Der englischsprachige Horror Podcast „ The Magnus Archives“ ist ein Anthologie-Podcast der von 2016 bis 2020 wöchentlich erschien. Geschrieben wurde der Podcast von Jonathan Sims, der auch den gleichnamigen Hauptcharakter spricht. Der Podcast ist 200 folgen lang, die jeweils 20-30 Minuten gehen, und in 5 Staffeln unterteilt.

Der Archiviar Jonathan Sims (meistens Jon genannt) arbeitet Magnus Institut und nimmt dort über einen Tonbandgerät immer wieder Berichte von verschiedenen paranormalen Begegnungen auf. Diese Berichte sind meistens unzusammenhängend, obwohl es einige wiederkehrende Charaktere gibt. Darunter auch die anderen Mitarbeiter des Archivs. Auch um die Berichte herum wird ab Mitte der ersten Staffel eine folgenübergreifende Handlung aufgebaut.

Während Jon Sims sich zuerst noch dagegen wehrt, an das Paranormale zu glauben, bemerkt er doch nach und nach einige Zusammenhänge zwischen den Vorkommnissen. Als dann das Archiv selber angegriffen wird, muss er damit klarkommen, dass diese Berichte, von denen er versucht hat sich einzureden dass sie nicht real sind, doch wahr sein müssen.

Ab dem Punkt beginnt man als Zuhörer auch langsam zu ahnen, dass es in The Magnus Archives um mehr gehen könnte als bloß um kurze Horrorgeschichten.

Denn nun fängt der Podcast richtig an: Jon entdeckt, dass all diese paranormalen Geschehnisse unter dem Einfluss von den den „Fears“ (Ängsten) oder auch „Dread-Powers“ genannt, passiert sind. Diese „Fears“ ernähren sich von der Angst der Lebewesen auf der Welt, und versuchen mehr Kraft zu bekommen, damit sie aus ihrer Parallelwelt in unsere herüberwandern können. Dafür beeinflussen sie Menschen ihnen zu helfen, und die Menschen bekommen manchmal übernatürliche Kräfte, sogenannte Avatare. Auch Jon is an dem Punkt auf dem Weg, ein Avatar zu werden.

Es soll mindestens 15 Fears geben und ein Architekt namens Robert Smirke benannt und kategorisiert.

„The Buried“ verkörpert die Klaustrophobie und das Gefühl in seinem Leben/Entscheidungen eingeengt zu sein.

„The Corruption“ ist die Angst vor Krankheiten, Verwesung und Ekel.

„The Dark“ ist die Angst vor der Dunkelheit, und dem Ungewissen, was darin verborgen ist.

„The Desolation“ beschreibt die komplette Zerstörung von allem was man liebt, Verlust und Feuer.

„The End“ ist die Angst von dem Tod und der Gewissheit, dass dieser kommt.

„The Eye“ ist die Angst davon beobachtet zu werden, zu viel zu Wissen. Jon wird langsam ein Avatar dieser Angst.

„The Flesh“ ist eigentlich eine Angst der Tiere, die Angst davor gefressen zu werden. Wenn sie Menschen befällt wird einem klar, dass man eigentlich nur Fleisch ist.

„The Hunt“ dagegen ist die Angst der Tiere gejagt zu werden, ein Beutetier zu sein.

„The Lonely“ lässt einen Einsam fühlen, Ausgeschlossen von der Welt ohne jemanden, den man kennt.

„The Slaughter“ ist der Krieg, die unvorhersehbare unsinnige Gewalt.

„The Spiral“ beschreibt, dass man deinem eigenen Kopf nicht vertrauen kannst, voller Lügen und dass man getauscht wird.

„The Stranger“ ist das Uncanny Valley und menschenähnliche aber doch nicht ganz menschliche Gestalten.

„The Vast“ umfasst die Höhenangst, Megalophobie und die Bedeutungslosigkeit.

„The Web“ ist die Angst davon manipuliert und kontrolliert werden, das Entscheidungen nicht die eigenen sind.

„The Extinction“ ist die letzte aber auch neuste Angst. Es ist die Angst der Menschen dass die Welt unumgänglich untergeht, zum Beispiel durch den Klimawandel oder einen Weltkrieg.

Besonders the Extinction ist interessant weil diese Angst erst in der moderneren Zeit entstanden ist. Viele der anderen Ängste sind schon Urängste, the Dark zum Beispiel. The Extinction dagegen hat sich aus den neueren Ängsten der Menschen entwickelt, als wir als Gesellschaft bemerkt haben, das wir so unseren Planeten zerstören.

Auch the Flesh ist ein neuere Angst denn bevor die Menschen nicht Tiere in Massen gezielt zu Schlachten gezüchtet haben. Außerdem ist in den letzten Jahren die menge an Tieren angestiegen, denn eine Angst in The Magnus Archives entsteht nur neu, wenn auch genug Wesen sich davor fürchten.

Das bedeutet, dass sich auch die Fears hier immer mit der Kultur und der modernen Lebensform wandeln. Neue Ängste entstehen nicht schnell aber sie kommen und gehen mit der Kultur den Wesen auf dem Planeten.

Deswegen finde ich grade diesen Podcast so spannend. Jede Folge beschäftigt sich mit einem anderen Aspekt menschlicher Ängste und wie diese sich manifestieren können. Denn viel von dem, wie wir uns verhalten und reagieren basiert darauf, welche Ängste wir haben.