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Vorwissen oder Intelligenz?

  1. Erläutern Sie den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen auf den Lernerfolg. In welchem Verhältnis stehen diese beiden Heterogenitätsdimensionen? Und was muss man tun, um ihren jeweiligen Einfluss empirisch zu untersuchen?

Das Vorwissen hat einen großen Einfluss auf den Lernerfolg. Kinder, die ein größeres Vorwissen in dem zu behandelnden Thema haben finden leichter einen Zugang zu diesem und können Aufgaben leichter lösen.

Schneider, Körkel und Weinert haben im Jahr 1989 ein Experiment zu dem Zusammenhang von Intelligenz und Vorwissen durchgeführt, in dem eine Gruppe von Schüler*innen eine Fußballgeschichte mit Auslassungen und Widersprüchen vorgelesen wurde, welche sie im Anschluss wiedergeben sollten. Die Berichte der Schüler*innen mit Vorwissen zum Thema Fußball schnitten hierbei besser ab als die der Schüler*innen ohne Vorwissen, ohne. Auch Kinder ohne Vorwissen und einer hohen Intelligenz schnitten nicht besser ab als die Kinder mit Vorwissen und ohne hohe Intelligenz.

Aus meiner Sicht ist es jedoch wichtig, dass man hierbei auch die Motivation und das Interesse der Schüler*innen beachtet. Denn Schüler*innen mit Interesse an Fußball haben eine gesteigerte Motivation eine Aufgabe zu bearbeiten, welche ihr Interesse widerspiegelt.

 

  1. (Wie) sind Sie bisher mit dem (heterogenen) Vorwissen Ihrer SuS umgegangen? Und: Welche (evtl. negativen) Erfahrungen haben Sie schon mit mangelnder Kenntnis oder falschen Annahmen über den (Vor‐)Wissensstand Ihrer SuS gemacht?

In meinem letzten praxisorientierten Element habe ich selbst Unterricht zum Thema Ernährung durchgeführt. Der heterogene Wissensstand meiner Schüler*innen war bei mir bereits vorher ein Thema und ich habe versucht, diese Wissensstände für die gesamte Klasse nutzbar zu machen. So habe ich vor dem Bearbeiten der Arbeitsblätter beispielsweise eine Abfrage des Vorwissens gestartet, um selbst zu sehen, wo die Schüler*innen stehen und hatte differenzierte Arbeitsblätter mit leichterem und schwererem Inhalt.

Zu meinem Erstaunen und meiner Freude haben alle Schüler es geschafft alle Arbeitsblätter zu bearbeiten, was mir gezeigt hat, dass ich sie in diesem Fall unterschätzt habe. Dennoch denke ich, dass ich diesen Weg wieder gehen würde, um sicher zu gehen, dass ich jedem Schüler und jeder Schülerin gerecht werden kann und sie optimal fördern kann.

 

  1. Einige Befunde der heutigen Sitzung waren für Sie möglicherweise überraschend. Oder Sie sehen einige der Forschungsergebnisse kritisch in Bezug auf Schule und Unterricht. Welche Forschungsfragen ergeben sich daraus (z.B. für Ihr nächstes Praktikum)? Und wie können Sie diese Fragen beantworten?

Auf jeden Fall würde ich gern genaueres darüber erfahren, ob nur das Vorwissen für den Erfolg einer Aufgabe notwendig ist oder ob nicht doch, wie bereits bei Punkt 1 erwähnt, ein Zusammenspiel mit den eigenen Interessen in Kombination mit dem Vorwissen eine Rolle bei einer erfolgreich gelösten Aufgabe von Bedeutung ist. Ich denke, dass Kinder häufig Vorwissen auch in Bereichen haben, die sie nicht so stark motivieren, wie es beispielsweise ihre Interessen tun. Ich denke hier könnte man mit einer Befragung der Schüler*innen vorgehen und im Anschluss unterschiedliche Aufgaben stellen, die auf das jeweilige Thema zugeschnitten sind. Hierbei könnten Aufgaben zu Bereichen gestellt werden, die das Kind kennt und somit Vorwissen besitzt und dazu Aufgaben die das Interesse des Kindes widerspiegeln. Diese könnten im Anschluss verglichen werden, um zu sehen ob Unterschiede bestehen.

~ by Jacqueline on 11. Juni 2020. Tagged:

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