Einkaufsverhalten Lebensmittel

Der nächste Unverpackt-Laden befindet sich für mich im Viertel, wenn ich von meiner Wohnung ausgehe. Insgesamt gibt es in Bremen noch nicht sonderlich viele davon. (Hier gibt es eine Liste.) Obst und Gemüse habe ich bereits in vielen Supermärkten unverpackt im Angebot gesehen, für so ziemlich alles andere muss ich theoretisch gezielt einen der Unverpackt-Läden aufsuchen. Und ich weiß jetzt schon, dass mich das viel Energie kosten wird. Lebensmittel einkaufen gehört für mich leider zu den lästigen Dingen im Leben. Mit Vorausplanung habe ich mich nie wirklich auseinandergesetzt, weshalb ich mehrmals in der Woche kleine Einkäufe mache(n muss). Dann am liebsten schnell und in dem Supermarkt, der gerade am nächsten ist. Ich gehe/fahre unglaublich selten los, nur mit der Absicht, einkaufen zu gehen. Ich verbinde es lieber mit Plänen, die ich so wie so habe. Bin ich beispielsweise arbeiten in der Waterfront oder an der Uni, gehe ich danach einfach in den nächstgelegenen Laden und nehme das mit, worauf ich gerade Lust habe. Diese Struktur werde ich jetzt aufbrechen müssen, wenn ich das durchziehen will. Nicht gerade bequem, aber ich werde es natürlich versuchen. Ich halte eine Wochenplanung erstmal für am sinnvollsten. Das heißt: Einmal in der Woche wirklich hinsetzen und eine gründliche Einkaufsliste schreiben.

Es macht wahrscheinlich Sinn, so viele der Unverpackt-Läden wie möglich zumindest einmal aufzusuchen, um sich mit dem Sortiment und vor allem der Lage vertraut zu machen. So kann ich meine Einkäufe eventuell bald doch wieder mit anderen Dingen verbinden.

Worauf ich wohl verzichten muss: Essen bestellen. Denn das kommt immer in Plastik, Alu etc. an. Die einzige Ausnahme, die man ab und zu machen könnte, wäre Pizza. Allerdings gehört der Pappkarton bei Verschmutzung in den Restmüll und nicht ins Altpapier, was bedeutet, dass er nicht wiederverwertet wird. Aber wenigstens ist er plastikfrei und biologisch abbaubar. Einen verpackungs- oder plastikfreien Lieferservice habe ich nicht gefunden, dafür aber packbuddy.de. Gastronomiebetriebe in Bremen, die einen Packbuddy-Sticker angebracht haben, füllen ihr Essen gerne in einen von dir selbst mitgebrachten Behälter. Auf diesem Weg kommt man müllfrei an leckeres fertiges Essen aus dem Restaurant, mit der Möglichkeit, es zu Hause oder unterwegs zu essen. Ich finde die Initiative wirklich super, bisher war mir das Ganze noch nicht bekannt. Sicherlich wären noch viel mehr Gastronomiebetriebe dazu bereit, mit dem Sticker ist die Hemmschwelle aber möglicherweise von Anfang an geringer, überhaupt darum zu bitten. Ab jetzt ist mein Blick für die rot-orangen Packbuddy-Aufkleber auf jeden Fall geschärft. Es ist aufregend für mich, die Alternativen zu entdecken. Es gibt so viel mehr als ich erwartet hätte und ich habe Lust, es auszuprobieren und das Bedürfnis, es mit anderen zu teilen. Gleichzeitig kann ich mir gut vorstellen, komplett darauf umzusteigen. Ich müsste mich tatsächlich viel weniger einschränken, als ich anfangs gedacht hab.

 

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