Moin Leute,
heute möchte ich mit euch über einen Text sprechen, den wir im Seminar lesen mussten. Ein Wissenschaftler besuchte viele Menschen in einer Londoner Straße und bat sie darum, ihm ihr Zuhause zu zeigen. Während sie gemeinsam die Wohnräume besichtigten stellte der Wissenschaftler Fragen, etwa über die Biografie der Bewohner, ihre Arbeit und auch über ihren Besitz.
Ich finde diese Einblicke in die Leben anderer wirklich spannend und lehrreich. Jeder richtet seine Wohnung anders ein. Man kann Interessen, Hobbys und manchmal sogar den Beruf der Leute an der Einrichtung erkennen. Am besten gefallen mir die Wohnungen, in denen es viel zu sehen und zu bestaunen gibt. Aber selbst wenn die Wohnung völlig schlicht eingerichtet ist, hat sie mit jeder anderen Wohnung eins gemein…sie ist ein Zuhause für jemanden.
Ich selbst habe noch keine WG oder ein Zimmer irgendwo in Bremen gefunden, sondern lebe aktuell bei Verwandtschaft. So ein richtiges Zuhause ist ein Gästezimmer aber nicht, deswegen fahre ich wirklich häufig noch zu meiner Familie, oder wie meine Freunde immer am Wochenende fragen, nach „Zuhause-zuhause“ und nicht nur hier in die Wohnung zurück.
Natürlich hoffe ich, bald etwas zu finden und dann auch so richtig hier in Bremen anzukommen, aber ich bin froh, wenigstens das Gästezimmer zu haben.
Auf meinem Weg zur Uni sehe ich regelmäßig obdachlose Menschen und hoffe, dass sie wenigstens zwischendurch an einen warmen Ort können. Auch wenn sie dort mit ihren Freunden auf der Straße sitzen oder sich gegenseitig beim schlafen bewachen und dabei einen recht zufriedenen Eindruck machen, so kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, wie eine Parkbank ein Zuhause sein soll. Grade jetzt in der kalten Jahreszeit sollte jeder und jede von uns noch einmal genauer hinschauen, ob die, die kein Zuhause haben wie wir es kennen, nicht vielleicht Hilfe benötigen.
Wie sieht das bei euch aus, ist Bremen schon richtig Zuhause für euch geworden? Und bin nur ich so neugierig, was andere an Einrichtung haben?
Lasst es mich wissen und schaut gerade jetzt wo es kälter wird genauer nach Menschen, die Hilfe brauchen könnten!
Bis bald
Ylva
2 Antworten zu “4. Zuhause gesucht”
Ich finde deine Ansicht ziemlich spannend.
Ich wohne zwar seit Ende August in Bremen, trotzdem fühle ich mich noch nicht ganz „zuhause“. Damals habe ich immer für die ganzen Sprichwörter gelacht. Alle meinten ja immer „Zuhause ist da, wo dein Herz ist“ etc.
Diesen Aussagen kann ich jedoch vollkommen zustimmen.
Natürlich ist es ganz cool, wenn man seine Wohnung so einrichten kann, wie ich es gerade haben möchte.
Ich, zum Beispiel, liebe Kpop und lese auch gerne Bücher. Deshalb sind meine Regale praktisch voll mit Alben und Bücher.
Dennoch fehlt mir meine Familie sehr, weshalb ich mich nicht 100% mit meiner Wohnung als Zuhause identifizieren kann.
Auch wenn ich meine Verwandten im Ausland besuche, fühle ich mich wie zuhause.
Ich glaube, für mich ist mein Zuhause da, wo meine Familie ist.
Ich finde es auch sehr interessant, die Einrichtungen anderer Leute zu sehen. Manchmal schaue ich mir auch Videos auf YouTube an und lasse mich sehr oft inspirieren. Früher hingen ein paar Poster an meinen Wänden, jetzt habe ich keine mehr. So gefällt mir mein Zimmer viel besser, das Zimmer ist viel heller und obwohl ich ein großes Zimmer habe, wirkt es noch größer. Es ist schön, einen Raum zum haben, den man sein Eigen nennen kann. Es ist nicht nur ein Raum, in dem man schläft, sondern auch ein Rückzugsort, wenn man seine Ruhe haben möchte. Ein Raum, den man so gestalten kann, wie man möchte. Man muss keine Kompromisse eingehen.
Hoffentlich findest du bald ein WG-Zimmer! 🙂