RV09 // Prof. Dr. Simone Seitz und Heidrun Demo // Inklusion in der Grundschule in Südtirol / Italien Zusammenhänge und Gestaltungsmöglichkeiten

1.

Bitte lesen Sie sich den kurzen Textausschnitt von Pineda (siehe unten) durch. Er ist Lehrer und bezieht sich in den Reflektionen auf eigene bildungsbiografische Erfahrungen.
Überlegen Sie
a) welche Rolle hier die Aspekte
– Empowerment
– Normalisierung
– Dekategorisierung
…. spielen und
b) wie sich dies zu den drei statements
• Das Recht nicht zu einem „Anderen“ gemacht zu werden
• Das Recht auf Teilhabe an der Normalität
• Das Recht Normalisierung zu verweigern
verhält.

 

2.

a) Wenn Sie Unterricht planen:
Wie können Sie etwas darüber herausfinden, welche Erfahrungen, Erlebnisse, Interessen alle Schüler*innen Ihrer Gruppe/Klasse teilen könnten? Wie können Sie also herausfinden, was der geteilte Zugang aller Kinder ist?
b) Wenn Sie Unterricht beobachten:
Woran erkennen Sie die Offenheit oder Geschlossenheit eines Auftrags?

 

3.

a) Wenn Sie das eine Gruppenarbeit beobachten:
Woran können Sie die Kristallisation von Rollen erkennen?
b) Wenn Sie Unterricht planen:
Woran erkennen Sie die Flexibilität von Rollen?

 

Schlagwort: rv09

 

Der Text zu Aufgabe 1

„Wenn wir das Kind fördern wollen, (…) müssen wir unvorteilhafte Situationen analysieren, die sich in der Schule ereignen und die dazu
führen, dass „besondere“ Kinder diskriminiert werden. Hauptsächlich werden die Kinder durch die Adaptierung des Lehrplans diskriminiert, hier hat man den Begriff völlig missverstanden. Wenn wir von Adaptierungen sprechen, dann meinen wir, dass wir den Lehrplan an die Bedürfnisse des Kindes anpassen müssen, und wenn wir von anpassen sprechen, meinen wir, dass der Lehrplan diese Bedürfnisse beinhaltet und vorsieht, und dass er bei der Umsetzung in die Praxis flexibel ist. Zweifelsohne haben die Lehrer das genau umgekehrt verstanden, sie haben geglaubt, dass adaptieren reduzieren heißt, und dass Anpassungen also Reduktionen im Lehrplan sind, zum Beispiel werden dann extra Übungsblätter ausgeteilt. Aber sehen die Lehrer denn nicht, dass sie damit nur erreichen, dass das Kind nichts lernt? Können sie sich nicht vorstellen, dass sich die Kinder diskriminiert fühlen? Ich habe zum Glück nie solche Blätter ausfüllen müssen und ich habe dasselbe gelernt wie die anderen, deshalb weiß ich heute, was ich weiß, deshalb bin ich auf die Uni gelangt und kann mich in der Gesellschaft behaupten“ (Pineda 2013, S. 83f)

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