„Verantwortung, die uns aus der Geschichte erwächst“
Mit diesem Satz endet die Gedenktafel am Bremer Antikolonialdenkmal „Der Elefant“. Seit den 1960er Jahren widmen sich in Bremen Initiativen und Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen diesem Auftrag und setzen sich für eine gerechtere Welt und solidarisches Miteinander ein.
Im Sommersemester 2025 kuratieren Studierende der BA-Studiengänge Kulturwissenschaft und MA Public History eine mobile Ausstellung anlässlich des 50-jährigen Bestehens des „Bremer Afrika Archivs“ (BAA e.V.) und seines Namibia-Projekts – ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Universität Bremen. Begleitend zu einer mobilen Plakatausstellung werden auf diesem Blog Interviews mit Zeitzeug*innen und Expert*innen veröffentlicht. Die Interviews sind ebenfalls über QR-Codes auf den Plakaten integriert, sodass sich das Material in das Storytelling der Ausstellung einfügt. Die Ausstellung wird vom 9. Juli an in der Bremer Universitäts- und Staatsbibliothek gezeigt.
Das Namibia-Projekt wurde von engagierten Mitgliedern des BAA und dem SWAPO-Delegierten für Westeuropa (Skandinavien) ins Leben gerufen. Es war als solidarische Zusammenarbeit mit den Exilschulen der namibischen Befreiungsbewegung SWAPO konzipiert. Ziel war eine Kooperation auf Augenhöhe und eine „doppelte Dekolonisierung“.
Ausgehend von diesem Engagement beleuchtet die Ausstellung, wie solidarische Bündnisse in Bremen entstanden, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert waren und welchen Beitrag sie zur kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte leisteten. Sie soll Anstoß für dringend notwendige Debatten um Solidarität in (post-)kolonialen Räumen, soziale Gerechtigkeit, Erinnerungskultur und historische Verantwortung sein. Reicht kritische Aufarbeitung und Erinnerung aus? Wie kann verhindert werden, dass Erinnerung zum Ersatz für echte Dekolonisierung wird? Was kann Solidarität in transnationalen und strukturell ungleichen Settings bedeuten? Besucher*innen sind aufgerufen, die Ausstellung durch bereitliegende Post-its zu kommentieren.
Die Beiträge der Studierenden beziehen Stimmen von Zeitzeug*innen, Historiker*innen sowie Expert*innen für Erinnerungspolitik und koloniale Kontinuitäten ein und streben Multiperspektivität an.
Kontakt: solidaritaet2@gmail.com
Mit Unterstützung von: Martha Akawa-Shikufa, Norman Aselmeyer, Aïssatou Bouba, Katharina Hoffmann, Virginie Kamche, Margrit Kaufmann
Kooperationspartner*innen
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