Aufgabe zum 06. Vorlesungstermin am 27.05.2014 – Prof. Dr. Simone Seitz

Heute möchte ich die TOP DREI Gründe nennen, aus denen Inklusion im Kontext der Schule besonders umstritten ist. Natürlich gibt es bei diesem Thema jede Menge Aspekte und Sichtweisen und ich habe die mir deutlichsten herausgesucht und zusammengefasst.

  1. Unterschiedliche Schulsysteme grenzen aus:
    Sonderschulabschlüsse können nur schwer in das deutsche Schulsystem eingeordnet werden und bieten den AbsolventInnen limitierte Möglichkeiten. Gesellschaftlich gibt es für diesen Abschluss ebenfalls wenig Anerkennung und da die SchülerInnen meist in einem separaten Raum oder gar Gebäude unterrichtet werden, findet keine Integration und keine Verständnisbildung statt.
  2. Defizite werden hervorgehoben, anstatt Potentiale zu fördern:
    Sobald ein Kind nicht in den Unterricht „passt“, wird es beschuldigt, sich falsch zu benehmen und wenn es sich nicht bessert, aus dem Unterricht genommen. Dabei sollte man als LehrerIn versuchen es möglich zu machen mit diesem Kind zu arbeiten und es mit Dingen beschäftigen, in denen es gut ist. Hierbei muss allerdings bedacht werden, dass es meistens nur eine Lehrkraft für verhältnismäßig große Schülerschaften gibt und das macht es schwer den Anforderungen gerecht zu werden. Man kann aber dennoch mehr oder weniger Initiative zeigen es zu versuchen!
  3. Institutionelle Diskriminierung findet immernoch statt:
    Es ist statistisch erwiesen, dass gewisse Gruppen in der Nicht-Erkennung von Hochbegabung und der Zuschreibung von Förderbedarf benachteiligt werden. Dabei sind Angehörige von Minderheiten und Kinder aus Familien mit geringem kulturellen Kapital besonders betroffen. Zudem scheinen die Geschlechter immernoch mit Vorurteilen belastet zu sein und so wird zu wenigen Mädchen anerkannt, dass sie hochbegabt sind und zu wenigen Jungen werden Zuschreibungen von Förderbedarf gestattet.

Meiner Meinung nach muss an der Inklusion in der Schule gearbeitet werden und das System gewissermaßen reformiert werden. Das Konzept der Sonderschule oder Hochbegabtenschule ist von Beginn an problematisch, denn es grenzt Kinder aus. Ich denke es wäre viel hilfreicher, wenn man zwar Kinder in Gruppen einteilt, diese aber dennoch ständig miteinander interagieren, also zB einander jeden Tag berichten, was sie gelernt haben und auch Angeboten zum gemeinsamen Lernen wahrnehmen können. Ich möchte als Lehrerin versuchen Chancengleichheit zu gewährleisten und keine Diskriminierung in meinem Klassenraum stattfinden zu lassen. Hoffentlich wird das Schulsystem auch in diese Richtung streben und allen Kindern das Recht auf Bildung garantieren.

29. Mai 2014. Schlagwörter: . Allgemein. Keine Kommentare.

Aufgabe zum 3. Vorlesungstermin am 06.05.2014 – Prof. Dr. Sabine Doff

Im Folgenden werde ich Beispiele für innere Differenzierung im Englischunterricht anhand von drei Feldern (nach Thaler) aufweisen und diskutieren, welche Arten von Heterogenität hierbei besonders gefördert werden:

1. Ziele

Eine gute Möglichkeit für innere Differenzierung ist das Erstellen eines Wochenplans, in dem Schüler ihre Ziele für die Woche festlegen. Der Lehrer sieht am Ende der Woche sowohl die erledigten Aufgaben, als auch den Wochenplan ein und bekommt so einen individuellen Eindruck von dem Schüler und seinen Fähigkeiten. Natürlich sollten die Schüler von einer von dem Lehrer erstellten Auswahl an Aufgaben wählen können, damit eine Mindestleistung erreicht wird. Diese Auswahl sollte eine Reihe von verschiedenen Aufgabentypen umfassen und am Besten aufeinander abgestimmt sein, sodass die Schülerschaft am Ende ein gemeinsames Projekt entwickeln kann, bei dem das Sprechen der englischen Sprache ein zentraler Aspekt ist. Hierbei kann auf viele Leistungsniveaus eingegangen werden und die Schüler fühlen sich verantwortlicher für ihre Ergebnisse, können aber auch wöchentlich um Hilfe bitten, da es sich um kleine Projekte handelt.

2. Medien

In dem heutigen Zeitalter scheint wohl beinahe alles möglich zu sein und gerade jüngere Generationen sollten davon profitieren, daher ist es wichtig verschiedene Medien in den Unterricht einzubinden und den Schülern die Möglichkeit zu geben sich auf ihrem persönlich gewählten Medium auszuleben. Im Englischunterricht ließe sich dieses sehr gut durch Präsentationen einrichten lassen, in denen die Schüler eine Fragestellung anhand eines Mediums ausarbeiten. Das könnte ein Plakat, eine Powerpoint Präsentation, ein selbstgedrehtes Video und vieles mehr sein. Dabei muss der Lehrer allerdings sicherstellen, dass die Aufgabe für alle Schüler machbar ist und klare Strukturen aufweist, es ist also von besonderer Bedeutung die Aufgabenstellung klar zu formulieren.

3. Methoden

Wie ich schon in den oberen Punkten erwähnt habe, sollte der Lehrer seinen Schülern so viel wie möglich bieten und dazu gehört auch mit verschiedenen Methoden im Unterricht zu arbeiten, denn was dem einen Schüler liegt, mag dem anderen sehr unangenehm sein und deshalb sollte ein ausgewogener Mix erstellt werden. Eine meiner Meinung nach sehr gute Möglichkeit wäre es zum Beispiel nach einer Stillarbeit eine Art Lernen durch Lehren Phase einzuführen, wo sich die Schüler selber einschätzen müssen und dann der Gruppe „lernen“ oder „lehren“ beitreten. Dann tun sie sich in Paaren zusammen und arbeiten an einer gemeinsamen Aufgabe. Im Englischunterricht wäre es hier natürlich wichtig, dass sich die Schüler auf englisch unterhalten.

 

Nun möchte ich kurz die zentralen Unterschiede zwischen den Konzepten des interkulturellen und des transkulturellen Lernens aufweisen:

Interkulturelles Lernen sieht das Fremdverstehen als zentralen Aspekt. Es geht darum, die kulturellen Orientierungen und das Verhalten von Menschen aus anderen Kulturen zu verstehen und zu akzeptieren. Es wird außerdem auf diese Orientierungen und auf dieses Verhalten reagiert und es wird eventuell auch übernommen und in keinster Weise verändert.

Beim transkulturellen Lernen spiel das Selbstverstehen in Bezug zum Fremdverstehen eine große Rolle. Das eigene und das fremde „kulturelle Selbst“ werden analysiert und die Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Dann werden innovative Lösungen gefunden, um neue kulturelle Orientierungen und neues Verhalten zu entwickeln, das beiden Kulturen entspricht.

Interkulturelle Bildung kann meiner Meinung nach mit beiden Lernformen arbeiten. Es können also gewisse Verhalten direkt eingebunden werden, aber zumeist sollten alle Kulturen miteinbezogen werden und von der Defizit- zur Potenzialperspektive gewechselt werden, wo Unterschiede als Chance gesehen werden.

So kann Heterogenität Platz geschaffen werden, aber bestimmte homogene Gruppen sind zwar als solches „anders“, aber denoch Teil eines Ganzen, das sie durch ihre Homogenität beeinflussen.

 

6. Mai 2014. Schlagwörter: . Allgemein. 2 Kommentare.