Der Begriff „Seiteneinsteiger“ wurde in der vergangenen Vorlesung eingeführt und bezeichnet Kinder und Jugendliche, welche neu zugewandert sind mit oder ohne Deutschkenntnisse. Diese haben jedoch die Pflicht unmittelbar nachdem sie in Bremen angemeldet wurden am Schulunterricht teilzunehmen. Christian Gill beschrieb dies als das „Aufspringen auf einen fahrenden Zug“.
Dabei muss aber unterschieden werden zwischen einer durchgängigen und einer unterbrochenen schulischen Bildung, da die bereits erworbene Kenntnisse dieser Schüler sehr heterogen aufgeteilt ist, aufgrund einer sehr kurzen oder sogar gar keinen schulische Laufbahn und diese somit erst alphabetisiert und literarisiert werden müssen. Durch Vorkurse soll erreicht werden, dass alle Seiteneinsteiger/innen mit egal was für einem Bildungshintergrund in das deutsche Schulsystem integriert werden können. In diesen Vorkursen sollen die Kinder möglichst individuell gefördert werden und soweit auf den Regelunterricht vorbereitet werden, dass sie an diesem schnellstmöglich teilnehmen können. Beim Übergang in den Regelunterricht greift das teilintegrative Modell mit sukzessivem Übergang. Hierbei werden die Schüler sukzessiv in den Unterricht eingegliedert, d.h. dass die Seiteneinsteiger nach und nach an verschiedenen Fächern teilnehmen müssen um eine „gleitende Integration“ zu ermöglichen.
2.Ich selber habe in meiner bisherigen schulischen Laufbahn keine Erfahrungen mit Seiteneinsteigern gemacht, da meine Klasse aus einer homogenen Schülerschaft bestand. Das ist der Grund, weshalb ich keine differenzierten Maßnahmen im Unterricht beobachten konnte, welche die verschiedenen Lernprofile von Seiteneinsteigern einbezieht, um einen Übergang in den Regelunterricht zu erleichtern.
3.Meiner Meinung nach könnte man vor allem im Deutsch- und Englischunterricht vermehrt auf das Arbeiten in Gruppen zurückgreifen um Texte gemeinsam zu bearbeiten und den dort beschriebenen Inhalt wiederzugeben, z.B. in Form eines Schaubildes. Damit wird die Interaktion zwischen den Schülern gefördert und man nimmt verstärkte Rücksicht auf Seiteneinsteiger, indem diese bei Fragen sich einfach bei ihren Gruppenmitgliedern erkundigen können. Die soziale Integration ist somit gegeben und bietet gleichzeitig den regulären Schülern die Möglichkeit ihre sozialen Kompetenzen auszuweiten und den Umgang mit neuen Schülern zu lernen.
Hallo Sophie,
deinen Beitrag finde ich sehr gelungen sowie die kurze Einleitung und die darauffolgende Beschreibung des Bremer Konzepts zum Umgang mit Seiteneinsteigern.
In meiner Schulzeit konnte ich leider ebenfalls keine Erfahrungen mit der Sprachförderung von Seiteneinsteigern machen. Das einzig vergleichbare wären wohl Austauschschüler, die in der Oberstufe für ein Jahr da waren um Deutsch zu lernen. Da diese jedoch sehr gut Englisch sprachen konnte man sich daher leicht verständigen und da auch jeder Englisch konnte, waren generell alle sehr hilfsbereit. Die Lehrkräfte sind aber weniger auf sie eingegangen und überließen die Aufgabe eher uns Schülern.
In Bezug auf die Unterrichtsaufgabe, denke ich ebenfalls das es sinnvoller is diese in einem sprachlichen oder vielleicht auch künstlerischen Fach anzubieten, da man dort mehr Freiraum bei dem bearbeiten der Aufgaben hat, als zum Beispiel in einem naturwissenschaftlichen.