Die Methode des offenen Unterrichts lässt sich so beschreiben, dass es eine Form des Unterrichts ist, bei denen Schülerinnen und Schülern Herangehensweisen und Abfolge von Bearbeitung von Lerninhalten freigestellt bleiben. SuS bekommen einen gewissen „Workload“ der zu verinnerlichen/bearbeiten ist, können sich jedoch für eine Reihenfolge oder auch die Zeit und den Ort der Bearbeitung (teilweise) frei entscheiden.

Zu den Vorteilen dieser Unterrichtsmethode zählt, dass jeder Schüler eine für sich passende Form des Lernens entwickeln kann. Die SuS lernen außerdem, sich ihre Aufgaben einzuteilen und kommen somit mit Zeitmanagement in Berührung. So können sie individuelle Präferenzen einbauen, welches zu einer erhöhten Motivation führen kann. Methodik und Zeitraum können an persönliche Bedürfnisse angepasst werden. Darüber hinaus nehmen die SuS eine Eigenverantwortung an, welche im Hinblick auf den weiteren Bildungsweg von Vorteil sein kann.

Nachteile dieser Methode lassen sich deutlich erkennen, wenn die erforderte Leistungsbereitschaft in der Klasse nicht vorhanden ist. Auch ist es für die Lehrkraft schwierig, einen Überblick über den Stand der gesamten Gruppe zu haben. SuS, welche über diese Eigenständigkeit nicht vermögen oder Schwierigkeiten mit den Lerninhalten haben, sind bei dieser Methode gefährdet, nicht folgen zu können bzw. den Anschluss zu verlieren.

Diese Methode im Rahmen einer Inklusionsklasse nicht anzuführen erkläre ich mir durch die Schwierigkeiten und Gefahren, welche in einer solchen Klasse auftauchen können. InklusionsschülerInnen bedürfen teilweise einer besonderen Aufmerksamkeit und starker Unterstützung, welche sie durch den offenen Unterricht nicht zugeteilt bekommen könnten. Hier ist das Risiko „unterzugehen“ besonders hoch, da bei dem offenen Unterricht nicht am Ende einer jeden Stunde Lernerfolge und Leistungen abgefragt werden können. Mit der Form des offenen Unterrichts könnte dieses SuS schlichtweg überfordert sein.