Im Seminar „Einführung in die Ethnologie“ haben wir die Aufgabe bekommen uns im Bahnhof zu positionieren und das Geschehen dort für eine Stunde zu beobachten. Ich habe mich dafür eine Stunde ins BackWerk gesetzt. Das BackWerk ist ein Geschäft in dem man unter anderem Getränke, als auch Lebensmittel wie Gebäck kaufen kann, das Konzept und der Aufbau konzentriert sich sehr auf Selbstbedienung.
Dabei konnte ich beobachten, was für einen Einfluss Personen die zuvor den selben Ort besucht haben auf nachfolgende Besucher haben können. Beispielsweise lag an meinem Nebentisch die ganze Zeit eine Bildzeitung und immer wenn eine Person den Tisch verlassen hat, die Zeitung liegen gelassen hat und jemand neues kam, wurde sie wieder und wieder als Gesprächstthema belebt. Ein weiteres Beispiel dafür war, als eine Sechsergruppe sich Tische zusammengeschoben hat um beieinander sitzen zu können, die Tische aber nicht mehr auseinander geschoben hat. Dies hat dazu geführt, dass Personen die sich nicht zu kennen schien, zusammen sitzen mussten.
Das Klientel des BackWerks schienen Personen zu sein, die sich gerade auf der durchreise befanden. Viele hatten Koffer dabei und wirkten gestresst, viele Gespräche gingen außerdem um den eigenen Zeitplan.
Generell fand ich die Rolle als Beobachterin sehr ungewohnt. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass ich selbst beobachtet werde und andere Gäste des BackWerks mich kritisch mustern und sich fragen warum ich so in der Gegend herumschaue. Teilweise wusste ich auch nicht wie ich mir die Zeit vertreiben soll, auf der einen Seite gab es immer was zu beobachten, auf der anderen Seite wollte ich auch nicht besonders auffallen. Ich habe versucht mein Tomate-Avocado Brot und mein Schoko Muffin so langsam zu essen, dass meine Anwesenheit im Gesamtbild nicht auffällt. Aber ich fand trotz der ungewohnten Arbeitssituation war es eine interessante Erfahrung und ich kann mir vorstellen so etwas nochmal zu probieren.
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