Empirische Forschung zu Heterogenität – rv03

1. Nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Nicht immer sind Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität von Vorteil. Gerade bei äußerer Differenzierung seitens der Lehrkraft lässt sich empirisch nachweisen, dass diese Maßnahmen einen eher negativen Effekt auf die Leistung der SuS haben. Während hierbei Leistungsstarke minimal davon profitieren, werden die Leistungsschwachen nur schwächer, was nicht Sinn solch einer Maßnahme ist.

Auch bei der Binnendifferenzierung profitieren eher die Leistungsstarken als die Leistungsschwächeren. Das Problem dieser Maßnahme ist der Zeitmangel während einer Unterrichtsstunde. Ist die Lehrkraft nämlich mit einer Gruppe beschäftigt, werden die anderen vernachlässigt und bei z.B. 5 Gruppen wird es schwer in so kurzer Zeit allen zu helfen. Außerdem ist die Zusammensetzung der Gruppen entscheidend, da Leistungsschwache SuS eher von heterogenen Gruppen kognitiv und emotional profitieren, während Leistungsstarke und SuS mittleren Niveaus eher von homogenen Gruppen einen Nutzen ziehen.

2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

In der Oberschule haben wir oft die „Stamm- und Expertengruppen – Methode“ verwendet, in der die Klasse bzw. der Kurs zunächst in Stammgruppen und danach in Expertengruppen eingeteilt wurden. Meistens wurden wir einfach abgezählt und so in Gruppen eingeteilt. Als erstes setzt man sich mit seiner Expertengruppe zusamment und  bearbeitet das Thema, welches die jeweilige Gruppe bekommen hat. Nachdem dann die Aufgaben bearbeitet wurden, setzt man sich wieder in die Stammgruppe (meistens die alte Tischgruppe in der man vor der Aufteilung saß), sodass in der Stammgruppe immer ein Experte seines Themas am Tisch saß. Jeder Experte musste dann das Thema aus seiner Expertengruppe erklären, was dazu führte, dass jeder etwas erklären muss und es somit selber besser versteht.

Aus der Vorlesung habe ich entnommen, dass äußere Differenzierung sich eher negativ auf die Lerneffekte der SuS auswirkt. Dennoch empfinde ich die oben benannte Methode als sehr produktiv, da alle SuS gezwungen sind Experte in ihrem Thema zu sein und es den anderen der Tischgruppe erklären zu können. Was ich außerdem als positiv erachte ist, dass die Gruppen jede Stunde variieren, da man so Abwechslung hat und auch mal mit leistungsstärkeren bzw. schwächeren arbeiten kann. Ich denke, dass die Frage nach Gruppenarbeit auf das Alter, Motivation, etc. der SuS ankommt und man nichts pauschalisieren sollte. Stattdessen sollte man versuchen die Klasse einzuschätzen und mit ihnen verschiedene Varianten ausprobieren.

3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie diese und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Aufgabe: Fasse den deutschen Text „Beispieltext“ auf englisch zusammen. 

Hilfe 1: Lesen Sie den Text gründlich durch und markieren Sie wichtige Stellen. Auf der Rückseite befinden sich außerdem eventuell unbekannte Wörter.

Hilfe 2: Entscheiden Sie welche Stellen eher unwichtig sind und streichen Sie diese durch oder fassen sie diese kurz.

Hilfe 3: Schreibe Sie sich einen Schreibplan bevor Sie mit dem schreiben beginnen. Bei Vokabelfragen steht ein Wörterbuch zur Verfügung.

Die SuS einer neunten Klasse bekommen einen deutschen Text den sie zusammenfassen und gleichzeitig auf englisch übersetzen sollen. Auf den Hilfskärtchen stehen Schritte die man beim zusammenfassen nicht auslassen sollte. Die erste Karte bietet außerdem auf der Rückseite Hilfe für unbekannte Wörter an. Um erkennen zu können, ob diese Methode effektiv war, würde ich freiwillige SuS bitten ihren Text zusammenzufassen oder sie sogar bitten als Hausaufgabe den Text ihrer Sitznachbarn zu korrigieren.

4. Was antworten Sie der Kollegin?

Ich würde der Kollegin antworten, dass sie zwar recht hat wenn sie sagt, dass einige SuS auf dem Gymnasium überfordert sein können. Jedoch trifft dies nicht auf alle zu, einige SuS benötigen diesen Schwierigkeitsgrad als Motivation und geben sich dann umso mehr Mühe ihren Lernerfolg zu erhöhen. Aus diesem Grund finde ich eine Differenzierung teilweise effektiv, da so SuS nicht über oder unterfordert werden und je nachdem wie Ihre erbrachten Leistungen sind, eingestuft werden. Dennoch finde ich, dass alle SuS das selbe lernen sollten und nicht wie ich es oft mitbekommen habe gesagt wird: „das sind Hauptschüler die lernen doch nur Kinderkram“. Meiner Meinung nach hat auch ein SuS der/die eine Gesamtschule besucht das selbe Recht auf Bildung und das Recht so gut gebildet zu werden, wie ein_e Gymnasiast_in. Man könnte den Lernstoff vereinfachen, sollte ihn aber nicht auslassen.

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