Der individualisierende Unterricht

Die Vorlesung hat aus schultheoretischer Perspektive auf individualisierenden Unterricht geblickt.
1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese Perspektive eröffnet hat, zusammen.
Der individualisiertende Unterricht ist eine Idialformat, nachdem jeder und jede SchülerIn nach seinem/ihren Leistungsstand, seinen/ihren Interessen sowie der Persönlichkeit individuell betrachtet wird und in Formen des offenen Unterrichts selbstständig lernen und arbeiten kann. Somit kommt es zu weniger Frontalunterricht, der ja häufig in der Kritik steht.
Ich finde es persönlich toll, dass den SchülerInnen durch den individualisierten Unterricht die bestmögliche Förderung ermöglicht werden kann und sie sich auf ihrem Niveau und in ihrer benötigten Lernzeit entwickeln können.
Dennoch setzt dieses Konzept auch eine Selbstständigkeit voraus, die vermutlich nicht jeder Schüler und jede Schülerin mitbringt. Ist es wirklich möglich, dass SchülerInnen auf längere Zeit gesehen die Verpflichtung spüren, die Aufgaben auch wirklich selbstständig zu bearbeiten und nicht nach nur kurzer Zeit die Motivation verlieren?

2. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche schultheoretische Sichtweise für die Reflexion des Umgangs mit Heterogenität im Unterricht?
Meiner Meinung nach greift dieses Unterrichtsgestaltung die Heterogenität der Schüler auf. Durch die Vielfältigkeit der SchülerInnen, wird für jeden Einzelnen ein individueller Förderungsplan konzipiert und der SchülerIn wird ganzheitlich – in seinen/ihren Stärken und seinen/ihren Schwächen – erfasst.
Die Idee eines Wochenplans finde ich für einen kurzen Zeitraum gut, da diese auch für die Lehrkraft umsetzbar sind. Auf längeren Zeitraum ist die Umsetzung eines individualisierten Unterrichts glaube ich nicht möglich, da die Lehrkraft diesen Arbeitsaufwand alleine vermutlich nicht stemmen kann.

Die doppelte Heterogenität

„Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines ihrer Fächer und stellen sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar.“

Die doppelte Heterogenität steht für das Vorwissen der SchülerInnen, welches individuell und zu jedem Sachverhalt unterschiedlich sein kann. Begründet ist dies, durch die individuellen Vorerfahrungen die die SchülerInnen gemacht haben, aber auch die verschiedenen sozialen Umstände, Religionen und Sprachen in denen die Kinder heranwachsen, prägen ihre Vorstellungen und ihr Vorwissen. Dem zu Folge, entwickeln sich unterschiedliche Wissensstände in der Klasse auf die die Lehrkraft eingehen sollte. Die Vielfalt der Vorstellungen können sich aber durchaus auch bereichernd auswirken.
In dem Sachunterricht wird an das sogenannte Präkonzept der SchülerInnen angeknüpft. Im bestmöglichen Fall sollen die SchülerInnen dann, in dem Kontakt mit der Wissenschaft des Faches, auf einen Widerspruch zu ihren Vorstellungen stoßen und ihr Präkonzept weiter ausarbeiten.
In einer Unterrichtseinheit zum Thema Regen, könnte man die SchülerInnen im ersten Schritt einmal selbst erklären lassen, wie das Phänomen Regen verläuft.
In einem weiteren Schritt könnten die SchülerInnen in Kleingruppen ihre Ideen weiter ausbauen und die Ergebnisse werden vorgestellt. Die Lehrkraft könnte Arbeitsblätter mit sachlichen Informationen als Unterstützung in die Gruppen geben.