Das vorliegende Fallbeispiel beginnt mit der Aussage, dass besagter Schüler Mirko von seiner Lehrerin eingefangen wird. Da hier nicht aufgeführt wird, ob der Schüler ein Fehlverhalten an den Tag gelegt hat, finde ich es sehr schwer zu beurteilen, aus einer welchen Situation heraus die folgende Handlung erfolgt. Und doch ließt sich die beschriebene Situation wie eine Strafmaßnahme durch die Lehrerin.

Zunächst einmal wird Mirko an einen Platz gesetzt, welcher ihn isoliert, sowohl von seinen MitschülerInnen als auch von den Fenstern, welche einen Blick nach draußen ermöglichen würden. Womöglich steckte die Intention dahinter, Mirko von jeglichen Ablenkungen abzuschürmen um ein konzentriertes Arbeiten anzuleiten.

Auf seine Bemerkung hin, dass er mit der Aufgabe nicht zurecht käme, wird Mirko von der Lehrkraft eine weitere Aufgabe zugeteilt. So wird seine Frage nach Hilfe mit der Mehrarbeit – so scheint es – bestraft. Gleichzeitig werden Mirko durch die Lehrkraft alle Fähigkeiten, diese Aufgaben eigenständig zu lösen aberkannt. Auch die Körpersprache der Lehrkraft scheint hier nicht förderlich. Mirko hat seine Lehrerin wortwörtlich „im Rücken“, welches keine entspannte Arbeitsatmosphäre zulässt.

Die Tatsache, dass die Lehrkraft im Folgenden noch eine Mitschülerin beauftragt, den Prozess Mirkos zu bewachen und zu kontrollieren, setzt dem ganzen noch die Krone auf. Nicht nur wird die Situation für Mirko immer demütigender, auch Schülerin Emma fühlt sich sichtlich unwohl in ihrer aufgetragenen Rolle. So scheint es im Fallbeispiel, als sich beide anlächeln, dass Sie sich klar auf der Seite von Mirko positioniert, jedoch wurde sie von der Lehrkraft in eine andere gesteckt. In puncto Gleichstellung der Schüler wurde hier meiner Meinung nach ein riesiger fauxpas begangen.

Mirko werden somit die Selbstkontrolle und das freie Arbeiten verwehrt. Vielmehr wird er für eine Frage nach Hilfe bestraft. Die beschriebene Situation stellt für mich ein riesiges Fiasko im Klassenzimmer dar.

2 Responses to “Konzentrationssteigerung – jetzt sofort!”

  1.   Arina said:

    Hi Sabrina,
    ich finde auch das es ein grober Fehler ist, man sollte lieber dem Schüler helfen und ihn nicht noch mehr bestrafen. Ich denke, man könnte die Situation verbessern, in dem man z.B. dem Schüler bei der ersten Aufgabe hilft und ihn danach „in Ruhe lässt“, damit sich der Schüler nicht benachteiligt führt. Mit so einem Verhalten der Lehrkraft wird eigentlich nur provoziert. Ist nicht unbedingt förderlich für ein angenehmes Klassenklima.
    glg

  2.   Rabia said:

    Hallo Sabrina,

    deine Schilderungen machen deutlich,wie falsch die Situation abläuft. Es beginnt schon damit das Mirko weggesetzt wird, so dass es keinen direkten Kontakt mit seinen MitschülerInnen oder seiner Lehrerin mehr hat. Schon in diesem Punkt wird ein großer Fehler begangen. Mirko wird regelrecht als Außenstehender dargestellt. Das bewirkt bei allen die im Klassenzimmer beteiligt sind eine unangenehme Situation. Mirko wird in jeder Hinsicht bestraft. Er fragt nach Hilfe bekommt aber mehr Aufgaben und wird durch die Kontrolle seiner Mitschülerin so gedemütigt, dass es eine unvorstellbare Situation bei mir bewirkt. Ich sehe es genauso wie du und denke, dass so eine Situation die schlimmste aller Klassenzimmer Vorgänge darstellt. Außerdem wird diese Art von Situation für Mirko fatale Folgen in seinem weiteren Schulleben haben. Wie du es bereits geschrieben hast hat er noch nicht einmal die Möglichkeit sein Ich selber zu kontrollieren geschweige denn das freie Arbeiten durchzusetzen. Er wird in seinem Wesen so erniedrigt muss sich allen unterwerfen, so dass er wie du in deiner Einleitung geschrieben hast „eingefangen“. Das Klassenzimmer muss so angenehm wie möglich gestaltet werden, damit sich alle einbezogen fühlen und vor allem müssen die Lehrer den Schülern vermitteln, dass Schule als solches ein positiver Ort ist, ohne Demütigung oder Unterwerfung.

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