1.
In der letzten Vorlesung wurden zwar mehrere wichtige Aspekte angesprochen, doch am spannendsten fand ich die Studie mit den Literaturinteressen der Geschlechter und wie sich diese je nachdem zum Nachteil oder Vorteil auswirken können. Denn wenn man als Junge Science-Fiction mehr mag, ist man laut dieser Studie leider deutlich im Nachteil, als ein Mädchen was Interessen für Liebe und Freundschaft hegt. Denn in den Schulen wird zum Vorteil von Mädchen, deutlich mehr zu Büchern mit solchen Themen gegriffen. Das Ergebnis lautet, dass 46% Mädchen täglich oder mehrmals die Woche Bücher lesen. Bei den Jungen sind dies nur jeweils 30%, da deren Interessen nicht so oft oder kaum vertreten werden.
2.
Mit der sechsten Ringvorlesungssitzung (BA-UM-HET 2017) am 09.05.2017 wurde ein sehr wichtiges Thema angeschnitten; Heterogenität im Deutschunterricht. So empfinde ich nicht nur, weil ich selbst das Fach Deutsch studiere, sondern weil ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass eine Heterogenität im Deutschunterricht nicht immer einfach ist. Vor allem wenn es um Lektüren geht, wie dies auch die Grafik aus der Vorlesung bestätigt. Denn auch ich kann mich daran erinnern, dass wir Mädchen damals eine größere (deutlich größere) Auswahl an Büchern hatten, mit denen wir im Unterricht arbeiten konnten, als die Jungen.Doch dass es heute immernoch so ist, hätte ich nicht gedacht und die Ergebnisse der Datenbank FIS überraschte mich sehr.
3.
Bei der nächsten Gelegenheit würde ich genauer auf die ausgewählte Literatur achten. Außerdem würde ich die Lehrkräfte fragen, aus welchen Gründen sie sich für die bestimmten Bücher entscheiden und den darauffolgenden Zugang (wenn denn einer den SuS geboten wird), beobachten.
Der erste Teil deines Beitrags hat die wichtigsten Punkte der Studie hervorgehoben, wodurch sie gut veranschaulicht wurde.
Im zweiten Abschnitt erwähnst du deine eigenen Erfahrungen im Bezug darauf, dass Heterogenität im Deutschunterricht schwer umsetzbar ist. An dieser Stelle wäre eine präzise Ausführung deiner Erfahrungen interessant gewesen.
Ebenfalls beschreibst du aus deiner Erfahrung, dass Mädchen mehr Literaturauswahl in deiner Schulzeit hatten, als die Jungen. Mir ist dabei unklar, was du damit aussagen möchtest. Zu meiner Schulzeit war es so, dass beide Geschlechter die gleiche Auswahl an Literatur hatten. Oder beziehst du dies auf die Auswahl der Themengebiete?
Die von dir thematisierte Studie finde ich auch sehr interessant, allerdings kann ich mich rückblickend nicht damit identifizieren. Zum Einen waren die Bücher aus meiner Sicht nicht geschlechtsspezifisch z.B. „Ich knall`euch ab“. Zum Anderen durfte ich in zwei Jahrgängen die Lektüre selbst auswählen.
Aus diesen Gründen hatte ich nicht das Gefühl, dass die Lektüren vorrangig Themen für Mädchen waren, auch wenn dies empirisch gezeigt wurde.
Hallo Merve!
Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum dich die Lektürfrage in Bezug auf das Geschlecht interessiert hat. Die Behauptung, dass Jungen weit aus weniger lesen als Mädchen ist so fest in unsere Gesellschaft verankert, dass nicht mehr hinterfragt wird durch welche Faktoren dies ausgelöst worden ist. Auch spannend finde ich es, wenn man den Gedanken weiterspinnt und feststellt, dass diese Feststellung eine sogenannte “ self-fulfilling prophecy“ geworden ist. Jungen, die von klein auf mitbekommen, dass ihr Geschlecht deutlich weniger lesen soll, werden höchstwahrscheinlich auch selbst weniger lesen und dieses „Klischee“ erfüllen. Ich kann dir nur zustimmen, wie wichtig es bei der Literaturauswahl ist, sich nicht nur aus einem Genre zu bedienen.