Inklusion

Der Begriff „Inklusion“ ist in Bremer Schulen allgegenwärtig. Meist jedoch nur der Begriff und nicht die Umsetzung. Bisher haben sich alle Bremer Schulen, in denen ich meine Praktika absolvierte, als „Inklusionsschulen“ bezeichnet. Mal traf die Bezeichnung weitesgehend zu, mal weniger – jedoch nie hinreichend. In der letzten Grundschule in der ich war, gab es zwei lernschwache und verhaltensauffällige Schüler, die den Unterricht massiv störten. Diese wurden manchmal (täglich 1 Stunde) von einer Sonderpädagogin betreut und aus der Klasse genommen, um mit dieser separate Aufgaben zu machen. Die anderen SchülerInnen blieben mit der Klassenlehrerin in der Klasse. Auf meine Nachfrage, was diese von Inklusion halte, antwortete sie, dass sie teilweise erleichtert sei, wenn die Kinder aus der Klasse genommen werden würden. Sie befürworte die inklusive Pädagogik, können sie aber an dieser Schule nicht umsetzen, da das nötige Personal fehle, um ihr und ihren KollegInnen unter die Arme zu greifen. Ich denke, dass dieser Umgang nicht der inklusiven Pädagogik entspricht. Es ist meiner Ansicht nach verständlich, dass eine einzige Lehrkraft nicht imstande sein kann, guten und lehrreichen Unterricht für zwanzig Kinder zu gestalten, wenn zwei von ihnen mit sozial auffälligen, aggressiven Verhaltensweisen den Unterricht stören. Diese kann keinem der Kinder gerecht werden und das ist sehr schade. Ich denke, es wäre sinnvoller, wenn die SonderpädagogInnen fest in der Klasse integriert wären, sodass bedürftige SchülerInnen – lernschwache-, verhaltensauffällige-, körperlich beeinträchtigte Kinder etc. – von dieser profitieren und somit eine ausreichende Betreuung gewährleistet ist, die eine Lehrkraft allein nicht abdecken kann. Das ständige Rausnehmen aus der Klasse, könnte somit vermieden werden und die SchülerInnen hätten die Chance, sich ein- und nicht ausgeschlossen zu fühlen.

Sprache in den Naturwissenschaften

Als angehende Grundschullehrkraft ist es von großer Bedeutung, die sprachliche Heterogenität der SchülerInnen zu berücksichtigen. Dies gilt sowohl für das fach Deutsch, als auch für den naturwissenschaftlichen Unterricht. Die Fachtermini in Letzterem sollten den SchülerInnen beigebracht, jedoch auch gleichermaßen in einfachen Worten erklärt werden. Dies bedeutet, dass Lehrkräfte darauf achten sollten, dass Fachbegriffe umschrieben werden sodass auch SchülerInnen mit sprachlichen Schwierigkeiten diese verstehen und nutzen können. Ich denke, dass differenzierte Materialien, z.B. verschiedene Arbeitsblätter, die sich mit denselben Themeninhalten beschäftigen, jedoch ein unterschiedliches sprachliches Niveau aufzeigen, von großem Nutzen sein könnten. So lernen die SchülerInnen denselben Stoff und Fachtermini mithilfe differenzierter Aufgabenstellungen.

Heterogenität

1. Meine zukünftige Herausforderung als Lehrkraft liegt darin, die SchülerInnen ua. im Fach Englisch gleichermaßen zu fördern und zu fordern. Anhand des Feldermodells Thalers, skizziere ich im Folgenden, welche Aufgaben, Sozialformen und Lernwege zu einer inneren Differenzierung führen könnten. Differenzierende Lernangebote sind unerlässlich im heterogenen Klassenverband ua. aufgrund des unterschiedlichen Lerntempos der Kinder. Aufgrund dessen ist es von großer Bedeutung, dass genügend Arbeitsmaterialien vorhanden sind, damit die Kinder stets Aufgaben wählen können, die sie bearbeiten möchten und somit kein Kind „fertig“ ist und die anderen Kinder unter Druck stehen, ihre Aufgaben schnellstmöglich zu beenden. Die Arbeit an Stationen ist dazu sehr förderlich. Die SchülerInnen lernen alle gemeinsam eine neue Topic kennen, z.B. fruits and vegetables. Ich, als Lehrkraft, bereite verschiedene Stationen vor, die den unterschiedlichen Lerntypen der Kinder entsprechen und gebe ihnen die Wahl, welcher Station sie sich widmen möchten. Für jede Station gibt es eine/n oder mehrere „ExpertInnen“, welchen die jeweilige Aufgabe leicht fällt und sie diese ihren MitschülerInnen erklären können bzw. sie diese mit ihnen gemeinsam durchführen. So lernen die Kinder nach Hilfe zu suchen, diese anzunehmen und selbst helfen zu können, was ihnen i.d.R. ein positives Selbstwertgefühl vermittelt. Die Stationsarbeit gewährleistet, dass die Kinder gemeinsam die neue Topic erlernen, jedoch auf unterschiedlichen Lernwegen.

2. Interkulturelles Lernen bezeichnet ua. eine Unterrichtsform, die versucht, SchülerInnen ein „globales Bewusstsein“ zu vermitteln. Das Kennenlernen verschiedener Kulturen und deren Hintergründe sowie der Umgang bzw. die Überwindung von Stereotypen werden behandelt, um ua. eine kritische Herangehensweise an diese Themengebiete bei den SchülerInnen zu wecken. Transkulturelles Lernen bedeutet zu verdeutlichen, dass eine Vielzahl von Kulturen unter uns vorhanden sind, die gemeinsam eine dynamische und komplexe „Masse“ bildet, welche sogleich wieder „eins“ ist. Sowohl interkulturelles als auch transkulturelles Lernen ist von großer Bedeutung, da es einerseits den SchülerInnen bewusst macht, dass es z. B. nicht nur die eine Kultur gibt, sondern mehrere kulturelle Heterogenitäten. Andererseits wird durch transkulturelles Lernen auch gezeigt, dass z.B. eine Klasse, trotz der Heterogenität und Vielfalt eine Gruppe bildet, die gemeinsam lernt.