Unterricht ganz anders: „¿Offenen Unterricht?“

Eines der Aufgabenstellungen zum 9. Vorlesungstermin (09.06.15) von Prof. Dr. Melzer lautete: „Der offene Unterricht kam in den genannten Methoden nicht vor. Diskutieren Sie kritisch warum, dies der Fall war! Welche Vorteile bringt offener Unterricht für heterogene Gruppen, welche Nachteile haben Sie bereits im schulischen Alltag beobachten können.“

„Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich behalte es“.

(Konfuzius)

„Das Kind ist Baumeister seiner selbst“

(Maria Montesorri)

Um auf die Frage spezifisch eingehen zu können, ist es von großer Notwendigkeit zu wissen, was man überhaupt unter einem „Offenem Unterricht“ versteht.

Das Lerngeschehen wird im Offenen Unterricht vollständig vom Schüler bestimmt. Die SchülerInnen können in der Bearbeitung der Lerninhalte hinsichtlich der Art und Weise frei wählen. Seine individuellen Interessen und Fähigkeiten stehen im Mittelpunkt. Lernzeit, Lernort und Lerninhalte werden voll und ganz nach seinen Interessen selbstständig gelenkt. Wesentlicher Bestandteil bildet im Hinblick darauf, das entdeckende, problemlösende, handlungsorientierte und selbstverantwortliche lernen. In der Umsetzung kann es sich als Freie Arbeit, Wochenplanarbeit, Stationsarbeit oder in Form eines Projektes gestalten.

Diese Art des Lernens erfordert von SchülerInnen ein hohes Maß an Eigenständigkeit in Bezug auf die Lernorganisation. Es gilt, Entscheidungen in Bezug auf Arbeits- und Kooperationsformen zu treffen und die eigenen Aktivitäten in einen sinnvollen Zusammenhang einzuordnen. So soll eine stärkere Ausrichtung des Unterrichts am Schüler und eine höhere Handlungsorientierung gewährleistet werden. Durch die zahlreichen frei wählbaren Varianten des Zugangs zum Lernstoff werden für jeden Schüler optimale Lernvoraussetzungen geschaffen. So wird die differenzierte, selbständige und individuelle Erarbeitung und Prüfung von Lerninhalten möglich.

Andererseits ist ein großer Nachteil des offenen Unterrichts meiner Ansicht nach, gerade die fehlende Struktur. Die Lehrkraft kann leicht den Überblick verlieren. Der Lernstand der Kinder kann sich spalten. Für einen offenen Unterricht müssten die Klassen noch kleiner werden, damit weniger SchülerInnen auf nur eine Lehrkraft treffen, so kann sich die Lehrkraft besser auf einzelne konzentrieren. Desweiteren bedeutet es für die Lehrenden eine veränderte Beziehung zu den SchülerInnen, die zwar von der Lehrkraft begleitet und unterstützt werden, dennoch unabhängig vom Lehrenden Entscheidungen unter anderem in Bezug auf den Lerngegenstand treffen. Dies kann dazu führen, dass manche SchülerInnen anfangen zu trödeln oder einfach schlichtweg sich überfordert fühlen, weil sie auf einmal für alles selbst verantwortlich sind.

Allgemein bin ich der Ansicht, dass offener Unterricht insgesamt sehr sinnvoll sein kann, wenn sie richtig eingeführt wird und gewisse Aspekte beachtet werden. Zudem sehe ich große Chancen im offenen Unterricht, denke aber auch, dass es eine riesige Herausforderung für die Lehrkraft sein könnte.

Blogger Sertan 🙂

 

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