Die Naturwissenschaften: Schütteln, rühren und zündeln– Sprachliche Heterogenität als eine Art von Experiment?

Die Aufgabestellung zum 7. Vorlesungstermin (26.05.15) von Dr. Markic lautete: „Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht – eine Herausforderung oder eine Chance?“

Meiner Meinung nach kann die sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht sowohl als Herausforderung und auch als Chance angesehen werden. Für Schülerinnen und Schüler (mit und ohne Migrationshintergrund) ist Bildungssprache eine Sprachform, die sie im Laufe der Schulbiographie erwerben müssen. Kinder und Jugendliche aus lesefreudigen Familien erfahren dabei Hilfe von zu Hause. Für die anderen hängt der Lernerfolg vor allem davon ab, wie sprachliche Bildung in den Regelunterricht integriert wird.

Die naturwissenschaftlichen Fächer erklären die Zusammenhänge und Funktionsweisen in unserer Welt. Das Thema „Naturwissenschaft“ ist ausgesprochen komplex und vielfältig, welches das logische Denken trainiert. So beschäftigen sich immer wieder Lehrende mit der Frage, wie sie bestimmte Facetten dieses Themas interessant und verständlich den lernenden beibringen können.

Durch das Fachvokabular der Wissenschaften sind ganz eigene „Sprachen” entstanden, die weltweit homogen behandelt werden. Die sprachliche Heterogenität trägt hier weniger Bedeutung als in einem anderen Unterrichtsfach wie zum Beispiel Deutsch. Schülerinnen und Schüler müssen eine Vielzahl von Fremdbegriffen erlernen. Diese Situation ermöglicht die gleiche sprachliche Betrachtung des Themas auf einer Ebene, die für Kinder mit DaM und DaZ in gleicher Hinsicht neu erlernt werden müssen. Viele dieser Fremdbegriffe sind für alle Schülerinnen und Schüler neu, weil die meisten Begriffe aus dem Lateinischen stammen und wenig zu der deutschen Sprache Bezug haben. Somit würden sich viele der Kinder anfangs auf demselben Stand befinden, welches demzufolge als Chance angesehen werden könnte.

Auf der anderen Seite darf dennoch nicht außer Acht gelassen werden, dass Verständnisprobleme von SchülernInnen dazu führen könnten (bedingt durch die Unterrichtssprache oder dem Lehrenden), dass sie die Fachbegriffe und Aufgabenstellungen missverstehen. Hier liegt die Herausforderung sowohl für die Lehrkraft als auch bei den Schülern und Schülerinnen. Welche Methoden verwendet werden können, um alle lernenden gleichermaßen zu erreichen, sodass es für alle verständlich ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht als Chance und auch als Herausforderung angesehen werden sollte. Die gleichen Ausgangsbedingungen zur Thematik können als eine Chance für die SchülerInnen definiert werden. Diese Chance ist jedoch abhängig davon, inwieweit die Lehrperson und die SchülerInnen die Herausforderung meistern, sprachliche Differenzen zu überwinden.

Blogger Sertan 🙂

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