Inklusive im Unterricht

Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler:innen mit Förderbedarf?

Durch eine Aussonderung von Schülerinnen mit Förderbedarf kann es zu sozialen Folgen kommen. Wenn Kinder von Altersgenossen isoliert werden, kann dies zu einem Stigmatisierungsgefühl führen, wodurch der Selbstwert und die soziale Entwicklung negativ beeinflusst werden. Dies könnte auch dazu führen, dass das Potenzial der Kinder nicht ausgeschöpft wird, da sie sich den niedrigeren Erwartungen anpassen, die ihnen durch die Aussonderung gestellt werden. Gerade diese psychische und emotionale Belastung kann zu Ängsten oder psychischen Erkrankungen führen.

Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Nützt die Diagnose „Trisomie 21“ Ihnen als Lehrer:in mehr? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler:in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

Kinder mit der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung“ können Schwierigkeiten in der sensorischen Wahrnehmung und der allgemeinen Entwicklung aufweisen. (Vgl. Berndt-Schmidt et. Al. 1995) Diese Probleme betreffen oft das Verstehen von Informationen, das Erlernen neuer Fähigkeiten sowie das soziale und emotionale Wachstum. Im Gegensatz dazu bezieht sich die Diagnose „Förderschwerpunkt Lernen“ speziell auf Herausforderungen im Lernprozess, die verschiedene akademische Bereiche wie Lesen, Schreiben und Mathematik umfassen können. Bei einer Diagnose von „Trisomie 21“ hat die Lehrkraft die Ursache der lernschwäche, wodurch gezielte und angepasste Unterrichtsmethoden sowie Unterstützung für die spezifischen Bedürfnisse des Kindes entwickelt werden können. 

Wie können Sie in Ihrem Unterricht die Zugänglichkeit und Anschaulichkeit von Medien/Materialien verbessern? Welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Zum einen ist die Kommunikation mit anderen Lehrkräften wichtig, um sich zu inspirieren und Erfahrungen auszutauschen. Um Inklusionskinder in den Unterricht einzubeziehen, wäre angepasstes Arbeitsmaterial von Vorteil. Gerade die Visualisierung oder spielerische Veranschaulichung könnte es den Kindern leichter machen, die Lerninhalte zu verstehen. Lernvideos oder Lernspiele könnte ich mir auch gut als Unterrichtsbegleitung vorstellen (vgl. Methoden-Kiste).

Wählen Sie eines der Lernvideos/der Podcasts/Interviews auf path2in.uni-bremen.de aus, schauen Sie es sich an und schreiben Sie kurz eine begründete Empfehlung für Ihre

Das Video „Leistungsbewertung und -beurteilung“ von Prof. Dr. Hans Brügelmann hat sich sehr interessant mit der Fragen zur Leistungsbewertung auseinandergesetzt. Es beleuchtet die verschiedenen Funktionen der Leistungsbewertung und erklärt, warum Noten weder objektiv noch vergleichbar sind. Noten sind ein zentrales Thema in der Schule, und jede angehende Lehrkraft sollte sich mit der auch im Videos behandelten Notenfrage beschäftigen. 

Quellen: 

Berndt- Schmidt k., Diehm R., Lackmann R., & Müller, P. (1995) Sonderpädagogischer Förderbedarf, Förderbereiche, Förderschwerpunkte.  

Methoden-Kiste 

https://www.bildung-lsa.de/files/219b51620fe38c50f166629b8bc0aeaa/methodenkiste_bpb.pdf

Prof. Dr. Hans Brügelmann – Leistungsbewertung und -beurteilung, 2023 :https://www.youtube.com/watch?v=zwXMHbSd_ks (24.05.24)


Kommentare

Eine Antwort zu „Inklusive im Unterricht“

  1. Avatar von taline
    taline

    Bei der ersten Frage stimme ich komplett zu. Ich denke, durch eine gesonderte Behandlung von SuS* mit Förderbedarf kommt es zu einer verstärkten Marginalisierung. Die Unterschiede zwischen ihnen und ihren Mitschüler*innen werden noch weiter hervorgehoben und kann zu Ausgrenzung führen, beziehungsweise dem Gefühl, ausgegrenzt zu werden. Nicht zu diskriminieren heißt, nicht auszugrenzen (vgl. Schumann, 2016).

    Bei Frage zwei denke ich jedoch, dass einfache Diagnosen den Lehrkräften oft nicht weiterhelfen. Bei verschiedenen Definitionen der Förderschwerpunkte sind zwar die Schwierigkeiten der SuS* im Namen miteinbegriffen (bspw. bei dem Förderschwerpunkt „Wahrnehmung und Entwicklung“), jedoch spiegelt eine einfache Diagnose nicht den genauen Fall wider. Bei einer jeden Diagnose handelt es sich um ein Spektrum. Verschiedene Kinder, die also den genannten Förderschwerpunkt haben, haben diesen gegebenenfalls unterschiedlich ausgeprägt; einige mehr, einige weniger. Mit einer einfachen Diagnose steht nicht fest, wie ausgeprägt der Schwerpunkt bei dem jeweiligen Kind ist (vgl. Schmetz 1999, S. 136).
    Um den Unterricht entsprechend an das Kind anpassen zu können, muss also ein weiteres Gespräch mit Eltern oder dem/der Schüler*in stattfinden, um auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen zu können.

    Die Antwort zu Frage drei kann ich ebenso nur unterschreiben. Durch Lernvideos oder Lernspiele können nicht nur SuS* mit Förderschwerpunkten leichter am Unterricht teilnehmen, sondern auch Kinder, die ggf. noch deutsch lernen, beziehungsweise deutsch nicht als Muttersprache sprechen. Somit kann Inklusion auf verschiedenen Ebenen stattfinden.

    Quellen:
    Dr. Schmetz, D. (1999). Förderschwerpunkt Lernen, Zeitschrift für Heilpädagogik. 4/99, S.136, vds, Würzburg

    Dr. Schumann, B. (2017). Deutschland braucht einen Neustart für Inklusion. Bildungsklick.de. https://bildungsklick.de/schule/detail/deutschland-braucht-einen-neustart-fuer-inklusion

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