Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Mythen und Sagen

1.1 Die Befreiung 3

1.2 Der Wahrsprecher 4

1.3 Die Bestrafung

Kapitel 2: Geschichte

2.2 Die Landwirtschaft

2.3 Die Steine

2.4 Der Handel

Kapitel 3: Rituale

3.1 Die Aufnahme

3.2 Hochzeit

3.3 Trauerfeier

Kapitel 4: Werte und Traditionen

4.1 Der Pazifismus

Kapitel: 1 Mythen und Sagen

1.1 Die Befreiung

Unterdrückt, geknechtet, der Freiheit beraubt,

lebten wir in Käfigen die wir selbstgebaut!

Der Herrschern zu Füßen, immer dienend,

niemals liebend!

Dann bebte die Erde, der große Berg zerbarst an der Spitze,

spie Feuer, erwachte zum Leben aus jeder Ritze!

Die Herrscher von Rauch und Flamme verschlungen

wir entrungen!

Unsere neue Freiheit genießend, niemanden jemals entschließen,

mit Vertrauen, Respekt und Gemeinschaft das Leben begießen!

Die Ketten verloren, dem Käfig entflohen, die Freiheit,

ist der Lohn!

Dieses Gedicht wurde über Generationen hinweg weitergegeben, seine genaue Entstehung und die Autoren/innen sind jedoch unbekannt. Es handelt von der Befreiung der Tuli durch den Vulkan aus der Sklaverei und die damit einhergehende neu Besiedlung und Bestellung des Landes. Dieses Gedicht bildet in gewisser Weise auch die Basis für das freiheitlich denkende und sehr naturalistisch eingestellte Volk, dass in dem Vulkan eine Art Retter bzw. Befreier sieht, der es jedem einzelnen möglich macht, auf seine Weise und friedlich in der Gemeinschaft zu leben.

Sie selbst überlebten durch ihre Nester aus der speziellen Baumrinde und die Warnung durch den Wahrsprecher (siehe Kapitel 1.2).

1.2 Die Wahrsprecherin (Juna Puhuu Totta)

Eine der bekanntesten und auch beliebtesten Sagen der Tuli ist die über die Wahrsprecherin. Er gilt als die wichtigste Person der Gesellschaft, da er bei Entscheidungen die nicht durch das Plenum einstimmig entschieden werden konnten als derjenige dient, der das letzte Wort hat. Der Respekt und auch eine gewisse Aura umgeben diesen Mann oder diese Frau, dieses rührt von der Sage her die ich im Folgenden für Sie niedergeschrieben habe:

Der einst ward von einer Frau berichtet, die bei den hohen Herren auf dem Vulkan hoch im Ansehen war. Ihr Name war Juna (hierdurch ist der Name der Wahrsprecherin entstanden: Juna spricht wahr – Juhuuto). Sie lebte nicht mit uns in unseren Nester, sondern bei den hohen Herren und war bei uns nicht sonderlich beliebt, da sie mehr zu den diesen gehörte und nicht zu uns. Doch in ihrem Herzen war sie uns verbunden, da sie durch die Bestrafung (siehe nächstes Unterkapitel) ihre beiden meist geliebten Menschen verloren hatte und sinnte auf Rache. So geschah es, dass sie eines Tages vom Vulkan herab stieg und uns sagte wir sollten in drei Tagen nicht unsere Nester verlassen, da dann unsere Befreiung durch den Vulkan geschehen würde. Wir fragten sie woher sie das wüsste und warum wir glauben sollten. Da begann sie zu weinen fiel auf die Knie und flehte uns an ihr zu vertrauen, sie sei eine Tuli und keine hohe Herrin, sie gehöre zu uns und nichts würde ihr größeres Leid zufügen als jeden Tag zu sehen, wie wir von den hohen Herren unterjocht würden. In ihrer Stimme lag so viel Qual und tief im Innern wussten wir das sie die Wahrheit sprach, also versicherten wir ihr das wir in drei Tagen unsere Nester nicht verlassen würden.

Als dann der dritte Tag kam, wurden wir durch lautes Gebrüll und Donner geweckt und wir trauten uns nicht unsere Nester zu verlassen. Den ganzen Tag hallte grollen und geheul über uns hinweg und wir hatten unendliche Angst wir würden alle sterben. Am nächsten Tag nun war alles ruhig und wir verließen unsere Nester und betrachteten das was vor uns lag: Die Häuser und Gebäude der hohen Herren waren verschwunden, es regte Asche und an unseren Bäumen schlängelten sich leise Rinnsale aus Lava vorbei, aber als wir dann eine Stimme hörten erschrakken wir zu tiefst und freuten uns dann doch, als wir erkannten das es Jura war die zu uns sprach. Sie kam auf einem Floß aus Baumrinde den größten Lavastrom hinabgeglitten und sagte: “Dies nun ist der Tag der Befreiung. Nie mehr soll geherrscht und beherrscht werden wie vor diesem Tag. Von nun an sind alle gleich und ebenbürtig. Wir leben Respekt und Liebe und helfen uns gegenseitig bei allem was kommen mag.

Der Vulkan hat uns nicht nur Freiheit, sondern auch Fruchtbarkeit geschenkt, so lasst uns die Felder neu bestellen und eine friedliche, freundliche Gesellschaft im Einklang mit der Natur schaffen. Natürlich wollen wir auch alle, die zu uns kommen auf der Suche nach Freiheit und Frieden, aufnehmen, wenn sie mit uns gemeinschaftlich und geschwisterlich leben wollen!

Aus Asche neu geboren, der Natur und der Liebe füreinander verpflichtet, lasst uns eins sein am Fuße unseres Befreiers!“ Da wir dies hörten und sie bei uns angelangt war jubelten und frohlockten alle und wir kamen zusammen zu einem großen Fest.

Woher sie wusste das der Vulkan genau drei Tage nach ihrer Warnung ausbrechen würde, verriet sie uns nie, doch gab es so manchen der überzeugt war, das die Erde und der Vulkan immer dann dunkel wurde und grummelte wenn es Juna schlecht ging oder sie böse war und die meisten schwören, dass an ihrem Todestag der Vulkan eine letzte Fontäne aus Feuer spie und seitdem friedlich schläft.

Als ich diese Geschichte das erste mal hörte war ich mir natürlich sicher, dass ich eine typische mythologische Entstehungsgeschichte, wie wir sie etwa auch in der Bibel finden, hörte. Doch sind nach wie vor viele der Tuli überzeugt, dass die Wahrsprecherin über geheime Fähigkeiten verfügt den Vulkan zu wecken und das in jeder Wahrsprecherin die wiedergeborene Juna steckt. Und die feuerfeste Rinde aus denen auch die Nester gebaut sind habe ich mit eigenen Augen gesehen.

Vieles aus der Rede aus dieser Sage finden wir noch heute in den Werten und Gebräuchen wieder, wie etwa das Aufnahmenritual, das basierend auf der Redesituation entstanden ist, zudem gehören der Pazifismus, Naturalismus und auch die Geschwisterlichkeit zu den Grundfesten der tulischen Gesellschaft. (mehr zu den Ritualen in Kapitel 3; den Werten widme ich genauer in Kapitel 4).

1.3 Die Bestrafung

Kapitel 3 Rituale

2.1 Die Aufnahme

2.2 Hochzeit

Aus Asche Neues,

durch Wurzeln verbunden,

mit der Stärke der Berge

und der Leidenschaft der Geysire

seid ihr nun eins im Zeichen

des Vulkans,

der Berge,

der Geysire

und der Bäume!

Dieses Gedicht wird von Wahrsprecher während der Zeremonie aufgesagt. Während der ersten Verse hält er die Arme in Vulkanpose, ab dem Vers „seid ihr eins im Zeichen“ löst er sich aus der Erstarrung und zeichnet mit Asche die Zeichen der jeweiligen Einheit auf die Stirn von den sich Trauenden, die zusammen das Symbol der Einheit und Verbundenheit ergeben.

2.3 Trauerfeier