Veranstaltung 2

1. Was ist gemeint mit einer ´nationalen Orientierung des Bildungssystems´? Woran kann das festgemacht werden im Hinblick auf seine Zielgruppen, Inhalte/Fächer, Strukturen? (denken Sie hier auch an ihre eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit zurück)

2. Was nehmen Sie aus dem öffentlichen Diskurs über ´Migration als Herausforderung für die Schule´ und über sog. ´Schüler mit Migrationshintergrund´ als Informationen wahr und inwiefern hat die Vorlesung für sie andere/neue Perspektiven dazu eröffnet?

  1. Inwiefern kann das Beispiel von Betül (Interviewausschnitt aus einer qualitativen Studie) als Ausdruck von ´DoingCulture´ durch Lehrer*innenhandeln im Unterricht herangezogen werden?

  1. Die nationale Orientierung eines Bildungssystems beschreibt die aufgrund von nationalen Begebenheiten Veränderungen oder anderen Umgang mit einem Bildungssystem. In Deutschland wäre dafür ein Beispiel das Sprechen der deutschen Sprache im Unterricht. Auch Inhalte des Unterrichts sind oft angepasst. Dies sieht man in Religion im Sinne des christlichen Glaubens. In geschichtlichen und wissenschaftlichen Fächern mit einer Konzentration auf nationale Geschichte und Entdeckungen. Mir persönlich fallen im Sinne der nationalen Orientierung des Bildungssystems ins besondere die Feiertage und damit zusammenhängenden Ferien ins Auge. Um die christlichen Feiertage ist frei und sogar Ferien, wobei Kinder bzw. Erwachsene anderer Glaubensrichtungen sich frei nehmen müssen um ihre Feiertage zu feiern. Was christliche Feiertage angeht nehmen sie nicht nur im Sinne der Freistellung Veränderung des Schulwesens vor auch der Unterricht wird häufig christlichen Feiertagen angepasst so dass im Winter Weihnachtsgeschichten gelesen oder Krippenspiele aufgeführt werden. Zu Ostern werden oft Eier ausgemalt oder sich mit eben der christlichen Geschichte des Festes befasst. Auch dies kommt bei anderen Religionen in dieser Größe nicht im Schulwesen vor.
  1. Im öffentlichen Diskurs wird Migration weiterhin häufig als Herausforderung wahrgenommen. LehrerInnen empfinden den Umgang mit SchülerInnen mit sogenanntem Migrationshintergrund als lästig. Dabei ist ein Migrationshintergrund schon längst etwas normales und im Bundesland Bremen haben heutzutage 55% aller Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund. Dennoch verlassen Kinder mit sogenannten Migrationshintergrund doppelt so häufig wie “deutsche“ SchülerInnen eine allgemeinbildende Schule ohne einen Hochschulabschluss. Da darauf hingewiesen wird, dass kulturelle Differenzen keine Ursachen für Probleme und Konflikte oder ein Effekt sozialer Ungleichheit darstellen, muss ein Problem im deutschen Schulsystem vorliegen was zu diesen erschreckenden Zahlen führt. Doch auch der Umgang mit Migration an den Schulen muss verbessert werden, da selbst neue Schulbücher keinen differenzierten Umgang mit Migration beschrieben und Begriffe wie: “ Fremde“, “Migranten“ und “ Ausländer“ als Synonyme nutzen. Der verheerendste Grund für diese migrationsgesellschaftlichen Hierarchie- und Machtverhältnissen ist die Zuschreibung von ethnischen, kulturellen und religiösen Zuschreibungen. Was besonders im Feld Schule verhindert werden muss, dies wurde mir insbesondere in der Ringvorlesung nochmals vor Augen gehalten.
  1. In diesem Ausschnitt erkennt man gut wie die Lehrerin, genau wie die “Doing Culture“ es beschriebt, den Mädchen aufgrund ihrer “Herkunft“ Eigenschaften zuweist, welchen ihrer Vorstellung einer bestimmten Kultur entspricht. Hier ordnet die Lehrerin Betül/Birgül ihrem Stereotyp eines türkischen Mädchens unter und erwartet eine besondere Antwort im Vergleich zu den anderen Mädchen.

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