Es ist meiner Meinung nach besonders wichtig zu wissen, dass SuS alle unterschiedliche Voraussetzungen und Eigenschaften mitbringen, es bringt nichts alle über einen Kamm zu scheren und von allen dieselbe Leistung zu erwarten. Jeder Heranwachsende hat ganz unterschiedliche lernrelevante Merkmale, es gilt für jeden das Beste raus zu holen und die Schulkarriere von Allen zu unterstützen. Mir war die extreme Heterogenität und die weitreichende Bedeutung dieser vor dem Seminar gar nicht klar. Mein Bewusstsein und meine Sensibilität diesem Thema gegenüber haben sich enorm gesteigert. Die daraus resultierenden Stärken, aber auch Schwächen der Heranwachsenden gilt es zu erkennen um Ihnen eine bestmögliche Förderung zu ermöglichen. Man sollte sich immer wieder vergewissern und in Erinnerung rufen, dass jeder Einzelne der Klassengemeinschaft ganz unterschiedlich denkt und handelt und aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen stammt. Außerdem lernt nicht jeder Schüler auf die gleiche Weise, Informationen können von Person zu Person auf unterschiedliche Weise am Besten aufgenommen werden. Das Ziel eines jeden Lehrers sollte es sein, seine Fächer auch den Schülern nahe zu bringen, die nicht sowieso schon ein Interesse für dieses mitbringen. Hierfür muss eine Lehrkraft sehr genau überlegen, wie dies am besten zu bewerkstelligen ist. SuS müssen immer wieder dazu ermuntert werden, trotzdem mit zu arbeiten und sich anzustrengen.
Im Hinblick auf das Praktikum bin ich besonders neugierig, wie die Lehrer mit der Heterogenität umgehen und fertig werden und welche Strategien angewandt werden, um diese Herausforderung zu bewältigen. Besonders interessiert mich hier die Thematik der Inklusion.
Auch ich freue mich besonders darauf das Konzept der Heterogenität in der Praxis zu erleben. Die verschiedenen Beiträge der Dozenten wie Professor Karakaşoğlus Einführung in Heterogenität und Interkulturalität oder Doktor Kenngotts Vortrag zum Umgang mit religiöser Heterogenität haben mich immer wieder dazu gebracht meine Erfahrungen und Ansichten zu reflektieren. Dabei ist mir immer klarer geworden, wie wichtig ich es finde, dass zukünftige Lehrerinnen und Lehrer sich möglichst viel Heterogenität aussetzen. Manche meiner Lehrkräfte früher in der Schule z.B. in der Schule hatten das „Aus der Schule in die Schule“-Syndrom. Sie hatten die Welt, in der sie aufgewachsen waren, nie wirklich verlassen: ehemalige Gymnasiasten jetzt studierte Leute, Theatergänger, Brigitte-Diät-Macher, Toskana-Urlauber, die Ingwer an den Braten tun, wenn sie mal etwas Aufregendes erleben wollen.
Doch gerade als zukünftiges Vorbild für sehr unterschiedliche, eben heterogene Schülergruppen sollte ein Lehramtsstudent oder eine Lehramtsstudentin schon im Studium beginnen sich so vielen interessanten Erfahrungen auszusetzen, wie nur möglich. Ob es nun Auslandserfahrungen sind oder vielleicht ein multikultureller Freundeskreis, ob man verschiedene Sprachen spricht, Paintball ausprobiert oder sich zum Fressgelage aus den Resten vom Zuckerfest von den Nachbarn einladen lässt. Es geht darum sich neuen Dingen, fremden oder unbekannten Erfahrungen auszusetzen. So lernt man über seinen Tellerrand hinauszublicken, um selbst so heterogen zu werden, dass die Heterogenität anderer nicht mehr so fremd erscheint.