Ringvorlesung N°8 – Schule für wirklich alle? Ziele Herausforderungen, Beispiele

In der vergangenen Vorlesung von Frau Prof. Dr. Korff wurden verschiedene Inhalte zum Thema der Inklusion intensiv behandelt. Da ich nicht den Studiengang „Inklusive Pädagogik“ studiere, ist mir der Kerngedanke zwar bewusst gewesen, in einem solchen Umfang durfte ich mich aber nur selten im Laufe meines Studiums damit auseinandersetzen. Trotz dessen konnte ich in der Vorlesung anschlussfähige Inhalte feststellen. Dazu gehört insbesondere die EW-Vorlesung von Herrn Prof. Dr. Robert Baar aus dem ersten Wintersemester am 9. Januar 2018. Hier durften wir Teil eines Vortrags über die BiLieF-Studie sein, bei der untersucht wie sich die Form der Institution auf die schulische Entwicklung von Kindern mit Förderbedarf auswirkt. Auch in der vergangenen Ringvorlesung wurde dieser Aspekt thematisiert und mit dem selben Ergebnis ausgeführt, dass der Besuch einer Förderschule zu keiner besseren schulischen Entwicklung der Kinder führt.

In meinem Orientierungspraktikum durfte ich eine Schule besuchen, an der die Schüler*innen in jahrgangsgemischten Klassen von je zwei Lehrkräften pro Klasse unterrichtet wurden. Jeder Jahrgang hat eine Größe von etwa 40 Schulkindern die sich auf die vier Trakte rot, blau, grün und gelb aufteilen. Innerhalb der Trakte findet eine weitere Untergliederung in zwei Klassen (a und b) mit einer Größe von jeweils bis zu 20 Kindern statt. Aus jedem Jahrgang finden in jeder Klasse maximal 5 Kinder Platz. Hierdurch befindet sich ein ungefähr gleicher Anteil der versch. Jahrgänge in den Klassen. Der Unterricht setzt sich zum einen aus freien Arbeitszeiten der Schüler*innen zusammen in denen sie eigenständig an einem Katalog an Aufgaben arbeiten können, den sie innerhalb Ihres jeweiligen Schuljahres fertigstellen sollten. Es gibt hier Aufgaben im Heft sowie Aufgaben am sogenannten „Logico“ von denen die Kinder auswählen dürfen. Zum anderen gibt es den Fachunterricht. Hierfür wird die Klasse zweigeteilt, dass heißt die Schüler*innen der Jahrgänge 1 und 2 finden sich zusammen in einer Klasse und die Schüler*innen der Jahrgänge 3 und 4 auch. Dies wird speziell durch die räumliche Situation an der Schule unterstützt. Es liegen in jedem Trakt drei Räume direkt nebeneinander, die durch zwei Panoramascheiben und zwei Türen miteinander verbunden sind. Der dritte Raum befindet sich in der Mitte und ist als Rückzugsort für einzelne Kinder angedacht. Hier befindet sich auch in jedem Trakt eine liebevoll gestaltete Leseecke. Insbesondere der Ansatz des jahrgangsgemischten Unterrichts, die Doppelbesetzung in den Klassen sowie die Partizipation der SuS durch eigenständigen Lernsituationen sind mir auch bei den beschriebenen Entdeckungen der Lernreisenden aufgefallen.

Für meine nächste Unterrichtseinheit im Verlauf meines Studiums möchte ich mich genau diesem Aspekt der Partizipation der Schüler*innen im Unterricht annehmen. Die Kinder sollen freier entscheiden dürfen welche Aufgaben sie in welchem Maße bearbeiten wollen. Hierfür werde ich mein Lernangebot entsprechend erhöhen müssen.