Die Aufgabe zur 11. Vorlesung

Ermitteln Sie in einer Lehrbuchreihe Ihrer Wahl Aufgaben, die Ihrer Ansicht nach besonders Jungen oder besonders Mädchen ansprechen. Versuchen Sie diese Aufgabe(n) mit einer umgekehrten Gender-Orientierungumzuformulieren.

Da ich keine Lehrbücher aus meiner Schulzeit gefunden habe, musste ich von Google und Mozilla Firefox gebrauch machen. Nach einer etwas längeren Recherche habe ich letzlich eine Aufgabe gefunden, die zu der Aufgabenstellung passend gewesen ist.

Lea möchte ihrer Mama helfen das Mittagessen zuzubereiten. Dafür brauchen sie noch einige Lebensmittel und Lea geht einkaufen. Sie legt zwei Gurken, 600 g Schinken, zwölf Eier und 500 g Brot in den Einkaufswagen. Die Preise für die Lebensmittel sind im Geschäft wie folgt ausgezeichnet: sechs Eier zu 80 ct, 200 g Schinken zu 1,30 €, eine Gurke zu 0,55 €, 500 g Brot zu 0,85 €. An der Kasse bezahlt sie mit einem 10-Euro-Schein. Wie viel Geld bekommt sie zurück?

Anhand dieses Beispiels können wir eine Aufgabe finden, die speziell Schülerinnen ansprechen könnte. Wir haben hier eine konkrete Aufteilung der Geschlechterrollen, in dem die Mutter das Mittagessen zubereitet und die Tochter euphorisch bereit ist der Mama dabei zu helfen. Wenn man ahand dieses Beispiels vielleicht auch etwas überspitzte Schlüsse ziehen dürfte, könnte man fast schon an den Gedanken gelangen, dass man den Schülern im Grundschulalter gewisse Muster implizieren möchte. Die Frau mit der Küche, die das Mitagessen vorbereitet und die Tochter die dabei hilft und dadurch vorbereitet ist, wenn sie wie erwartet selbst eine Mutter wird. Es könnte sich in diesem Fall z.B auch um einen Jungen handeln, der der Mama beim Mittagessen hilft oder einem Mädchen, der dabei dem Papa zur Seite steht. Was wesentlich mehr Abwechslung im Bezug auf Genderollen wäre.

Die Aufgabe könnte man z.B auf dieser Weise umformulieren, wenn man die klassische Genderorientierung ausser Kraft nehmen möchte.

Lea möchte ihrem Papa dabei helfen einen Kleiderschrank zu bauen. Dafür brauchen sie noch einige Materialien und Lea geht einkaufen. Sie legt zwei Schraubenschlüssel, eine Rolle Schleifpapier und Kabelschuhe 10 mm² – 8 mm – 10 Stk in den Einkaufswagen. Die Preise für die Lebensmittel sind im Geschäft wie folgt ausgezeichnet: zwei Schraubenschlüssel zu 4.80 Euro, eien Rolle Schleifpapier je 3.55 Euro, 10 mm² – 8 mm – 10 Stk je 13.50. An der Kasse bezahlt sie mit einem 50 Euro Schein, Wie viel Geld bekommt sie zurück ?

Jungen in der Schule

Wilfried Bos stellt in der Begleituntersuchung zu IGLU 2003 fest, dass
Jungen sich in der Tendenz – im Vergleich mit der weiblichen
Gleichaltrigengruppe – signifikant weniger sicher in Schule fühlen,
deutlich weniger gerne zur Schule gehen und eindeutig häufiger das
Gefühl haben, dass sich die Lehrkräfte nicht/wenig um sie kümmern.
Wie erklären Sie sich diese Ergebnisse und wie könnte man
diese Situation verbessern?

Ich denke das die Problematik bei Jungen darin liegt, dass erstmal die Bezugsperson fehlt. In einer Grundschule sind überwiegend weibliche Lehrer tätig und Jungen in dem Alter sehnen sich meistens nach einer männlichen Vorbildsfunktion, die in diesem Fall dann oft fehlt. Auch gibt es natürlich Vorurteile, die ebenfalls ihren Teil dazu beitragen. Es heißt immer über Jungs das sie wild, hyperaktiv und schwieriger unter Kontrolle zu bringen sind, dementsprechend führt es dazu das bei Disziplinarischen Maßnahmen öfters durchgegriffen wird, als bei Mädchen die eher als ruhig und fleißig eingeordnet werden.

Auch wenn sich das Verhältnis zu den männlichen/weiblichen Lehrkräften mit der Zeit ausgleicht, bekommt man als Junge dieses Image während der Schullaufbahn nicht los. Auch ich habe persönlich des öfteren erlebt, wie vor allem die Jungen von Lehrkräften als Chaoten bezeichnet werden, nur weil die Pubertät bei ihnen später ansetzt. Auch wird man benachteiligt, wenn irgwendwelche Konflikte mit Mädchen entstehen. Als Junge ist man größtenteils von beginn an schuldig und findet in dem Alter kaum Mittel sich zu verteidigen.
Man sollte sich in diesem Fall viel mehr auf die Frage fokussieren, wie ein Junge sich bei einer solchen Ausgangslage überhaupt geborgen fühlen kann ? Da ist es normal, dass sich Jungen öfters benachteiligt werden.

Eine Lösung wäre , dass wir in diesem Fall spezifischer vorgehen. Man sollte die Klassen so klein wie möglich halten und in den Unterricht mehr Heterogenität einbauen.

Inklusion

Im Zuge der Inklusion haben sich das Berufsbild und die Aufgabenfelder von Lehrkräften verändert. Beziehen Sie Stellung zu den Veränderungen und diskutieren Sie ihre Meinung mit den anderen TeilnehmerInnen im Forum.

Bei der Inklusion müssen sich die Lehrer mit einer größeren Heteregonität ausseinandersetzen. Denn wenn wir über die Inklusion sprechen, haben wir es mit einem sozialen System zu tun, in dem Menschen unabhängig von ihem Status koexistieren können. Ob ethnischer Hintergrund, Alter, Geschlecht, soziale Schicht oder Leistungsfähigkeit, die Lehrer/innen müssen sich mit all diesen vielfältigen Kräften einzeln ausseinandersetzen.
Das Berufsbild der Lehrer hat sich durch die Inklusion massiv verändert. An erster Stelle müssen sie nun versuchen die leistungsschwachen Schüler, auf das selbe Niveau der Leichtungsstarken Schüler zu bringen, was eine große Herausforderung sein wird. Auch wird es für die Lehrer/innen ein ganz neues Erlebnis sein, wenn man plötzlich nicht mehr die einzigen Erwachsenen im Unterricht ist. Deshalb ist es wichtig, dass bei diesen ganzen Faktoren die Klassen so klein wie möglich gehalten werden. Wenn die Klassen zu groß sein sollten, würde es für die Lehrkräfte zeitlich kaum möglich sein, sich auf die Vielfältigkeit im Unterricht vorbereiten zu können.