Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass „Einschränkungen“ etwas sehr subjektives sind. Während ich beispielsweise gar kein Problem damit habe, zu Hause nur Leitungswasser zu trinken, stellt das für andere eine Einschränkung dar. Einige wollen auf den Luxus einer größeren Getränkeauswahl nicht verzichten. So wie ich nicht auf Kontaktlinsen verzichten möchte, es aber ohne Frage Leute gibt, die genau das problemlos tun.
Wie genau ist „Einschränkung“ denn überhaupt definiert? Das Ganze ist komplexer als man auf den ersten Blick denken mag. Wir sind es hier gewohnt, beispielsweise beim Einkaufen die Wahl zwischen tausenden von Dingen zu haben. Jedes einzelne Produkt gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, von verschiedenen Marken usw.. Ein Überfluss an Angeboten ist für uns mehr und mehr zu Normalität als zu einem Privileg geworden. So fällt es natürlich immer schwerer, den eigenen Standard und vor allem den eigenen Konsum wieder runterzuschrauben.
Ich denke, wenn es deutlich leichter wäre, müllfrei zu leben, würden es auch viel mehr Menschen tun. Ich merke, dass es besonders am Anfang mit viel Aufwand verbunden ist. Man braucht wirklich konstant den Willen, das Ganze auch durchzuziehen. Und Verzicht spielt hier definitiv eine Rolle. Ich greife immer gern auf die Produkte zurück, von denen ich weiß, dass sie von guter Qualität sind, mir gut schmecken etc. („Gewohnheitstier“). Ich bleibe dann in den meisten Fällen dabei, anstatt ein anderes zu kaufen. Das muss ich komplett verwerfen, wenn ich müllfrei werden will, denn fast überall ist Plastik o.Ä. im Spiel. Und ja, das bedeutet für mich auf jeden Fall zunächst eine Einschränkung, denn Alternativen gibt es einfach noch nicht für alles, was ich gern benutze und konsumiere. Einer der bedeutendsten Schritte liegt in meinen Augen zwar in der eigenen Einstellung zu Konsum, allerdings auch in der Änderung der Produktion und Verpackung sämtlicher (großer) Firmen. Der müllfreie Markt ist im Verhältnis noch sehr klein und in einigen Fällen auch nicht so leicht erreichbar.