Aufgabenstellung:

Skizzieren Sie bitte auf Grundlage des Artikels von HINZ (2002) zunächst die Qualitäts- und Quantitätsprobleme der Integration.

Beziehen sie anschließend Stellung zur Kritik an der „Zwei-Gruppen-Theorie“ und diskutieren die praktischen Konsequenzen, die sich insbesondere im Hinblick auf die Ihnen vorliegenden Fallbeispiele ergeben.

 

Persönlicher Antwortvorschlag:

Qualitätsprobleme der Integration: Als erstes Beispiel wird die USA genannt. Es wird großen Wert darauf gelegt, dass auch SchülerInnen mit gewissen Förderungsansprüchen behandelt wird wie jeder andere auch, allerdings erfolgt dies eher auf einer räumlichen Basis. Diese SchülerInnen befinden in einer Allgemeinen Schule, werden allerdings in anderen Ebenen nicht gleich behandelt (wie beispielsweise durch Förderprogramme). Eine vollständige Integration fehlt – sie bezieht sich quasi lediglich auf die Möglichkeit, in dieselbe Schule gehen zu dürfen.

Quantitätsprobleme der Integration: Trotz des Besuchens derselben Schule, wird der Förderungsbedarf nicht weniger. Ganz im Gegenteil – dieser steigt laut Hinz sogar, obwohl die Sonderschülerquote konstant bleibt. Daher wird gesagt, dass das Problem bei der fehlerhaften Selektionsfunktion (sowie auch an politischen Entscheidungen) liege, die nicht nur die USA oder Australien beträfe, sondern auch hier in Deutschland zu erkennen sei.

Kritik an der Zwei-Gruppen-Theorie: Meiner Meinung nach liegt die Problematik im Prinzip hinter dem Balanceakt zwischen der Förderung gewissen SchülerInnen und dem gleichzeitigen Versuch, sie so zu behandeln wie alle anderen. Es ist noch keine Lösung gefunden, wie man beides vereinigen kann, ohne dass einige SchülerInnen als „anders“ dargestellt werden. Dabei sollte wahrscheinlich viel mehr auf die Gleichheiten fokussiert werden, anstatt die Unterschiede zu sehr in den Vordergrund zu rücken – denn im Prinzip ist jeder der SchülerInnen in ihrer eigenen Art und Weise besonders. Es gibt keine Homogenität – nur Heterogenität. Eigentlich ist in dieser Heterogenität jeder homogen, da jeder Schüler/jede Schülerin in der Heterogenität mitein begriffen ist. Das wird auch gut in den vorliegenden Fallbeispielen sichtbar – jeder der SchülerInnen benötigt eine andere Art von Förderung, doch in genau dieser Tatsache sind sie alle gleich. Diese Ansicht der Allgemeinheit zu vermitteln, könnte der erste Schritt zur anerkannten Inklusion sein.