Kategorien
Allgemein

Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu?

Welche Berührungspunkte hatten Sie bereits mit dem Thema Antisemitismus? Beschreiben Sie für Sie wichtig erscheinende Situationen und wie Sie diese vor dem Hintergrund dieser Vorlesung bewerten würden.

Zwei sich sehr ähnelnde Momente, an die ich mich in meiner Schulzeit erinnere, waren zwei von einander unabhängige Mitschüler, die schon in jungen Jahren im israelisch-palästinensischen Konflikt von einer sehr starken anti-Israel Haltung überzeugt waren, die sich in antisemitischen Aussagen und auch antisemitischen Taten geäußert haben.

Der erste war ein Mitschüler in der Grundschule, der sehr Stolz davon erzählte, dass sein Bruder jemanden dafür geschlagen hat, eine Kippa zu tragen. Leider weiß ich nicht mehr meine Reaktion hierauf, es fand vor über 15 Jahren statt, ich kann also nur hoffen, dass ich versucht habe dagegen zu wirken.

Der Zweite Moment an den ich mich erinnere, geschah in der fünften Klasse, wo ein Mitschüler seine Ablehnung gegenüber Juden äußerte und als ich ihm nach seinem Grund dafür fragte, antwortete er „Weil die Juden Palästina zerstört haben“. Dass das, egal ob wahr oder nicht, nichts mit jedem Juden zu tun hat, hat er nicht anerkannt.

Welche Fragen haben sich für Sie durch den Vortrag ergeben? In welchen Bereichen fühlen Sie sich noch unzureichend informiert oder vorbereitet, um sich mit Antisemitismus in der Schule als Lehrkraft zu befassen?

Antisemitismus kann natürlich einige Quellen haben, wenn ein*e Schüler*in zum Beispiel durch das Internet, oder das generelle Umfeld in eine antisemitische Richtung gedrängt wird, könnte man sich mit dem*der Schüler*in und den Erziehungsberechtigten auseinandersetzen, wenn es allerdings aus Richtung der Erziehungsberechtigten kommt, wäre es schwieriger den*die Schüler*in vom Antisemitismus weg zu bewegen und wie man damit umgehen könnte wäre interessant.

Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario: Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen war. Überlegen Sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser Situation aussehen könnte.

Man sollte sich, wie auch in jedem anderen Vorfall von Mobbing, natürlich mit den Tätern*innen und deren Eltern auseinandersetzen. Hier muss man sich über den Ursprung des Antisemitismus der Täter*innen informieren und sich möglichst um Versöhnung und Klarstellung der Falschheit von Antisemitismus bemühen. Außerdem sollte man sich, zumindest mit den Tätern*innen, aber auch mit der Klasse an sich, mit Antisemitismus in der Geschichte und Gegenwart und dessen Auswirkungen beschäftigen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert