studieren an anderen Orten, leben nicht mehr „Zuhause“, die Leute meines Abiturjahrgangs, auf der ganzen Welt verstreut. Doch wenn man sie fragt, wo ihr zur Hause ist, würden viele von Ihnen dennoch sagen „In Aurich, da wo meine Eltern leben, meine Freunde.“

Wenn man „Zuhause“ allerdings danach definiert, wo ich mich am meisten aufhalte, wo ich lebe, wo ich studiere, beim Rewe einkaufe, meinen eigenen Haushalt schmeiße; dann müsste man sagen, mein Zuhause, das ist in Bremen, in Findorff in meiner WG. Das würde genauso auf meine Freunde zutreffen, ihr Zuhause wäre dann in Oldenburg, in Hannover, in Hildesheim. Jeder von ihnen hat auch dort ein eigenes Leben, neue Freunde die ich vielleicht gar nicht kenne, den Einkaufsladen wo sie immer hingehen, ihren Arbeitsplatz.

Denkt man noch etwas weiter, so ist ihr „Zuhause“ für viele bestimmt nicht das Elternhaus. Ich habe das Privileg, an einem Ort aufgewachsen zu sein der sicher ist, mit Menschen die mich lieben. Für einige mag das Elternhaus vielleicht nicht mehr als der Ort wo sie aufgewachsen sind sein, vielleicht auch ein schmerzhafter Ort, verbunden mit traumatischen Erlebnissen, Ängsten und Enttäuschungen. Ein Ort an den sie vielleicht nie wieder zurück gehen möchten. Oder auch können. Ich denke an Geflüchtete, die ihr Zuhause verloren haben, in ihrem Heimatland. Vielleicht hatten sie dort ein schönes „Zuhause“, einen Ort an dem sie sich wohlfühlten, wo geliebte Menschen waren, wo sie schöne Erinnerungen dran haben. Einen Ort den sie verloren haben, der durch Krieg zerstört wurde, den es möglicherweise gar nicht mehr gibt. Die Hoffnung eines Tages wieder „nach Hause“ gehen zu können, vielleicht aber auch die Hoffnung in einem neuen Land ein neues Zuhause finden zu können.

Immer wieder benutze ich nun das Wort „Ort“ doch je länger ich über den Begriff „Zuhause“ nachdenke, wird mir bewusst, dass auch wenn wir unser Zuhause immer automatisch als Ort bezeichnen, vielleicht als den Ort wo wir aufgewachsen sind, oder den Ort in dem wir aktuell leben, ist das „Zuhause“ vielleicht gar kein klar definierbarer Ort. Vielleicht kann „das Zuhause“ viele Orte sein, oder gar keiner. Vielleicht ist „Zuhause“ mehr ein Gefühl. Ein Gefühl das für Zugehörigkeit und Geborgenheit steht.

my INs and OUTs 2024

INs

home cooking

8-10k steps

8h sleeep

mixing gold and silver jewellery

taking pictures of everything

being creative

finding new hobbys

 

OUTs

 

fast food

impulsive shopping

5h plus screentime

being stressed

alcohol

keeping clothes that don‘t fit

 

 

 

 

Jetzt

Jetzt ist die erste der vier Kerzen aus. Das Wachs hat sich vollständig um den Docht gelegt und ist wieder matter geworden. Vielleicht kann ich sie morgen nochmal für eine Weile anzünden und ihr dabei zusehen, wie sie weniger und weniger wird. Und irgendwann sind sie dann alle aus. Dann war das der erste Advent, der so selbstgemacht war, und irgendwie ist da keine Wehmut, nichtmal gegenüber der Wehmut, nichtmal um der Wehmut Willen. Über Weihnachten bin ich nach Hause gefahren und da habe ich mich gefragt, wie es wohl wird, und jetzt ist es irgendwie geworden und ich bin wieder hier und habe neue Fragen, wie was wohl wird. Und dieser Abend in zwei Wochen, die Fahrt im Februar und der Frühling; all das wird irgendwie werden und ich werde irgendwann wissen, wie es gekommen ist. Und dann ist Mai und dann Juni und so geht es wohl immer weiter und ich weiß nicht, was das heißt. So vieles weiß ich nicht. Wo das Wachs der Kerze jetzt ist, wie oben und unten in fünf Wochen aussehen, woher meine Gedanken kommen. Ich weiß nichtmal, ob ich weiß, was gerade ist. Was soll denn sein? Eine dreikerzige Situation vielleicht. Mit warmem Licht, weißgelben Farben, einem angenehmen Flackern und dem Geruch davon. Und mit Gedanken an dich und wieder und wieder dich.