Wie beeinflussen uns Schönheitsideale?(SL_B2)

Sie begegnen uns gefühlt überall und sind ständig in den Medien.
Doch was genau versteht man eigentlich von Schönheitsidealen und welche Auswirkungen haben sie auf uns?

In diesem Beitrag geht es genau um diese Fragestellung, hierbei referiere ich mich auf das Video „Warum Schönheitsideale und Bodygoals Bullshit sind“ vom Youtubekanal „Brust raus“.

Wenn man an Schönheitsideale denkt, hat man sofort Kim Kardashian vor Augen,  mit ihrer schmalen Taille, den Kurven, den vollen Lippen , der kleinen Nase und gebräunten Haut.
Denkt man daraufhin jedoch zwei Jahrzehnte zurück, sah das Schönheitsideal noch ganz anders aus.

In den 2000ern waren dünne und schmale Figuren mit dünnen Augenbrauen im Trend; daraus lernen wir, dass sich Schönheitsideale sehr schnell wandeln können.

Tatsächlich scheint es Schönheitsideale schon immer gegeben zu haben.
Verschiedene Kulturen hatten hierbei unterschiedliche Auffassungen von Schönheit, die Reichtum, sozialen Status und Macht ausdrücken konnten.
Gemeinsam hatten diese Ideale, dass sie immer schwer zu erreichen waren.
In einem armen Land, in dem viele Menschen nicht genug Nahrung fanden, war es besonders begehrenswert, füllig zu sein.
Währenddessen war das Ideal in reicheren Ländern einen möglichst schlanken Körper zu besitzen.

Schaut man sich auch jetzt unterschiedliche Teile der Welt an, gibt es dort große Unterschiede, was die Schönheitsideale betrifft.
Während ein Teint in Deutschland als schön gilt, da er zeigt, dass man sich Urlaub leisten kann, gibt es in Indien hautaufhellende Cremes.
Dieses Schönheitsideal kommt noch vom Kolonialismus und beeinflusst Indien bis heute.

Wenn man sich fragt, was als schön glilt, lassen sich bestimmte Grundzüge festmachen, die trotz wandelnder Schönheitsideale als attraktiv gelten.
Bei Frauen ist dies besonders das Verhältnis von der Taille zur Hüfte, aber auch eine gewisse Symmetrie im Gesicht gilt als schön.
Hierbei gibt es den sogenannten goldenen Schnitt, der dies ausmessen soll.
Als schön wird ebenso durchschnittliches Aussehen wahrgenommen, das so wenig von der Norm abweicht wie möglich; bestimmte Merkmale sollen jedoch betont werden.                                                                                                                          Aus einer biologischen Perspektive heraus betrachtet, steht Attraktivität für Gesundheit und Fruchtbarkeit.
Aber nicht nur das Aussehen hat Einfluss auf die Attraktivität eines Menschen, sondern auch die Höhe oder Tiefe der Stimme und der Geruch.
Ebenso kann Schönheit sich auch verändern, lächelnde Menschen werden als etwa 30 % schöner wahrgenommen.

Schon Babys können entscheiden, welche Menschen sie als schön empfinden, diesen schenken sie mehr Aufmerksamkeit, indem sie diese länger anschauen.
Hübsche Menschen erleben im Alltag oft den sogenannten Halo- Effekt, anhand ihres Aussehens werden sie als intelligenter und erfolgreicher wahrgenommen.

Wie bereits erwähnt befinden sich Schönheitsideale ständig im Wandel.
Das erste erfasste Schönheitsideal ist rund 30 000 Jahre alt und wurde als Venus von Willendorf benannt.

Es zeigt die Statue einer Frau mit einem fülligen Körper, die höchstwahrscheinlich neben Schönheit für Fruchtbarkeit stehen sollte.
Im alten Ägypten galten die Pharaoninnen als Vorbilder und mit ihnen das Ideal von schlanken und völlig enthaarten Körpern.
Frauen im Mittelalter wurden als schön angesehen, wenn sie kindliche Züge besaßen und blass waren.

Dagegen wandelte sich das Ideal in der Barockzeit erneut und es wurde als erstrebenswert gesehen, groß und füllig zu sein.
In den goldenen Zwanzigerjahren kam es zu einer großen weiblichen Emanzipationsbewegung; das Ideal war es nun, kurze Haare zu haben, so wie eine schlanke, hagere Figur zu besitzen.
Dreißig Jahre später, in den 50er Jahren, galt die Schauspielerin Marilyn Monroe als Vorbild und damit das Ideal eines kurvigen Körpers.
Nur zehn Jahre später galt ein jugendlicher Look mit einem großen, schlanken Körper als schön.

In den 90er Jahren galt Model Kate Moss als Schönheitsikone, ihr Look nannte sich heroin chic und verkörperte einen dünnen, untergewichtigen Körper mit Blässe und dunklen Ringen unter den Augen.
Das Ideal der 2000er war der Look der sogenannten Size Zero, das kleinste vorhandene Maß.

Wenn man auf das schaut, was uns heutzutage in der westlichen Welt beeinflusst, merkt man, dass Modeindustrie und Werbung eine eher geringe Rolle darin spielen.
Tatsächlich hängt unsere Auffassung von Schönheit größtenteils von unserem Umfeld ab, welches wiederum von Medien beeinflusst wird.
Besonders in den Sozialen Medien werden viele Schönheitsideale aufgeführt und auch die Bildung von neuen Schönheitsidealen findet dort vermehrt statt.

Schönheitsideale können auch gefährlich werden, vor allem durch Soziale Medien.

Das Bearbeiten von Bildern mithilfe von Apps, kreiert ein unerrreichbares und unrealistisches Körperbild, das vor allem für junge Menschen, die dies nicht erkennen können, sehr gefährlich sein kann.
Der Algorithmus merkt sich Unsicherheiten und kann sie uns dadurch häufiger aufführen.

Der Schönheitswahn der Sozialen Medien geht seit Neuestem auch so weit, dass Schönheitsoperationen beworben und verherrlicht werden.
Besonders oft wird hierbei über den Brazilianbuttlift gesprochen, eine sehr gefährliche Schönheitsoperation, die in nicht seltenen Fällen zum Tod führen kann.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sehr viele verschiedene Auffassungen von Schönheit gibt und Ideale von Kultur zu Kultur variieren.
Diese schwer zu erreichbaren Ideale gibt es schon sehr lange, im Zeitalter der Sozialen Medien werden wir allerdings viel häufiger mit ihnen konfrontiert.
Diese ständige Konfrontation kann, vor allem bei jungen Menschen, zu einem geringeren Selbstwertgefühl und Unsicherheiten führen, woraus sich psychische Erkrankungen bilden können.

All dies kann auch dazu führen, dass man sich letztendlich einer Schönheitsoperation unterzieht, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann.
Jedoch sind diese Ideale einem ständigen Wandel ausgesetzt und können sich jederzeit ändern.


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