Soziokulturelle Heterogenität

Fragestellung:

1. Versuchen Sie Maßnahmen, Projekte oder Initiativen, die sie im schulischen Umfeld zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität, inklusive der Vielfalt von Weltanschauungen und sozialen Lebenslagen, kennen gelernt haben (in Praktika, Arbeit, eigener Schulzeit o.ä.) zu charakterisieren, entsprechend dem theoretischen Vergleichsmodel aus der Vorlesung (Ausländerpädagogik/ interkulturelle Bildung/ Antirassistische Pädagogik/ Diversity Education). Begründen Sie die Einordnung und bewerten Sie die jeweilige Wirkung.

2. Welche Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika könnte man aus dieser Theorie geleiteten Reflexion zu 1. Ableiten?

3. Sehen Sie durch die Reflexion dieser Maßnahmen und Projekte Ansatzpunkte für mögliche Programme zur grundsätzlichen Weiterentwicklung von Schule oder/und Unterricht?

Zu 1.
Das Thema einer heterogenen Gesellschaft ist und bleibt ein aktuelles Thema. Umso mehr ist es ein wichtiges Thema für Lehrer und Pädagogen, bzw. Personen mit Erziehungsauftrag, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen um es in der Praxis anwenden zu können. Gerade im Bereich der Migration und damit der Integration ist es ein ständiges Thema. Es sind Kinder aus einer anderen Kultur, mit einem Glauben und viele sind der deutschen Sprache nicht mächtig. Es ist die Aufgabe der Lehrer dies aufzufangen und alles ein Ganzes werden zu lassen.

Ich kam in meinem Orientierungspraktikum in eine sehr bunt gemischte Klasse. Es waren viele Kulturen vertreten und die Kinder kamen aus den unterschiedlichsten Haushalten.
In meiner Klasse gab es einen Junge A. mit Migrationshintergrund. Er  ist der jüngste aus einer Familie mit 6 Kindern und kommt aus dem Bremer Stadtteil Kattenturm. Er hatte große Probleme mit der deutschen Sprache und fühlte sich deswegen oft ausgegrenzt. Er hatte zudem das Problem, dass er das einzige Kind war, welches kein anderes aus dem Kindergarten vorher kannte.
A. war oft alleine auf dem Schulhof, bei kleinen Arbeitsgruppen wurde er nie gefragt und man merkte, dass er oft mit der Sprache kämpfte. Er verstand oft nicht alles, wenn man ihm jedoch alles in Ruhe nochmal erklärte konnte er den Arbeitsauftrag ganz normal durchführen.

Die Lehrerin sorgte dafür, dass er Sprachförderung bekam und das sie ihm immer wieder unter die Arme griff und ihm half mitzukommen. Und es klappte. Er lernte schnell und die Sprachförderung tat ihm gut. Er konnte mit anderen Kindern mithalten und sein Selbstbewusstsein stieg. A. traute sich nun auch selber Kinder zu fragen ob er mitspielen dürfe und er verstand Witze die die Kinder machten und konnte mit ihnen lachen. Es war toll anzusehen wie er sich entwickelte.

Ein weiteres Beispiel kommt aus meiner eigenen Schulzeit. Ich besuchte die Fachoberschule in Walle für Gesundheit und Soziales. Wir hatten verschiedene Bereiche. Eine Klasse war eine Sprachförderklasse die hauptsächlich Geflüchtete aufnahm in diesem Jahr. Wir anderen Klassen sollten uns dem Thema zuwenden und sie durften zum Teil in den Unterricht mit reinkommen. Uns der Berufsoberstufe bot man mit ihnen zu arbeiten und grade denen mit Lehrerwunsch stand das Angebot frei Nachhilfe zu geben. Ich fande das ein tolles Projekt und alle machten gerne mit. Es war für alle eine Möglichkeit etwas zu lernen und es entstand eine schöne Gemeinschaft. Eine Heterogene Gruppe. Es war eine gelungene Integration.

Zu 2.
Ich bin der Meinung man sollte für kommende Praktika das Bewusstsein für Heterogenität mitnehmen und das Wissen was wir erworben haben anwenden können. Man sollte beobachten welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt und wie vers. Lehrpersonen damit umgehen.

Zu 3.
Ich finde, dass es immer wieder für Lehrkräfte oder Personen mit Erziehungsauftrag Weiterbildungen geben sollte zum Thema Heterogenität. Es sollten Gespräche stattfinden innerhalb der Gemeinschaften und ein Austausch. Dieser findet meistens schon statt jedoch bleibt oft zu wenig Zeit um das Thema richtig zu behandeln.

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