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Inklusion

Der Begriff „Inklusion“ ist in Bremer Schulen allgegenwärtig. Meist jedoch nur der Begriff und nicht die Umsetzung. Bisher haben sich alle Bremer Schulen, in denen ich meine Praktika absolvierte, als „Inklusionsschulen“ bezeichnet. Mal traf die Bezeichnung weitesgehend zu, mal weniger – jedoch nie hinreichend. In der letzten Grundschule in der ich war, gab es zwei lernschwache und verhaltensauffällige Schüler, die den Unterricht massiv störten. Diese wurden manchmal (täglich 1 Stunde) von einer Sonderpädagogin betreut und aus der Klasse genommen, um mit dieser separate Aufgaben zu machen. Die anderen SchülerInnen blieben mit der Klassenlehrerin in der Klasse. Auf meine Nachfrage, was diese von Inklusion halte, antwortete sie, dass sie teilweise erleichtert sei, wenn die Kinder aus der Klasse genommen werden würden. Sie befürworte die inklusive Pädagogik, können sie aber an dieser Schule nicht umsetzen, da das nötige Personal fehle, um ihr und ihren KollegInnen unter die Arme zu greifen. Ich denke, dass dieser Umgang nicht der inklusiven Pädagogik entspricht. Es ist meiner Ansicht nach verständlich, dass eine einzige Lehrkraft nicht imstande sein kann, guten und lehrreichen Unterricht für zwanzig Kinder zu gestalten, wenn zwei von ihnen mit sozial auffälligen, aggressiven Verhaltensweisen den Unterricht stören. Diese kann keinem der Kinder gerecht werden und das ist sehr schade. Ich denke, es wäre sinnvoller, wenn die SonderpädagogInnen fest in der Klasse integriert wären, sodass bedürftige SchülerInnen – lernschwache-, verhaltensauffällige-, körperlich beeinträchtigte Kinder etc. – von dieser profitieren und somit eine ausreichende Betreuung gewährleistet ist, die eine Lehrkraft allein nicht abdecken kann. Das ständige Rausnehmen aus der Klasse, könnte somit vermieden werden und die SchülerInnen hätten die Chance, sich ein- und nicht ausgeschlossen zu fühlen.