Inklusion

In der Vorlesung am 22.05.2018 von Frau Dr. Schwarzenberg ging es um Theorie und Praxis von Inklusion in Schulen.

Die Inklusion wird auf drei Diskussionslinien aufgeteilt:

Inklusion als Systemwandel: „whole school approach“ / „Full Inclusion“

Hierbei stehen die Menschenrechte im Vordergrund. Ziel ist es SuS mit und ohne körperlichen oder geistigen Einschränkungen zusammen zu unterrichten.

Doppelstruktur / Parallelsystem: „Two track approach”

Bei dieser Form dürfen die Eltern zwischen einer Regelschule oder einer Schule mit Förderbedarf wählen.

Inklusion unter Berücksichtigung der Förderbedarfe „Twin track approach“

Dies ist ein Ausbau der ersten Diskussionslinie. Dabei wird auf die speziellen Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen gemeinsam mit sonderpädagogischem Förderbedarf eingegangen.

Ich selbst habe meine gesamte Schullaufbahn über sehr wenig Kontakt mit förderbedürftigen Schülern gehabt und da ich an einem Gymnasium in Sachen-Anhalt unterrichtet wurde, kann ich über die Rahmenbedingungen für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Bremer Schulen leider keine Auskunft geben. Meine Schule verfügte lediglich über einen Fahrstuhl für Schüler, die einen Rollstuhl in Anspruch nehmen mussten, jedoch gab es sonst keine weiteren Maßnahmen für Schüler mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Dadurch bin ich bis jetzt nur mit dem „Two track approach” vertraut und bin auch der Meinung, dass die Schüler, soweit sie dazu in der Lage sind oder ihre Eltern, selbst entscheiden sollten, ob sie eine Förderschule oder eine Regelschule besuchen möchten.

In meinem Praktikum könnte ich mir vorstellen zu untersuchen, wie sich die Lehrkräfte weiterbilden hinsichtlich Kinder mit Förderbedarf und wo die Defizite sind, aber auch inwieweit die Schüler einander unterstützen und ob es Konflikte zwischen den Schülern aufgrund von Einschränkungen gibt.

„Seiteneinsteiger“

Der Begriff „Seiteneinsteiger“ wurde in der vergangenen Vorlesung eingeführt und bezeichnet Kinder und Jugendliche, welche neu zugewandert sind mit oder ohne Deutschkenntnisse. Diese haben jedoch die Pflicht unmittelbar nachdem sie in Bremen angemeldet wurden am Schulunterricht teilzunehmen. Christian Gill beschrieb dies als das „Aufspringen auf einen fahrenden Zug“.

Dabei muss aber unterschieden werden zwischen einer durchgängigen und einer unterbrochenen schulischen Bildung, da die bereits erworbene Kenntnisse dieser Schüler sehr heterogen aufgeteilt ist, aufgrund einer sehr kurzen oder sogar gar keinen schulische Laufbahn und diese somit erst alphabetisiert und literarisiert werden müssen. Durch Vorkurse soll erreicht werden, dass alle Seiteneinsteiger/innen mit egal was für einem Bildungshintergrund in das deutsche Schulsystem integriert werden können. In diesen Vorkursen sollen die Kinder möglichst individuell gefördert werden und soweit auf den Regelunterricht vorbereitet werden, dass sie an diesem schnellstmöglich teilnehmen können. Beim Übergang in den Regelunterricht greift das teilintegrative Modell mit sukzessivem Übergang. Hierbei werden die Schüler sukzessiv in den Unterricht eingegliedert, d.h. dass die Seiteneinsteiger nach und nach an verschiedenen Fächern teilnehmen müssen um eine „gleitende Integration“ zu ermöglichen.

2.Ich selber habe in meiner bisherigen schulischen Laufbahn keine Erfahrungen mit Seiteneinsteigern gemacht, da meine Klasse aus einer homogenen Schülerschaft bestand. Das ist der Grund, weshalb ich keine differenzierten Maßnahmen im Unterricht beobachten konnte, welche die verschiedenen Lernprofile von Seiteneinsteigern einbezieht, um einen Übergang in den Regelunterricht zu erleichtern.

3.Meiner Meinung nach könnte man vor allem im Deutsch- und Englischunterricht vermehrt auf das Arbeiten in Gruppen zurückgreifen um Texte gemeinsam zu bearbeiten und den dort beschriebenen Inhalt wiederzugeben, z.B. in Form eines Schaubildes. Damit wird die Interaktion zwischen den Schülern gefördert und man nimmt verstärkte Rücksicht auf Seiteneinsteiger, indem diese bei Fragen sich einfach bei ihren Gruppenmitgliedern erkundigen können. Die soziale Integration ist somit gegeben und bietet gleichzeitig den regulären Schülern die Möglichkeit ihre sozialen Kompetenzen auszuweiten und den Umgang mit neuen Schülern zu lernen.